Langenschwarz

Die Lage von Langenschwarz im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
12 km nordwestlich von Hünfeld
Lage und Verkehrslage
Heute dicht an der Autobahn. Mitten im Ort stand eine Wasserburg, auf deren Platz dann ein kleines Schloss (16. Jahrhundert) sowie später eine Kapelle (1737) errichtet wurden.
Ersterwähnung
1293
Siedlungsentwicklung
1494: wüst Anfangs nur Schwarz genannt, Langenschwarz zuerst 1617 auf Dilichs Plan (Reimer) 1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Burghaun. Ab 01.10.1971 Ortsteil der Gemeinde Kiebitzgrund, die wiederum am 01.08.1972 in der Gemeinde Burghaun aufging
Historische Namensformen
- Suarzaha (um 1090-1150) [Kopiar um 1160, Codex Eberhardi 1 S. 332 = Dronke, Traditiones Capitulum 25, S. 60]
- Langen-Schwarz
- Schwarz
- Schwarz, Langen-
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Burgen und Befestigungen
- 1494: wüst
- Anfangs nur Schwarz genannt, Langenschwarz zuerst 1617 auf Dilichs Plan (Reimer)
- Ab 01.10.1971 Ortsteil der Gemeinde Kiebitzgrund, die wiederum am 01.08.1972 in der Gemeinde Burghaun aufging
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3544695, 5620589
UTM: 32 U 544603 5618780
WGS84: 50.719113° N, 9.631839° O
Statistik
Ortskennziffer
631002060
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 640, davon 369 Acker (= 57.66 %), 75 Wiesen (= 11.72 %), 164 Holzungen (= 25.62 %)
- 1961 (Hektar): 783, davon 232 Wald (= 29.63 %)
Einwohnerstatistik
- 1631: 49 Haushalte
- 1680: 18 Haushalte (Fuld. Akten v. Buchenau)
- 1789: 8 Bauern, 12 Hüttner u. 10 Beisassen
- 1812: 83 Feuerstellen, 725 Seelen
- 1885: 845, davon 725 evangelisch (= 85.80 %), 68 katholisch (= 8.05 %), 52 Juden (= 6.15 %)
- 1961: 706, davon 583 evangelisch (= 82.58 %), 117 katholisch (= 16.57 %)
- 1970: 681
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstabtei Fulda, Oberamt Burghaun halb (die reichsritterschaftliche Hälfte von Langenschwarz)
- 1803-1806: Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Burghaun
- 1806-1810: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Burghaun
- 1816: Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Amt Burghaun
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hünfeld
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
Altkreis
Hünfeld
Gemeindeentwicklung
Am 01.10.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Kiebitzgrund zusammengeschlossen. Diese wurde zum 31.7.1972 aufgelöst, die Ortsteile wiederum am 01.08.1972 in die Gemeinde Burghaun eingegliedert.
Gericht
- 1822: Justizamt Burghaun
- 1867: Amtsgericht Burghaun
- 1932: Amtsgericht Hünfeld
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster Petersberg Besitz des Klosters Petersberg bei Fulda (um 1090-1150) belegt
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Nach Michelsrombach eingepfarrt.
Diakonische Einrichtungen
06.05.1905 eine Schwester, Krankenpflege, Vereinsbetreuung, Gemeindearbeit Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel, S. 304; Diakoniestation bis 1966 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
Bekenntniswechsel
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Balthasar Müller ca. 1616
Seit ca. 1680 besteht neben der evangelischen Gemeinde eine katholische.
Seit 1818 unierte Pfarrei.
Juden
Provinzial-Rabbinat Fulda, nach Verlust der Selbständigkeit Wehrda angeschlossen. größere jüdische Ansiedlungen vielleicht schon im 14.Jh. 1835: 114; 1861: 116 Juden; zwischen 1850 und 1870 wanderten viele Juden in die USA aus. 1927 wohl keine jüdischen Bewohner mehr. In der Region waren Juden seit dem 14. Jahrhundert ansässig. seit 1798 gab es eine Synagoge im Ort. Bei der Auflösung der Gemeinde 1901/02 wurde das Gebäude verkauft. bis 1887 existierte im Ort eine israelitische Elementarschule. Viele Juden waren in Handel und Landwirtschaft tätig. seit 1832 eigener jüdischer Friedhof an der Landstraße nach Wehrda angelegt. (alemannia-judaica) Zuvor war wohl der Friedhof Burghaun zuständig.
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit zwei Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
1812 befinden sich hier zwei Baumwollmanufakturen
Nachweise
Literatur
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 196
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 433 f. (Schwarz)
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 894
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 104
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 2, S. 348-350
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Jüdische Friedhöfe
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Synagogen in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Langenschwarz, Fulda“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6273_langenschwarz> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/6273