Hornel

Dorf · 252 m über NN  
Gemarkung
Sontra
Gemeinde
Sontra
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

18 km südwestlich von Eschwege

Lage und Verkehrslage

Kleines Dorf mit einfachem Grundriss, geringer Siedlungsdichte aber zahlreichen Hofanlagen entlang der von Nord nach Süd führenden Kupferstraße. Ortsbildprägende Kirche in zentraler Lage. Dicht östlich am Ortsrand verlaufen die im Norden in die Sontra mündende Hasel sowie die ebenfalls im Norden auf die B 27 stoßende L 3249.

Ersterwähnung

1297

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf (1297)

Umlegung der Flur

1902

Älteste Gemarkungskarte

1753

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3563765, 5658200
UTM: 32 U 563666 5656376
WGS84: 51.055382° N, 9.9084° O

Statistik

Ortskennziffer

636011091

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 246, davon 186 Acker (= 75.61 %), 19 Wiesen (= 7.72 %), 7 Holzungen (= 2.85 %)

Einwohnerstatistik

  • 1585: 16 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 21 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1756-1766: 22 Häuser, 99 Einwohner, Gewerbetreibende: 1 Müller, so zugleich ein Ackermann, 1 Schneider, 1 Leinweber und Tagelöhner, 1 Leinweber, 6 Leinweber, so zugleich Ackerleute, worunter 1 Wirt, 7 Ackerleute, so weiter keine Hantierung treiben, 2 Tagelöhner
  • 1885: 154, davon 150 evangelisch (= 97.40 %), 4 katholisch (= 2.60 %)
  • 1987: 142 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Mitte 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Zentgericht Sontra
  • 1538: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt und Stadt Sontra
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Erster Gerichtsstuhl Sontra
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sontra
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis

Rotenburg

Gemeindeentwicklung

Die Gemeinde Hornel wurde im Zuge einer neuerlichen Aufnahme des Kupferschieferbergbaus am 1.10.1938 an die Stadt Sontra angegliedert.

Gericht

  • 1538: Stadtgericht Sontra
  • 1822: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1834: Justizamt Sontra
  • 1867: Amtsgericht Sontra
  • 1879: Amtsgericht Sontra

Herrschaft

  • Hessen, Landgrafen Landgräfliches Dorf des Amts Sontra
  • Im 13. Jahrhundert erscheinen die Vögte von Sontra in Lehnsabhängigkeit vom Stift Eschwege, 1308 Heinrich von Honstein. Die weitere herrschaftliche Entwicklung im 14. Jahrhundert ist aufgrund der Quellenlage und der Nähe zu Sontra nicht klar erkennbar. Vermutlich mit der Abtretung von Schloss und Burg Sontra 1433 durch Friedrich den Jüngeren von Meißen an Landgraf Ludwig von Hessen gelangt u.a. Hornel an die Landgrafschaft und wird Mitte des 15. Jahrhunderts zu dessen Gericht bzw. Amt gerechnet.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Cornberg, Kloster Eschwege, Cyriakusstift1297 verzichten die Brüder Reinhardus und Heinricus, Vögte von Sontra gegenüber der Äbtissin von Eschwege, auf die von ihr und ihrem Stift zu Lehen getragenen 2 Hufen in der Dorfgemarkung von Hornel. 1308 überträgt die Äbtissin dem Kloster Cornberg ein Mühle in Hornel und eine dort gelegene Hufe, nachdem der Ritter von Honstein, der diese vom Stift zu Lehen bislang zu Lehen trug, sie dem Stift zurückgegbe hatte. In den Zinsregistern 1525 werden noch Einkünfte des Klosters aufgeführt. Das Cyriakusstift hat bis zu seiner Auflösung Besitz in Hornel zu Pacht ausgetan.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Kirche mit erneuertem Fachwerkschiff 1822 errichtet, 1981 renoviert. Ehemals wehrhafter Chorturm aus dem 15. Jahrhundert

Pfarrzugehörigkeit

1585 bis 1840 Filial von Berneburg, seitdem Filial von Sontra. So 1872 und 1994.

Bekenntniswechsel

Da Filial von Berneburg, Einführung der Reformation vermutlich um 1527.

Kultur

Schulen

Mitte des 18. Jahrhunderts kein Schulhaus vorhanden
1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

1308 wird bereits eine Mühle erwähnt. Mitte des 18. Jahrhundert wird ebenfalls eine geführt, die mit dem Wasser des Haselbaches durch ein oberschlächtiges Wasserrad betrieben wird. Dieses wird 1940 gegen eine Turbine getauscht, der Betrieb wird 1966 eingestellt.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hornel, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6057_hornel> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/6057