Bad Sooden-Allendorf, Stadtgemeinde

Die Lage von Bad Sooden-Allendorf im Orthofoto
Siedlung
Lagebezug
11 km südöstlich von Witzenhausen
Lage und Verkehrslage
1929 durch Zusammenlegung entstandene Stadt mit komplexem Grundriss auf beiden Seiten der unteren Werra, unmittelbar an der heutigen Landesgrenze zum Freistaat Thüringen. Für die Entwicklung bis dahin wird verwaltungsorganisatorisch unterschieden zwischen der Siedlung Sooden auf dem linken und der Stadt Allendorf auf dem rechten Werra-Ufer. Die Siedlungsentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg ist bis zur Wiedervereinigung von der damaligen Zonenrandlage bestimmt. Die Stadterweiterung findet in Allendorf vor allem nördlich und südöstlich außerhalb des immer noch erkennbaren alten Stadtkerns statt. Ähnlich in Bad Sooden, wo die Ausdehnungsmöglichkeit im Westen durch den beginnenden Waldbezirk begrenzt sind. Chaussee nach Witzenhausen und Eschwege bzw. Bischhausen. Hauptverkehrstraße ist die Bundesstraße B 27, darüber hinaus ist Bad Sooden-Allendorf über die Landesstraßen L 3239 und L 3466 sowie die Kreisstraße K 59 an das Straßenverkehrsnetz angeschlossen. Bahnhof der Eisenbahnlinie Bebra – Friedland ("Bebra-Friedländer-Bahn"; "Werratalbahn (III)") (Inbetriebnahme der Strecke 15.5.1876).
Siedlungsentwicklung
1929: Zur Stadt Bad Sooden-Allendorf vereinigt
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Alte Hainsmühle
- Balzerode
- Dammhaus
- Emmicherode
- Forsthaus Halbemarck
- Glimmerode
- Hartgemühle
- Herboldshausen
- Kregershäuschen
- Lückertshof
- Römerlager
- Römerschanze
- Rothestein
- Rupprechterode
- Schellenburg
- Westera
- Westerburg
- Rothestein (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Westerburg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
- Allendorf, Terminei der Göttinger Dominikaner (→ Klöster)
- Allendorf, Terminei der Mühlhäuser Franziskaner (→ Klöster)
- Allendorf, Terminei der Witzenhäuser Wilhelmiten (→ Klöster)
Burgen und Befestigungen
Umlegung der Flur
1955/63
Älteste Gemarkungskarte
Sooden 1727; Allendorf 1746/1840
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3567896, 5682285
UTM: 32 U 567795 5680452
WGS84: 51.271371° N, 9.971852° O
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1929: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Witzenhausen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Witzenhausen
Gemeindeentwicklung
Am 1.7.1929 wurden Stadt Allendorf und Bad Sooden zur Stadt Bad Sooden-Allendorf vereinigt. Am 1.9.1970 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung von Ahrenberg in die somit erweiterte Stadt Bad Sooden-Allendorf. Zu deren weiterer Entwicklung s. Bad Sooden-Allendorf, Stadtgemeinde. Sitz der Stadtverwaltung ist Bad Sooden-Allendorf.
Gericht
- Amtsgericht Eschwege
- 1945: Amtsgericht Witzenhausen
- 1961: Amtsgericht Witzenhausen
Kirche und Religion
Diakonische Einrichtungen
1881 Gründerin der Kleinkinderschule Frl. Schüler; um 1900 Besuch von 75 Kindern; seit 6.11.1894 kleine Diakoniestation mit 2 Schwestern: Betreuung von Jungfrauenverein, Mütterverein und Flickschule Rudolf Francke, Die christliche Liebestätigkeit in Kurhessen. Kassel 1904 ; nach Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel, S. 268-269: Neubau eines Gemeindehauses 1907 mit Schwesternwohnung, Kinderschule, Vereinsräumen; 1894 bis 1970 Gemeindepflege (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
Kirchliche Mittelbehörden
1923: Kirchenkreis Witzenhausen
Juden
1911: 5 Juden
Kultur
Schulen
Lateinschule im Mittelalter genannt; 1889 höhere Privatschule, 1939: städtische höhere Schule, nach dem 2. Weltkrieg: Realgymnasium, seit 1949: Vollanstalt
Hospitäler
im 14.Jahrhundert Hospital zum Heiligen Geist, in 1789 bestehen 24 Plätze; 1693 - 1725, 1743 Hospital (Landeskirchliches Archiv Kassel, D 1.2.1 Allendorf Superintendentur Allendorf gesamt)
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
1413 Salzpfannen genannt, Salzgewinnung prägt wirtschaftliche Bedeutung des Ortes; 1540 Verpachtung der Salzpfannen an Landgrafen; Salzmonopol bis 1866 bei Kurhessen; 1906 Einstellung des Betriebes; Entwicklung zum Kurort
1897 Polstermöbelfabriken, Tischfabriken, Gerberei, Färberrei
Nachweise
Literatur
- Arnold, Kirche in der Region Werra-Meißner, S.43
- Wilhelm A. Eckhardt, Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Allendorf an der Werra und des Salzwerks Sooden
- Henkel, Saline Sooden, S. 1 - 67
- Heß, Städtegründungen, S. 88 - 109
- Hessisches Städtebuch, S. 405-407
- Küther, Historisches Ortslexikon des Kreises Witzenhausen, S. 120 - 126
- Reccius, Geschichte der Stadt Allendorf in den Soden 2. erg. Aufl
- Reccius, Der Komturhof in Allendorf
- W.Görich in: K. Schellhase, Territorialgeschichte des Kreis Rotenburg an der Fulda und des Amtes Friedewald, S. 36 Anm. 137
- Wagner, Geschichte der Stadt Allendorf an der Werra und der Saline Sooden 1865
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
- Urkataster+
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bad Sooden-Allendorf, Stadtgemeinde, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/5303_bad-sooden-allendorf-stadtgemeinde> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/5303