Mäckelsdorf

Die Lage von Mäckelsdorf im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
16,5 km westsüdwestlich von Eschwege gelegen
Lage und Verkehrslage
Kleines Dorf mit einfachem Grundriss in einem Seitental des Schemmergrundes (Hetze), 3 km südwestlich von Waldkappel. Es erstreckt sich entlang einer zunächst in O-W-Richtung verlaufenden, dann nach Süden abknickenden Hauptstraße (Kastanienweg). In diesem Bereich im Westen zweigt der Lindenweg als kleine Dreickstraße ab. Kirche in peripherer Lage im Süden an der Straße Friemen-Hetzerode (L 3227). Jüngere Siedlungsentwicklung im Südwesten jenseits der Landstraße.
Ersterwähnung
1391
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Friemen.
Historische Namensformen
- Mekelsdorff, zcu (1391) [HStAM Bestand Urk. 76 Nr. 3608]
- Mekilstorff, in (Anfang 15. Jahrhundert) [HStAM Bestand S Nr. 574, Bl. 5r]
- Megkilsdorff (1464) [HStAM Bestand Rechn. I Nr. 96/16]
- Meckelstorff (1483) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 500-501, Nr. 1283]
- Meickelstorff (1527) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 552-559, Nr. 1402]
- Meckelsdorff (1540) [HStAM Bestand S Nr. 575]
- Meckelsdorff (1585) [Der ökonomische Staat, S. 89]
- Meckelstorf (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 8]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1895
Älteste Gemarkungskarte
1838
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3558615, 5666634
UTM: 32 U 558518 5664807
WGS84: 51.131734° N, 9.836323° O
Statistik
Ortskennziffer
636012100
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 341, davon 180 Acker (= 52.79 %), 29 Wiesen (= 8.50 %), 78 Holzungen (= 22.87 %)
- 1961 (Hektar): 503, davon 198 Wald (= 39.36 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 18 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 28 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1766: 22 Leinweber/Ackerbauern, 1 Müller
- 1885: 140, davon 140 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 156, davon 129 evangelisch (= 82.69 %), 26 katholisch (= 16.67 %)
- 1970: 127
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Anfang 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
- 1464: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Schemmermark
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Bischhausen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg (zuletzt Amt Bischhausen, Gericht Schemmern)
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Eschwege
Gemeindeentwicklung
Am 1.2.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Waldkappel eingegliedert.
Gericht
- Schemmermark (Spangenberger Salbuch 1540)
- 1814-1821: Kurfürstliches Gericht Schemmern
- 1822: Kurfürstliches Justizamt Bischhausen, Gericht Schemmern
- 1867: Amtsgericht Bischhausen
- 1879: Amtsgericht Bischhausen
- 1932: Amtsgericht Spangenberg
- 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
- 1957: Amtsgericht Eschwege
Herrschaft
Fulda, Kloster 1391 ist Mäckelsdorf fuldisches Lehengut. In diesem Jahr bittet Hermann von Schlutwinsdorf, Burgmann zu Melsungen, den Abt von Fulda, ihn mit Gütern in Wanrode, Mäckelsdorf, Berkirsch und weiteren im Einzelnen aufgeführten Gütern zu belehnen. Die Lehnshoheit über die Güter geht im 15. Jahrhundert größtenteils an die Landgrafen über, Mäckelsdorf ist seit dem Anfang des 15. Jahrhunderts landgräflich. 1410 sind die von Schlutwinsdorf verstorben und das Lehen zu Mäckelsdorf, das sie zuvor von den von Holzheim zu Lehen trugen, geht nun an diese von Hessen aus. 1787 sind die von Hundelshausen von Hessen belehnt.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Germerode, Kloster In den Zinsregistern des Klosters Germerode wird seit 1451 Besitz der Propstei in Mäckelsdorf erwähnt, der mit der Einführung der Reformation an Hessen fällt.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1586 Kirche errichtet, heutiger Fachwerksaalbau mit Backsteinausmauerung in gotisierendem Formenapparat 1895
Pfarrzugehörigkeit
1585, 1872 und 1994 Filial von Schemmern
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kultur
Schulen
1766 Schulhaus vorhanden, 1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Am Westrand (Lindenweg) des Ortes am Hetzbach gelegen, 1540 Müller belegt. 1766 wird die Mahlmühle über ein oberschlächtiges Wasserrad betrieben, Einstellung Ende des 19. Jahrhunderts
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Mäckelsdorf, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6348_maeckelsdorf> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/6348