Gehau

Dorf · 315 m über NN  
Gemeinde
Waldkappel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

20 km westsüdwestlich von Eschwege gelegen

Lage und Verkehrslage

Kleines Dorf mit einfachem, unregelmäßigem Grundriss und geringer Siedlungsdichte 7 km südwestlich von Waldkappel im Schemmerbachtal. Verbindungsstraße nach Schemmern.

Ersterwähnung

1376

Siedlungsentwicklung

In der Spangenberger Fruchtrechnung von 1513 und im Spangenberger Salbuch von 1540 wird Gehau als wüst bezeichnet. Die Gemarkung wurde von Hessen verliehen. 1540 besiedelte man den Ort mit insgesamt 5 Höfen wieder neu. 1565 gab es dann schon 7 Häuser.
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Stölzingen.

Vorbemerkung Historische Namensformen

Vgl. auch Niedergehau und aufgrund der Namensgleichheit Gehau

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Wüstung (1513, 1540 und 1550)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1911/12

Älteste Gemarkungskarte

1686

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3556973, 5662745
UTM: 32 U 556876 5660919
WGS84: 51.096946° N, 9.812254° O

Statistik

Ortskennziffer

636012050

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 203, davon 120 Acker (= 59.11 %), 14 Wiesen (= 6.90 %), 26 Holzungen (= 12.81 %)
  • 1961 (Hektar): 209, davon 32 Wald (= 15.31 %)

Einwohnerstatistik

  • 1540: wüst, nun aber mit 5 Höfen neu besiedelt
  • 1565: 7 Häuser
  • 1585: zusammen mit Schemmer 80 Hausgesse
  • 1747: 14 Feuerstätten mit 70 Einwohner (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1885: 134, davon 134 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 127, davon 113 evangelisch (= 88.98 %), 11 katholisch (= 8.66 %)
  • 1970: 117
  • 1987: 111

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Um 1540: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg (Salbuch 1540)
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, der dritte Ort Schemmermark
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Bischhausen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg (zuletzt Amt Bischhausen, Gericht Schemmern)
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis

Eschwege

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Waldkappel eingegliedert.

Gericht

  • Der Ort gehörte schon 1376 zum Gericht Schemmern.
  • Schemmermark (Spangenberger Salbuch 1540)
  • 1814-1821: Kurfürstliches Gericht Schemmern
  • 1822: Kurfürstliches Justizamt Bischhausen, Gericht Schemmern
  • 1867: Amtsgericht Bischhausen
  • 1879: Amtsgericht Bischhausen
  • 1932: Amtsgericht Spangenberg
  • 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
  • 1968: Amtsgericht Eschwege

Herrschaft

  • 1391 bittet Hermann von Schlutwinsdorf, Burgmann zu Melsungen, den Abt von Fulda, ihn mit Gütern in Wanrode, Mäckelsdorf, Berkirsch und weiteren im Einzelnen aufgeführten Orten, u.a. zu Niedergehau und Gehau, zu belehnen. 1496 ist Lehen der von Holzheim (Rev. 1496-1515) und kommt 1525 an die von Hundelshausen. 1550 kommt es zu Irrungen zwischen den Gemeinden Gehau und Schemmern über die Nutzung der Wüstung Obergehau (HStAM Bestand 17 e Nr. Gehau 2)

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Hessen, Landgrafen "Zu Gehauw" haben die von Rotenburg 1376 hessische Lehen (Rev.).
  • Cornberg, Kloster1377 erhält Kloster Cornberg Pfandeinnahmen in Mosen und Gehau.

Ortsadel

Heinrich von Gehau (1376)

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1585, 1872 und 1994 nach Schemmern eingepfarrt

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Gehau, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/5777_gehau> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/5777