Lindenau

Die Lage von Lindenau im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
17 km südwestlich von Eschwege
Lage und Verkehrslage
Aus einigen Höfen an einer Straßenkreuzung am Nordwestrand des Sontraer Stadtforstes bestehendes Dorf.
Ersterwähnung
1252
Historische Namensformen
- Lindenauwe (1252) [Urkunden und Regesten Kloster Cornberg, S. 3 Nr. 2]
- Lyndenowe, in (1292) [Urkunden und Regesten Kloster Cornberg, S. 20, Nr. 30]
- Lindenowe, in (1292) [Urkunden und Regesten Kloster Cornberg, S. 21, Nr. 32]
- Lingenau (1401) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand 104 Nr. 288]
- Lyndenawe, by (1449) [Urkunden und Regesten Kloster Cornberg, S. 116-117, Nr. 161]
- Lyndenauwe (um 1455) [HStAM Bestand S Nr. 567 a]
- Lingenauw, in (1481) [Urkunden und Regesten Kloster Cornberg, S. 122-124, Nr. 167]
- Lindennau, zu (1513) [Urkunden und Regesten Kloster Cornberg, S. 127-128, Nr. 173]
- Lindenauwe (1538) [HStAM Bestand S Nr. 570]
- Lindenau (1585) [Der ökonomische Staat, S. 90]
- Lintenaw (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 13]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1252)
- Wüstung (1401)
- Wüstung (um 1455)
- wustenunge (1481)
- Hof (1513, 1538, 1585)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1871
Älteste Gemarkungskarte
1750
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3568025, 5656892
UTM: 32 U 567924 5655069
WGS84: 51.043138° N, 9.968904° O
Statistik
Ortskennziffer
636011070
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 240, davon 130 Acker (= 54.17 %), 12 Wiesen (= 5.00 %), 80 Holzungen (= 33.33 %)
- 1961 (Hektar): 295, davon 164 Wald (= 55.59 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: Hof mit 4 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 1 Feuerstatt (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
- 1765-1766: 8 Häuser, 53 Einwohner; 3 Leinweber die auch im Ackerbau tätig sind
- 1821: 8 Häuser mit 63 Seelen
- 1885: 51, davon 51 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 41, davon 38 evangelisch (= 92.68 %), 3 katholisch (= 7.32 %)
- 1970: 32
- 1987: 27
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1432: Landgrafschaft Hessen, Gericht Ulfen (HStAM Bestand Urk. 13 Nr. 4694)
- Mitte 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Stadt und Amt Sontra
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Erster Gerichtsstuhl Sontra
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sontra
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Rotenburg
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Sontra eingegliedert.
Gericht
- 1538: Stadtgericht Sontra
- 1822: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
- 1834: Justizamt Sontra
- 1867: Amtsgericht Sontra
- 1879: Amtsgericht Sontra
Herrschaft
Hersfeld, Kloster Bubenbach-Cornberg/Hersfeld, Kloster 1252 ist Lindenau hersfeldisches Lehen des Grafen Albrecht von Brandenburg, der es dem Kloster Cornberg überträgt.Hessen, Landgrafen Das Sontraer Erbregister von um 1455 nennt den Ort Wüstung, an der der Landgraf Gerechtigkeit besitze.Hessen, Landgrafen Gemäß dem Sontraer Salbuch (1538) gehörte der zwischen Sontra und Ulfen gelegene Hof dem Landgrafen.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Vgl. Herrschaft
- Wichtigster Grundherr ist das Kloster Cornberg, das bereits 1252 eine Schenkung des Grafen Albrecht von Brandenburg erhält, der es mit Bitte um Übertragung seinem Lehnsherrn, dem Abt von Hersfeld zurückgibt. 1292 übergibt Abt Heinrich dem Kloster Cornberg Güter in Ditraterode, Lindenau und Hatzenbach. Im gleichen Jahr verkaufen Konrad von Hattenhausen und seine Frau Adelheid dem Kloster Cornberg (Bubenbach) für 20 Mark Silber ihren gesamten Besitz in Lindenau, Ditraterode und Hatzenbach. Das Kloster Cornberg verpachtet dann 1513 die Hälfte seines Hofes Lindenau an Bürger aus Sontra
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Der Hof ist 1585, 1765-1766 und 1872 nach Breitau eingepfarrt, 1994 gehört der Ort zum Kirchspiel Sontra
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kultur
Schulen
1765-1766 ist weder ein Schulmeister noch eine Schule vorhanden
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Die Einwohner nutzen die Steinmühle bei Sontra
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 304
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis 1, S. 406 f.
- J. L. Chr. Schmincke, Geschichte des Klosters Cornberg nach urkundlichen Quellen in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde 11 (1867), S. 160–203, hier S. 196-197
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lindenau, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6316_lindenau> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/6316