Hilders

Die Lage von Hilders im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
22 km östlich von Fulda
Lage und Verkehrslage
Durch den Ort verläuft die Bundesstraße B278 in nord-südlicher Richtung. Weitere Anbindung an das Straßenverkehrsnetz besteht über die Landesstraße L3176 (Richtung Eckweisbach und Frankenheim (Thüringen)) und die Kreisstraße K35 nach Simmershausen. Bahnhof der Eisenbahnlinie Fulda/Götzenhof – Ehrenberg/Wüstensachsen ("Rhönexpress") bis zur Stilllegung der Strecke 1986 (Die Teilstrecke Hofbieber/Bieberstein - Hilders wurde am 12.12.1890 eröffnet, die Teilstrecke Hilders - Ehrenberg/Wüstensachsen am 1.2.1916). Endbahnhof der Eisenbahnlinie Hilders – Vacha (Inbetriebnahme der Strecke 1.6.1891) bis zur Stilllegung der Strecke 1976.
Ersterwähnung
(819-915)
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Forst Hilders.
Historische Namensformen
- Hiltiriches (891-915) [Pistorius, Ioannes: Rerum Germanicarum veteres, S. 573-574]
- Hilderiches (um 1090-1150) [Kopiar um 1160, Codex Eberhardi 1 S. 333 = Dronke, Traditiones Capitulum 25, S. 60]
- Hiltrichs (1422)
- Hilters (1557)
Bezeichnung der Siedlung
- captura (891-915)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3571023, 5604482
UTM: 32 U 570920 5602680
WGS84: 50.571724° N, 10.001515° O
Statistik
Ortskennziffer
631012060
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 1144, davon 388 Acker (= 33.92 %), 407 Wiesen (= 35.58 %), 136 Holzungen (= 11.89 %)
- 1961 (Hektar): 1601, davon 692 Wald (= 43.22 %)
Einwohnerstatistik
- 1803: 920 Seelen in 170 Häusern (Gersf. Akten 376)
- 1885: 1044, davon 86 evangelisch (= 8.24 %), 958 katholisch (= 91.76 %)
- 1961: 1627, davon 208 evangelisch (= 12.78 %), 1413 katholisch (= 86.85 %)
- 1970: 1901 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1789: Fürstbistum Würzburg, Amt Hilders
- 1802-1806: Kurfürstentum bzw. Königreich Bayern, Landgericht Hilders
- 1806-1813: Großherzogtum Würzburg, Landgericht Hilders
- 1814-1816: Königreich Bayern, Landgerichtsbezirk Hilders
- 1817-1837: Königreich Bayern, Untermainkreis, Landgerichtsbezirk Hilders
- 1838-1861: Königreich Bayern, Regierung Unterfranken und Aschaffenburg, Landgerichtsbezirk Hilders
- 1862-1866: Königreich Bayern, Regierungsbezirk Unterfranken, Bezirksamt Gersfeld
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gersfeld
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda
Altkreis
Fulda
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform durch Eingliederung die Neubildung der Gemeinde Hilders. Zur deren Entwicklung s. Hilders, Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Hilders.
Gericht
- (1804) 1814: Landgericht Hilders
- 1867: Amtsgericht Hilders
- 1945: Amtsgericht Fulda (Zweigstelle Hilders)
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster 915 gehörte das Gebiet um Hilders dem Kloster Fulda.Fulda, Kloster Petersberg Besitz des Klosters Petersberg bei Fulda (um 1090-1150) belegt.Würzburg, Bistum Später war Hilders Eigentum des Bistums Würzburg und wurde 1350 an die von der Tann verpfändet.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Zur Pfarrei Hilders gehörten 1557 die Dörfer Hilders, Lahrbach, Simmershausen und Wickers des Amts Auersberg und die fuldischen Dörfer Batten, Findlos, Seiferts und Thaiden.
1892/1910 katholische Pfarrei des Dekanats Hilders mit Filial Wickers.
Patronat
Das Patronat stand 1578 Würzburg zu (Gersf. Akten 339, 337).
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation: um 1580
Katholischer Bekenntniswechsel: 1590
Kirchliche Mittelbehörden
1464/65: Bistum Würzburg, Archidiakonat Geisa-Mellrichstadt-Coburg, Landkapitel Geisa
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit drei Stellen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Hilders war Hauptort eines Amtes, das mit der würzburgischen Feste Auersberg verbunden war. Die zur Zent gehörigen Orte sind unter dieser Burg zu finden (s. d.).
Das bayerische Rentamt Hilders wurde 1818 bis 1820 aus dem Amt Hilders und dem Amt Motten gebildet (StA Würzburg).
Zum Dekanat Hilders gehörten 1892/1910 die Pfarreien Batten, Eckweisbach, Hilders, Kleinsassen, Lahrbach, Reulbach, Simmershausen und Wüstensachsen.
Nachweise
Literatur
- Leinweber, Hochstift Fulda, S. 68
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 236 (Dorf u. Rentamt)
- Aschkewitz, Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau, S. 888
Siehe auch
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Orte
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hilders, Fulda“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6006_hilders> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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