Hubenrode

Die Lage von Hubenrode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
5 km westlich von Witzenhausen
Lage und Verkehrslage
Geschlossener Weiler am Ostrand des Kaufunger Waldes an der Vereinigung dreier kleiner Täler. Kirche in zentraler, leicht erhöhter Lage. Jüngere, nicht sehr verdichtete Siedlungsausdehnung nach nach Westen, Norden und Südosten. Durch den Ort führt im rechten Winkel abknickend die L 3401 (Reichenhagener bzw. Neufriemer Straße) von Kleinalmerode nach Ermschwerd.
Ersterwähnung
1275
Historische Namensformen
- Hugenrod, in (1275) [Urkundenbuch des Klosters Mariengarten, S. 54, Nr. 34]
- Hubenrode, nach (1265/1308) [15. Jahrhundert Landgrafen-Regesten online Nr. 104]
- Hugenrod, in (1297) [Urkundenbuch Stift Hilwartshausen, S. 94-95, Nr. 99]
- Hugenrode, in (1298) [Urkundenbuch Stift Hilwartshausen, S. 99, Nr. 106]
- Hugenrode (1343) [Urkundenbuch des Klosters Mariengarten, S. 163-164, Nr. 191]
- Huginrade, tzusschin (um 1376) [Vogtherr, Ältestes Lehnbuch der Landgrafschaft Hessen, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 37 (1987), S. 25-71, hier S. 55 (158)]
- Hugenrade, zu (1402) [HStAM Best. Urk. 13 Nr. 2692]
- Hugenrode, tzu (1421) [Urkundenbuch des Klosters Mariengarten, S. 218-219, Nr. 263]
- Hubenrade (1455) [XVI]
- Hubenrode (1456) [K. A. Eckhardt, Ziegenberger Salbuch 1456, S. 40]
- Hubemroid, Hubenrodt, Huenrade (1466) [Urkundenbuch des Klosters Mariengarten, S. 255-258, Nr. 296-298]
- Hubinrode (1466) [A. Eckhardt, Geschichte der Ämter Ziegenberg und Ludwigstein, in: O. Perst (Hrsg.), Festschrift für Karl August Eckhardt, S. 119]
- Huberode (1580/82)
- Hubenrod (1575/85)
- Hubenrodt (1585) [Der ökonomische Staat, S. 86]
- Hubenroda (1642)
- Hubenrode (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 5]
- Hubenrode (1747) [Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1275, 1298, 1320, 1343)
- 1455: Kemenate genannt
- 1456: Wüstung aber 3 Vorwerke genannt
- 1466: Vorwerk
- 1547: wüst, aber ein Meier genannt
- 1569: bewohnt
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1873
Älteste Gemarkungskarte
1766
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3554478, 5690029
UTM: 32 U 554382 5688192
WGS84: 51.342408° N, 9.780781° O
Statistik
Ortskennziffer
636016080
Flächennutzungsstatistik
- 1837: 1219 Acker
- 1961 (Hektar): 292, davon 50 Wald (= 17.12 %)
Einwohnerstatistik
- 1456: 3 Vorwerke
- 1466: 1 Vorwerk
- 1569: 7 Hausgesesse
- 1580/82:10
- 1681; 11
- 1747: 20 Mannschaften mit 20 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
- 1961: 172, davon 152 evangelisch (= 88.37 %), 20 katholisch (= 11.63 %)
- 1970: 173 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1456 und 1466: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Ziegenberg
- 1569: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Ludwigstein, Adelsdorf (von Buttlar 10, Bodenhausen 4)
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Witzenhausen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Witzenhausen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Witzenhausen
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingemeindung in die Stadtgemeinde Witzenhausen, deren Stadtteil Hubenrode wurde.
Gericht
- 1556: peinliches Gericht zum Ziegenberg
- um 1570: Niederes und peinliches Gericht von Buttlar
- 1747: desgleichen
- 1807: Friedensgericht Witzenhausen
- 1814: Amt Witzenhausen
- 1822: Justizamt Witzenhausen
- 1834: Justizamt Witzenhausen II
- 1837: Justizamt Witzenhausen
- 1867: Amtsgericht Witzenhausen
- 1879: Amtsgericht Witzenhausen
Herrschaft
- 1343 verspricht Landgraf Heinrich von Hessen de Kloster Mariengarten, die Grenzen der Dörfer Hubenrode und Hungershausen, die bei einem Scheidegang bestimmt werden, zu beachten.
