Epterode

Die Lage von Epterode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11,5 km südsüdwestlich von Witzenhausen
Lage und Verkehrslage
1,5 km südlich von Großalmerode gelegen Straßendorf senkrecht zum relativ steilen Westhang des Hohekopfs mit abzweigenden Stichgassen; Kirche am östliche Ende. Bahnhof der Eisenbahnlinie Hessisch Lichtenau/Walburg – Großalmerode/West seit 1883 (Teilstrecke Hessisch Lichtenau/Walburg - Großalmerode/Epterode wurde am 27.3.1883 eröffnet, die Teilstrecke Großalmerode/Epterode - Großalmerode/West am 1.2.1884). Bahnhof-Stillegung 13.12.2002
Ersterwähnung
1182
Historische Namensformen
- Everharderot, in (1182) [HStAM Best. Urk. 27 Nr. 598; Druck: CDS I A 2, S. 326, Nr. 469]
- Eberharderode , in (1305) [Abschrift 18. Jahrhundert Die Historie derer von Hundelshausen, Universitätsbibliothek Kassel (Murhardsche Bibliothek), 2° Ms. Hass. 40, fol. 78r; Abbildung H. Nobel, Chronik Epterode, S. 23]
- Ebirterade halb, Ebirtrade halb (1428) [Landgrafen-Regesten online Nr. 2739; StA Marburg K 4 Nr. 21 und 144]
- Eberderade, daz dorff (1458) [HStAM Best Urk. 14 Nr. 7090]
- Epterodte, mit namenn (1459)
- Eberteraide halb (1471)
- Ebirteraide (1492) [StA Marburg K 13, Nr. 135, Bl. 121]
- Epterodt; Epteroda (1557) [StA Marburg 17d, Pak. 1 (v. Hundelshausen)]
- Ertterode (1580/1582)
- Ebederode; Eberteroda (1585) [Der ökonomische Staat, S. 87]
- Eberolterode, zue (1614)
- Etteroda (1614) [Salbuch Amt Kassel fol. 4-7]
- Erpterode (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 5]
- Epterode (1747)
Bezeichnung der Siedlung
- Dorf (1413)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1915/1939
Älteste Gemarkungskarte
1717
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3555287, 5679224
UTM: 32 U 555191 5677392
WGS84: 51.24522° N, 9.790719° O
Statistik
Ortskennziffer
636004010
Flächennutzungsstatistik
- 1771: 744 Acker
- 1885 (Hektar): 250, davon 95 Acker (= 38.00 %), 24 Wiesen (= 9.60 %), 61 Holzungen (= 24.40 %)
- 1961 (Hektar): 250, davon 7 Wald (= 2.80 %)
Einwohnerstatistik
- 1575/85; 22 Hausgesesse
- 1681: 29
- 1747: 43 Mannschaften mit 44 Feuerstellen
- 1771: 284 Einwohner in 51 Feuerstellen. Gewerbetreibende: 1 Müller, 1 Zeug- und Raschmacher, 9 Tiegelmacher, 1 Schmidt, 1 Töpfer, 1 Schneider, 1 Metzger, 2 Leinweber, 3 Schweinhändler, 1 Vierspänniger Fuhrmann, 9 Fuhrleute, 18 Bergleute und Tagelöhner, 6 einzelne Weibspersonen
- 1852; 364
- 1885: 257, davon 256 evangelisch (= 99.61 %), 1 katholisch (= 0.39 %)
- 1925: 506 (469 evangelisch, 36 Baptisten,1 römisch-katholisch)
- 1961: 544, davon 469 evangelisch (= 86.21 %), 68 katholisch (= 12.50 %)
- 1982: 455
- 1992: 438
- 1997: 446
- 2006: 447
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Lichtenau, Adelsdorf (von Hundelshausen und Berge)
- 1747: Vogtei Rückerode
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Vogtei Rückerode
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Kassel, Kanton Kaufungen
- 1814-1817: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Vogtei Rückerode
- 1818-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Großalmerode
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Witzenhausen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Witzenhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Witzenhausen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadtgemeinde Großalmerode, deren Stadtteil Epterode wurde.
Gericht
- 1458: Gericht je zur Hälfte von Hundelshausen und von dem Berge
- 1569: Niederes Gericht von Hundelshausen und von dem Berge, peinliches Gericht Hessen
- 1619: Anspruch der von Hundelshausen auf peinliches Gericht
- 1640: Durchsetzung dieses Anspruchs durch von Hundelshausen
- 1747: Niederes Gericht Hessen und Hundelshausen, peinliches Gericht Hessen
- 1807: Friedensgericht Kaufungen
- 1817: Amt Großalmerode
- 1822: Assistenzamt Großalmerode (Justizamt Witzenhausen)
- 1832: Justizamt Großalmerode
- 1867: Amtsgericht Großalmerode
- 1879: Amtsgericht Großalmerode
- 1945: Amtsgericht Witzenhausen
Herrschaft
- 1182 tauscht Landgraf Ludwig III. von Thüringen mit dem Abt Adalbert von Hasungen des Klosters Güter in Epterode gegen solche des Landgrafen im Dorf Langensalza.
- 1305: Die von Hundelshausen tragen Besitz zu Epterode, den sie von einem Spangenberger Bürger erworben haben, den von Spangenberg zu Lehen auf.
- 1391 werden die von Hundelshausen von Hessen mit halb Epterode belehnt, 1413 erhalten sie das halbe Dorf und weitere Besitzanteile.
Hessen, Landgrafen 1428: Die Gebrüder von dem Berge durch Landgraf Ludwig mit 1/2 Epterode zu Mannlehen belehntHessen, Landgrafen 1458: Die von Hundelshausen haben 1/2 Dorf Epterode als hessisches Lehen inne, folgend Reverse bis 1822; die andere Hälfte Lehen der von dem BergeHessen, Landgrafen 1623: Mit Aussterben der von dem Berge deren Hälfte zur Vogtei Rückerode, Wittum der Witwe des Landgrafen Moritz, Juliane; mit dieser Vogtei bis 1834 zum Reservatenkommissar Witzenhausen, dann Hessen
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirche 1733 als schlichter Saalbau errichtet
Pfarrzugehörigkeit
1569, 1771, 1881 und 1994 Filiale von Großalmerode
Patronat
1771 Landgraf von Hessen
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kirchliche Mittelbehörden
Archdiakonat Heiligenstadt
Kultur
Schulen
1771 ist ein von der Gemeinde errichtetes Schulhaus vorhanden
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
1613-1720 Alaunwerk; Fertigung feuerfester Schmelztiegel, Chamotte und Schneiderkreide
Seit 1912: Braunkohlenbergbau
Jaspisbruch nördlich des Ortes
Nachweise
Quellen
Hundelshauser Kopiar fol. 17v, 34V, 78 Landesbibliothek Kassel
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Epterode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/5611_epterode> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/5611