Hitzelrode

Die Lage von Hitzelrode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6,5 km nördlich von Eschwege gelegen
Lage und Verkehrslage
Straßendorf am Oberlauf des rechtsseitigen Werra-Zuflusses Mühlbach (auch Motzbach genannt) unmittelbar an der heutigen Grenze zum Freistaat Thüringen. Kirche an exponierter Stelle am Anger. Bis zur Mitte des Ortes führt von Eschwege im Süden aus die L3434 und geht hier in einer Haarnadelkurve in die nach Südwesten dem Verlauf des Mühlbaches folgende L3403 über.
Ersterwähnung
um 1328-1358
Vorbemerkung Historische Namensformen
Zur Ersterwähnung gibt es unterschiedliche Lesarten und Deutungen; vgl. Fick, Schloss Bischofstein im Eichsfelde, S. 58. Hitzelrode ist zudem in den Quellen nur schwer von Hitzerode zu unterscheiden
Historische Namensformen
- Hizelenrode (um 1328-1358) [Levin Freiherr von Wintzingeroda-Knorr, Wüstungen des Eichsfeldes, S. 122-123]
- Hitzelrode (1449) [K. Kollmann, Kann Hitzelrode 1994 seine 975-Jahr-Feier begehen?]
- Hützelrode (1506) [K. Kollmann, Kann Hitzelrode 1994 seine 975-Jahr-Feier begehen?]
- Hützelrode (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 11]
Bezeichnung der Siedlung
- Wüstung (1449)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1728
Älteste Gemarkungskarte
1792
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3573881, 5679112
UTM: 32 U 573778 5677280
WGS84: 51.242111° N, 10.056944° O
Statistik
Ortskennziffer
636007030
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 290, davon 72 Acker (= 24.83 %), 6 Wiesen (= 2.07 %), 200 Holzungen (= 68.97 %)
- 1961 (Hektar): 289, davon 210 Wald (= 72.66 %)
Einwohnerstatistik
- 1747: 31 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 133, davon 133 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 167, davon 124 evangelisch (= 74.25 %), 38 katholisch (= 22.75 %)
- 1970: 183
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1358: Kurfürstentum Mainz, Amt Bischofstein
- 1583: Landgrafschaft Hessen, Amt/Gericht Bilstein
- 1747: Landgrafschaft Hessen, Amt Bilstein, Gericht der Diede von Fürstenstein
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Eschwege, Gericht Bilstein
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Eschwege, Gericht Bilstein
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Harz-Departement, Distrikt Heiligenstadt, Kanton Allendorf
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Eschwege
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Eschwege
Gemeindeentwicklung
Am 1.4.1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform in die Gemeinde Meinhard eingegliedert, deren Ortsteil Hitzelrode seitdem ist.
Gericht
- 1814-1821: Kurfürstliches Gericht Bilstein
- 1822: Justizamt Eschwege
- 1837: Justizamt Eschwege II
- 1867: Amtsgericht Eschwege
- 1879: Amtsgericht Eschwege
Herrschaft
- 1449 kaufen die Diede die Wüstung Hitzelrode von denen von Keudell. Ab 1506 taucht der Ort in den Lehnverzeichnissen der Diede von Fürstenstein auf. 1738 erhalten sie als landgräfliche Lehen Zinse zu Hitzelrode, zwei Reichstaler, drei Albus und vier Heller Geld, neun Malter, acht Metzen partim und 26 Hühner (HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 4072). Nach deren Aussterben 1807 fällt der Ort an Hessen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kapelle (1593)
- Querrechteckiger romanischer Westturm mit barockem Aufbau, klassizistisches Schiff 1855 errichtet
Pfarrzugehörigkeit
1593 geben die von Diede die Hitzelroder Kapelle zur neuen Pfarrei Albungen, deren Filial es bis zum Jahre 1896 ist. 1994 Filial von Jestädt
Patronat
1593 wird in einem Vergleich festgehalten, dass die Dieden zum Fürstenstein abwechsend mit den Landgrafen von Hessen den Pfarrer in Albungen präsentieren sollen
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- K. Kollmann, Kann Hitzelrode 1994 seine 975-Jahr-Feier begehen?
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 238
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis 1, S. 201-204
- Karl G. Bruchmann, Kreis Eschwege, S. 69-74, 101-102, 117-119
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hitzelrode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6019_hitzelrode> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/6019