Hausen

Dorf · 503 m über NN  
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

15,5 km südsüdöstlich von Witzenhausen, 7 km östlich von Hessisch Lichtenau

Lage und Verkehrslage

Langgezogenes Dorf mit geringer Siedlungsdichte am Nordwesthang des Meißners. Durch den Ort fließt der Steinbach, die ummauerte Kirche befindet sich nördlich der Durchgangsstraßen unterhalb eines steil ansteigenden Hanges. Südlich des Steinbachs Gehöftzeile, gegenüber auf kleiner Geländestufe weitere Gehöfte. Hauptverbindungsstraße ist die L 3249 die, von Süden kommend (Steinbachstraße) im Ort abknickt und im Norden (In der Gasse) auf die L 3241 mündet.

Ersterwähnung

1364

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Meißner.

Vorbemerkung Historische Namensformen

Das in der Literatur häufig genannte Ersterwähnungsjahr 1300 für Husen [u.a. bei Siegel, Geschichte der Stadt Lichtenau, S. 254] lässt sich nicht verifizieren

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf (1454, 1553)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Älteste Gemarkungskarte

1758

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3557964, 5674807
UTM: 32 U 557867 5672977
WGS84: 51.205257° N, 9.828339° O

Statistik

Ortskennziffer

636006030

Flächennutzungsstatistik

  • 1454: 22 Huben in der Feldmark
  • 1563: 97 Acker
  • 1779: 1588
  • 1961 (Hektar): 1036, davon 717 Wald (= 69.21 %)

Einwohnerstatistik

  • 1575/85: 22 Hausgesesse
  • 1681: 26
  • 1724: 2 Amtspers., 19 Leinweber, 2 Schneider, 4 Schmiede, 2 Wagner, 3 Zimmerleute, 3 Bergleute, 6 Fuhrleute, 1 Maurer, 12 Ackerleute, 16 Tagelöhner, 1 Hirte; zusammen: 71
  • 1747: 52 Mannschaften mit 45 Feuerstellen
  • 1779: 205 Einwohner
  • 1834; 349
  • 1961: 393, davon 362 evangelisch (= 92.11 %), 22 katholisch (= 5.60 %)
  • 1970: 329
  • Berufsgliederung:

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1454: Landgrafschaft Hessen, Amt Reichenbach (Lichtenau)
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Lichtenau, Der ander Ort
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Lichtenau
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Lichtenau
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Lichtenau
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Lichtenau
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis

Witzenhausen

Gemeindeentwicklung

Am 1.1.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingemeindung nach Hessisch Lichtenau, Stadtgemeinde, dessen Stadtteil Hausen seitdem ist.

Gericht

  • 1383/87: Amt Lichtenau
  • 1454: Sonder-(Unter-)Gericht südlich Ziffer 5
  • 1553 und 1575: landgräfliches Gericht
  • 1747: Niederes und peinliches Gericht des Landgrafen
  • 1807: Friedensgericht Lichtenau
  • 1814: Amt Lichtenau
  • 1821: Justizamt Lichtenau
  • 1867: Amtsgericht Lichtenau
  • 1879: Amtsgericht Lichtenau
  • 1945: Amtsgericht Witzenhausen
  • 1961: Amtsgericht Witzenhausen

Herrschaft

  • Hessen, Landgrafen1454 und 1553: Landgräfliches Dorf
  • Hersfeld, Kloster1609: Landgraf Otto, postulierter Administrator der Abtei Hersfeld, verschreibt dem hersfeldischen Hofmeister Christoph von Scholley Einkünfte zu Hausen.

Besitz

Ortsadel

1396 - 1401

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1454: Pfarrer
  • Spätgotischer Chorturm mit Malereien um 1400, barock umgestaltet. Schiff 1767

Pfarrzugehörigkeit

1569-1756: Filiale von Laudenbach. 1756, 1872 und 1994: Filialgemeinde von Velmeden. 1872 ist die Steinbachsmühle eingepfarrt.

Patronat

1553: Landgraf von Hessen

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden

Archpresbytariat Gensungen Archdiakonat St. Peter Fritzlar

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

1454 und 1553: Bildete mit Velmeden einen Leistungsverband, sowie mit Velmeden, Fürstenhagen und Hollstein ein Sondergericht unter Schultheiß und 3-4 Stadtschöffen von Hessisch Lichtenau

Landwirtschaft und Bergbau

Mühlen

Vgl. Steinbachsmühle 1454 wird eine Mühle in Hausen genannt, wobei unklar ist, wo sie sich befand. 1544 wird die Obermühle erwähnt, die Untermühle 1550 gebaut. Die Schleensteinkarte zeigt dementsprechend zwei Mühlensymbole. Im Dorf befanden sich 1779 die Oberste und die Unterste Mühle, die beide über ein oberschlächtiges Wasserrad mit dem Wasser des Steinbachs betrieben wurden. Die Unterste Mühle stellte spästetens 1932 ihren Betrieb ein, die Oberste um 1935.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hausen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/5934_hausen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/5934