Krauthausen

Dorf · 215 m über NN  
Gemeinde
Sontra
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

12,5 km südwestlich von Eschwege

Lage und Verkehrslage

Kleines Dorf an der Ulfe nordöstlich von Sontra mit einfachem Grundriss und einigen Hofanlagen. Kirche in zentraler Lage. Die Siedlung erstreckt sich in West-Ost-Richtung an der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden und im Ort im rechten Winkel abknickenden Ulfetalstraße, die heute als Umgehungsstraße B 400 im Osten vorbeiführt.

Ersterwähnung

1141

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1904

Älteste Gemarkungskarte

1745

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3568557, 5661903
UTM: 32 U 568456 5660078
WGS84: 51.088112° N, 9.977437° O

Statistik

Ortskennziffer

636011060

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 397, davon 233 Acker (= 58.69 %), 22 Wiesen (= 5.54 %), 127 Holzungen (= 31.99 %)
  • 1961 (Hektar): 433, davon 174 Wald (= 40.18 %)

Einwohnerstatistik

  • 1585: 18 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1746: 117 Einwohner, 29 Häuser und 3 Feuerstätten; Gewerbetreibende: 1 Grobschmied, 1 Schneider, 7 Leinweber, 1 Bender, 1 Wagener, 1 Zimmermann, 1 Müller, 2 Branntweinschenker und 3 mit Tagelohnen und Spinnen sich nährende Manns- und Weibspersonen
  • 1747: 26 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1885: 172, davon 171 evangelisch (= 99.42 %), 0 katholisch, 1 andere Christen (= 0.58 %)
  • 1961: 195, davon 175 evangelisch (= 89.74 %), 20 katholisch (= 10.26 %)
  • 1970: 194
  • 1987: 162

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1432: Landgrafschaft Hessen, Gericht Ulfen (HStAM Bestand Urk. 13 Nr. 4694)
  • Mitte 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Stadt und Amt Sontra
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Erster Gerichtsstuhl Sontra
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sontra
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis

Rotenburg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Sontra eingegliedert.

Gericht

  • 1538: Stadtgericht Sontra
  • 1822: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1834: Justizamt Sontra
  • 1867: Amtsgericht Sontra
  • 1879: Amtsgericht Sontra

Herrschaft

  • Hessen, LandgrafenDie Herren von Krauthausen entstammen der Ministerialität des Reichsklosters Hersfeld und sitzen als Burgmann auf der Boyneburg. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert sind sie in Diensten der Landgrafen von Thüringen zu finden.
  • 1345 sind die Dörfer Weißenborn, Krauthausen, Schickenberg, Grandenborn und Breitau von Landgraf Heinrich von Hessen dem Ritter Ludwig von Baumbach verpfändet. Die Herrschaft ist 1455 und später unumstritten in landgräflicher Hand.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1525 hat Kloster Cornberg Einnahmen in Krauthausen.

Ortsadel

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • perrer zu Kruthusen (1341)
  • Kirche mit romanischem Kern und halkreisförmig geschlossener Apsis, 1952 renoviert

Pfarrzugehörigkeit

Krauthausen ist 1341 Pfarrei und 1585 nach Breitau eingepfarrt. 1746 ist es wie 1872 und 1994 Filial von Breitau

Patronat

1746 haben die von Verschure zu Soltz das ius patronatus

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kultur

Schulen

1746 ist kein Schulhaus vorhanden, der Schulmeister wohnt in seinem Eigentum
1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Historische Ereignisse

Krauthausen wurde im Dreißigjährigen Krieg mehrmals verwüstet.

Wirtschaft

Mühlen

Bereits 1594 gibt es einen Streit um die Mühle zu Krauthausen (HStAM Bestand 17/1 Nr. 1500) 1746 1 unterschlächtige Mühle, die vom Wasser der Ulfa getrieben wird, im 19. Jahrhundert mittelschlächtiges Rad zum Betrieb der Mahlmühle, die seit 1939 nicht mehr betrieben wird

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Krauthausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6236_krauthausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/6236