Hahnhof (Hain)

Die Lage von Hahnhof im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Hof
Lagebezug
21 km südsüdöstlich von Eschwege gelegen
Lage und Verkehrslage
1,5 km westsüdwestlich der Ortsmitte von Herleshausen an der Stelle des ausgegangenen Dorfes Hain gelegen
Ersterwähnung
1268
Siedlungsentwicklung
Während der Ort 1409 noch Dorf genannt wird, ist er 1419 wahrscheinlich bereits wüst. Danach wird Hain als Flurname verwendet. In welcher Weise dann der Hainhof an die Wüstung anknüpft, geben die Quellen nicht zu erkennen.
Historische Namensformen
- Indagine, in villa (1268) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, S. 61-62, Nr. 51]
- Hayn, czuͤme (1361) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, S. 204-205, Nr. 214]
- Haygen, dorf zu dem (1365) [HStAM Bestand Urk. 49 Nr. 2319]
- Hain, zců deme (1366) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, S. 214, Nr. 222]
- Hain, zum (1497) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 2, S. 196, Nr. 565]
- Hain (1519) [Flurbezeichnung W. A. Eckhardt, Salbuch des Stifts Kaufungen von 1519, S. 24-37, Nr. 20]
- Hainhoff (1585) [Der ökonomische Staat, S. 91]
- Hainhoff (1592) [Mercator, Hassia landtgraviatus HStAM Bestand Karten Nr. R II 28]
- Hain, Vorwerk zum (1599) [HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 565]
- Hain Hof (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 13]
- Haynhoff (1748) [Katastervorbeschreibung Herleshausen 1019-2019, S. 121]
- Hahnhof (1840-1861) [Kurfürstenthum Hessen : Niveau Karte auf 112 Blättern, Kassel 1840-1861: 46. Netra]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1268)
- dorf (1365)
- Dorf und Dorfmarke zu dem Hayn bye Herlshusen (1382) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, S. 258, Nr. 262]
- Dorf (1409) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, S. 346-348, Nr. 339]
- Vorwerk (1599)
Burgen und Befestigungen
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3580217, 5652704
UTM: 32 U 580111 5650882
WGS84: 51.00393° N, 10.141789° O
Statistik
Ortskennziffer
63600505001
Einwohnerstatistik
- 1585: 1 Haushalt (v. Treusch)
- 1885: 1 Gebäude mit 9 Bewohnern
- 1895: 13 Bewohner
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1451: Landgrafschaft Hessen, Gericht Kaufungen (5/6 Stift Kaufungen, 1/6 Treusch von Buttlar)
- 1683: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Nebenlinie Hessen-Philippstal
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Gericht der Treusch von Buttlar
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Netra
- 1814-1818: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1818-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Netra (zu Herleshausen gehörig)
Altkreis
Eschwege
Gericht
- 1585 liegt der "Hainhof" im Treusch`schen Gericht im Amt Sontra.
- 1818: Kurfürstliches Justizamt Netra (zu Herleshausen gehörig)
Herrschaft
- Bis zur Wüstwerdung bzw. bis zur Reformation gehört Hain zur Vogtei Herleshausen und damit herrschaftlich zum Stift Kaufungen.
Kaufungen, Kloster 1268 verzichtet Graf Burghard von Brandenburg zu Gunsten des Klosters Kaufungen auf Anrechte zu Hain außer auf die Vogtei. 1361 verkaufen Albrecht und Reinhard von Brandenberg, sowie des letzteren Ehefrau Sophie der Kirche U.L.F. zu Eisenach 5 1/2 Gulden jährlichen Zinses von 5 Hufen zu Herleshausen und Hain auf Wiederkauf.Kaufungen, Kloster 1370 verkauft Reinh. von Brandenburg 1/3 des Dorfes an die von Romrode. Diese verkaufen ihren Anteil 1419 an Kaufungen weiter. 1409 erwirbt erwirbt das Kloster Kaufungen 1/6 des Gerichts von Otto von Leimbach.- Mit dem Klostergut "zum Hain" bei Herleshausen wird 1382 Kraft von Ifta, 1497 und 1544 werden dann die von Kolmatsch von Kaufungen belehnt. 1585 gibt es 1 Haushalt der von Treusch-Buttlar, zu deren Gericht er gehört. 1652 kommt es zum Streit zwischen Anton von Wersabe auf dem Hainhof und der Gemeinde Wommen über die Errichtung eines Zauns. Seit 1683 besitzen die Landgrafen von Hessen-Philippsthal das Dorf.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1585 nach Herleshausen eingepfarrt (OSt)
Nachweise
Literatur
- Herleshausen 1019-2019, S. 558
- Wittmann, Schatten der Landgrafen, S. 409-416
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 195 (Hahnhof) u. 198 (Hainhof)
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hahnhof, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/5885_hahnhof-hain> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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