Burghofen

Dorf · 270 m über NN  
Gemeinde
Waldkappel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

17,5 km südsüdwestlich von Eschwege gelegen

Lage und Verkehrslage

Dorf mit geringer Siedlungsdichte und lockerer Bebauung am Zufluss des Fisch- und des Goldbachs in den Schemmerbach, der 4 km nordöstlich in Waldkappel in die Wehre mündet. Kirche und ummauerte Linde mit Steintisch vor dem Kirchhof in zentraler Lage vom Sachsenring umgeben. Durch den Ort führt als Hauptachse im Zuge der Landesstraße 3226 (Schemmern–Burghofen–Friemen) die Thüringer Straße. Unmittelbar nördlich des Ortes verlief die Eisenbahnlinie Waldkappel – Kassel/Wilhelmshöhe ("Lossetalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.12.1879, Stilllegung 1985/2002) mit eigenem Bahnhof (bis 1970)

Ersterwähnung

um 1320

Siedlungsentwicklung

Oberhalb des Dorfes soll die namensgebende Burg gestanden haben

Vorbemerkung Historische Namensformen

Nach Reimer ist Burghofen vermutlich identisch mit Burchais, wo nach einem Revers von etwa 1320 die von Boyneburg Güter und Rechte neben solchen zu Rechtebach und Wrembretterode von Ziegenhain zu Lehen hatten.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

Umlegung der Flur

1906

Älteste Gemarkungskarte

1753

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3558471, 5665201
UTM: 32 U 558374 5663374
WGS84: 51.118869° N, 9.834034° O

Statistik

Ortskennziffer

636012020

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 507, davon 232 Acker (= 45.76 %), 59 Wiesen (= 11.64 %), 71 Holzungen (= 14.00 %)
  • 1961 (Hektar): 507, davon 107 Wald (= 21.10 %)

Einwohnerstatistik

  • 1540: 31 Haushaltungen mit ca. 150 Einwohnern (Spangenberger Salbuch)
  • 1585: 30 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 39 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1765: 24 Leinweber/Ackermänner, 2 Schmiede, 1 Brandwein-Wirt, 1 Zimmermann, 1 Schreiner, 1 Tagelöhner, 1 Schneider, 2 Müller
  • 1885: 232, davon 232 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 280, davon 248 evangelisch (= 88.57 %), 30 katholisch (= 10.71 %)
  • 1970: 249

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Anfang 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
  • 1520: Landgrafschaft Hessen, Schemmermark
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, der dritte Ort Schemmermark
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Bischhausen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg (zuletzt Amt Bischhausen, Gericht Schemmern)
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis

Eschwege

Gemeindeentwicklung

Am 1.10.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Waldkappel eingegliedert.

Gericht

  • 1540: Schemmermark (HStAM Bestand S Nr. 575)
  • 1814-1821: Kurfürstliches Gericht Schemmern
  • 1822: Kurfürstliches Justizamt Bischhausen Gericht Schemmern
  • 1867: Amtsgericht Bischhausen
  • 1879: Amtsgericht Bischhausen
  • 1932: Amtsgericht Spangenberg
  • 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
  • 1957: Amtsgericht Eschwege

Herrschaft

  • Ziegenhain, GrafenUm 1320 trägt Hermann von von Boyneburg vom Grafen von Ziegenhain sechs Hufen zu Burghofen als Lehen, Anfang des 15. Jahrhunderts haben es die von Holzheim als hessisches Lehen inne, jedoch gilt Schemmern als übergeordnetes Gericht 1434 als fuldisches Lehen der Landgrafen, die es wiederum als Mannehen ausgeben. 1520 verkaufen Heinrich von Holtzheim und sein Sohn Joachim mit Konsens Landgraf Philipps zu Hessen den Brüdern Burghard und Eckard von Hundelshausen für 220 rhein. Goldgulden alle ihre Güter etc. in der Schemmermark und Wendischen Mark, die von Hessen zu Lehen rühren, u.a. das Vorwerk zu Burghofen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Germerode, Kloster1348 hat das Kloster Germerode Einfünfte in Burghofen.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Im Kern mittelalterlicher Westturm mit schlichtem Schiff von 1777/78

Pfarrzugehörigkeit

1585, 1872 und 1994 Filial von Schemmern

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat Dorla

Kultur

Schulen

1765 ist ein Schulhaus vorhanden, 1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

In Burghofen existierten zwei Mühlen, die Dorfmühle (Sachsenring 11) und die Aumühle. Erstere ist bereits Anfang 15. Jahrhundert im Schatzungsregister des Amtes Spangenberg durch einen Molner belegt [HStAM Bestand S Nr. 574, Bl. 4v], im Salbuch von 1540 ist die Rede von der Molnn under dem Dorffe gelegen. Antrieb des oberschlächtigen Wasserrades mit dem Wasser des Schemmernbaches bis 1957, ab dann mit Turbine, seit 1972 außer Betrieb. Nutzung als Mahl- und Ölmühle

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Burghofen, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/5483_burghofen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/5483