Heyerode

Dorf · 265 m über NN  
Gemeinde
Sontra
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

18 km südwestlich von Eschwege

Lage und Verkehrslage

Kleines geschlossenes Dorf mit geringer Siedlungsdichte und einfachem, regellosem Grundriss an dem in die Sontra mündenden Pfaffenbach. Kirche mit Ummauerung an höchster Stelle. Durch den Ort führt von Nordwest nach Südost die Landesstraße 3249.

Ersterwähnung

1254

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (zwischen 1343 und 1364)
  • Dorf (1442)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

Umlegung der Flur

1880-1882

Älteste Gemarkungskarte

1752

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3561184, 5660008
UTM: 32 U 561086 5658183
WGS84: 51.071913° N, 9.871898° O

Statistik

Ortskennziffer

636011050

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 571, davon 422 Acker (= 73.91 %), 34 Wiesen (= 5.95 %), 73 Holzungen (= 12.78 %)
  • 1961 (Hektar): 571, davon 82 Wald (= 14.36 %)

Einwohnerstatistik

  • 1585: 28 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 42 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1885: 282, davon 282 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 268, davon 263 evangelisch (= 98.13 %), 5 katholisch (= 1.87 %)
  • 1970: 255
  • 1987: 237

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Mitte 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Zentgericht Sontra
  • 1540: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg Gericht Schemmern
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Dritter Ort Schemmermark
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Bischhausen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg (zuletzt Amt Bischhausen, Gericht Schemmern)
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1836: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis

Rotenburg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Sontra eingegliedert.

Gericht

  • Bis 1453: Gericht derer von Boyneburg
  • 1540: Gericht Schemmern
  • 1814-1821: Kurfürstliches Gericht Schemmern
  • 1822: Kurfürstliches Justizamt Bischhausen, Gericht Schemmern
  • 1837: Kurfürstliches Justizamt Sontra
  • 1867: Amtsgericht Sontra
  • 1879: Amtsgericht Sontra

Herrschaft

  • Hessen, Landgrafen Heyerode gehört im 15. Jahrhundert zur Zent Sontra und ist ein landgräfliches Dorf (Sontraer Erbregister von 1458 ff.).
  • Hessen, Landgrafen 1442 kauft es Herman [II.] Riedesel, Ritter, Erbmarschall zu Hessen von denen von Boyneburg, doch gelangt es bald darauf an die Landgrafen von Hessen (HStAM Bestand L Nr. 3, Bl. 129]. Ziegenhain, Grafen Das Dorf war zuvor ziegenhainisches Lehen gewesen und wird 1466 vom Gericht Spangenberg abgekoppelt und zu Sontra gelegt. 1540 gehört es zum Gericht Schemmern im Amt Spangenberg (Salbuch).

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Im Hersfelder Zinsverzeichnis aus der Mitte des 14. Jahrhunderts werden Einkünfte des Klosters Hersfeld in Heyerode aufgeführt.
  • 1358 erhält das Cyriakusstift in Eschwege von dem Ritter Jon von Eschwege Pachteinnahmen u.a. in Heyerode.
  • 1367 verpfänden der Propst des Klosters Cornberg, Eberhard von Diedenshausen, und Priorin Adelheit von Warburg dem Siechenhaus ihres Klosters zu einem Preis von 30 Mark Rotenburger Währung zwei ewige Mark an Einnahmen aus dem Dorf Heyerode, die das Kloster für 20 Mark von Konrad Rosen eingelöst hat.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Chorturm aus dem 14. Jahrhundert, Turmhaube und Schiff 1777, 1992 renoviert

Pfarrzugehörigkeit

Das Dorf wird 1507 vom Pfarrer von Berneburg kirchlich versehen. 1585, 1872 und 1994 Filial von Berneburg.

Bekenntniswechsel

Da Filial von Berneburg, Einführung der Reformation vermutlich um 1527.

Wirtschaft

Mühlen

Am Südwestausgang von Heyerode befand sich die schon bei Schleenstein (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 13] eingezeichnete, aber nicht namentlich genannte Eckenmühle, die mit dem Wasser des Pfaffenbaches über ein oberschlächtiges Wasserrad bis 1942 betrieben wurde. Obermühle

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Heyerode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/6003_heyerode> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/6003