- Hermann und Arnd Scheden, Hermann Kochs Söhne, verkaufen 1402 dem Landgrafen Hermann von Hessen zwei Hufen Land, die ihr Vater zu Lehen hatte.
- Landgraf Philipp von Hessen vermittelt 1559 zwischen den Brüdern Bodo, Kraft und Wilhelm von Bodenhausen als Kläger und den Brüdern Jost, Oswald und Heimbrod von Buttlar als Beklagte im Streit um Hubenrode. Denen von Buttlar gelingt es schließlich sich gegen die von Bodenhausen durchzusetzen und die niedere Gerichtsbarkeit und da Patronatsrecht für sich zu reklamieren.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Mariengarten, Kloster 1275: Giso von Ziegenberg verkauft dem Kloster Mariengarten alle seine Rechte im Dorf Hopfelde.Mainz, Erzstift 1297: Burkhard von Ziegenberg überträgt dem Erzbischof von Mainz 4 Mansen unter anderem zu Hubenrode, die dem Stift Hilwartshausen zufallen sollen.Kaufungen, Kloster 1298: Derselbe entschädigt Kloster Kaufungen mit 3 Huben zu Hubenrode.- 1303: Joh. von Ziegenberg bestätigt den Verkauf des Jahres 1275.
- 1320: Kloster Mariengarten verpachtet sein Dorf Hopfelde an die von Berlepsch.
- 1343: Hopfelde Dorf des Kloster Mariengarten
Hessen, Landgrafen 1402: Landgraf Hermann Lehnsherr über Güter zu Hopfelde- 1421: Kloster Mariengarten verkauft alle seine Zinsrechte zu Hopfelde an verschiedene Empfänger.
- 1455: Die Gebrüder Kule versetzen mit landgräflichem Konsens dem Wilhelm von Bischoffshausen die Hälfte von Hopfelde mit Kemenate und Zubehörechts.
- 1466: Landgraf Ludwig belehnt Heinrich von Bodenhausen mit Kemenate zu Hopfelde.
- 1470: Landgraf Ludwig belehnt die Gebrüder von Bodenhausen mit der Kemenate zu Hopfelde.
- 1489: desgleichen Landgraf Wilhelm
- 1505: Die Kule besitzen die Hälfte von Hopfelde als hessisches Lehen.
- 1531: Oswald von Buttlar verkauft sein Vorwerk zu Hopfelde an Hans von Bodenhausen.
- 1547: Auf den Gütern des Klosters Mariengarten zu Hopfelde sitzen von Bodenhausensche Meier.
- 1559: Kemenate und Gericht zu Hopfelde, hessisches Lehen der von Bodenhausen, wird ihnen durch von Buttlar bestritten. Landgraf Philipp schlichtet zugunsten von Bodenhausen.
- 1571: 'Arme Leute' der von Buttlar wohnen zu Hubenrode.
- 1575/85 und 1642: Zehnt zu Kemenate Hubenrode ist hessisches Lehen der von Bodenhausen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1547: Kirche mit Taufe und 'Pouronenn' ist verfallen. Bodo von Bodenhausen will sie, wie sein Vater auch, wieder erbauen.
- Heutige Kirche 1743 errichtet (Opferstock), 1817 erneuert, 1945 zerstört, 1951/52 neu errichtet
Pfarrzugehörigkeit
War selbstständige Pfarrei, die Ermschwerd im Ermschwerd im 16. Jahrhundert an sich zu ziehen versucht. 1538: Durch Pfarrer von Ermschwerd versehen Um 1570, 1872 und 1994: Filiale von Ermschwerd 1872 und jetzt: Hasenmühle und Forstgut Neufriemen eingepfarrt
Patronat
1547: von Bodenhausen
1780 und 1837: von Buttlar
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kirchliche Mittelbehörden
Archpresbytariat vielleicht Witzenhausen Archdiakonat Heiligenstadt
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Quellen
Cal. Or. 100 Mariengarten Nr. 31 a und b., 73, 123, 207, Staatsarchiv Hannover
Kopiar Mariengarten Nr. 290, 295f., 298f., Landesbibliothek Hannover
Fragm. actor. 32, 14, StA Marburg
Literatur
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis, Bd. III: Altkreis Witzenhausen, S. 641-642
- Historisches Ortslexikon Witzenhausen, S. 73 f.
- A. Eckhardt, Geschichte der Ämter Ziegenberg und Ludwigstein, in: O. Perst (Hrsg.), Festschrift für Karl August Eckhardt, S. 111-144
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
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Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hubenrode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6063_hubenrode> (aufgerufen am 26.11.2025)
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