Archfeld

Die Lage von Archfeld im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
17 km südüsdöstlich von Eschwege gelegen
Lage und Verkehrslage
Hufeisenförmiger Ort mit lockerer Bebauung auf dem südlichen Teil der Ringgauhochfläche, dicht an der heutigen Landesgrenze zum Freistaat Thüringen. Kirche in erhöhter Lage am Südrand. Zubringer über die K 18 zu westlich des Ortes verlaufenden L 3247 von Netra nach Herleshausen
Ersterwähnung
1279
Siedlungsentwicklung
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Archfeld mehrmals geplündert. Zudem forderte die Pest von 1652 bis 1654 zahlreiche Opfer. So erhöhte sich zwischen 1585 und 1747 die Zahl der Haushaltungen nur geringfügig.
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Willershausen.
Historische Namensformen
- Archfeld, de (1279) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, S. 63-64, Nr. 54]
- Archfelt, von (1362) [HStAM Bestand Urk. 76 Nr. 19]
- Archfelt, de (1374) [HStAM Bestand Urk. 77 Nr. 31]
- Archfeld, von (1425) [HStAM Bestand Urk. 76 Nr. 18]
- Archfeldt (1545) [HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 13061]
- Archfeldt (1585) [Der ökonomische Staat, S. 91]
- Aarfeltt (1592) [Mercator, Hassia landtgraviatus HStAM Bestand Karten Nr. R II 28]
- Arcfeldt (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 13]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1952/53
Älteste Gemarkungskarte
1771
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3580537, 5656861
UTM: 32 U 580431 5655038
WGS84: 51.041244° N, 10.147269° O
Statistik
Ortskennziffer
636005020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 549, davon 447 Acker (= 81.42 %), 39 Wiesen (= 7.10 %), 29 Holzungen (= 5.28 %)
- 1961 (Hektar): 618, davon 138 Wald (= 22.33 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 35 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 36 oder 42 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 236, davon 236 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 199, davon 185 evangelisch (= 92.96 %), 11 katholisch (= 5.53 %)
- 1970: 174
- 1987: 135
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1550: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Gericht der Treusch von Buttlar
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Gericht der Treusch von Buttlar
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Netra
- 1814-1818: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
- 1818-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Netra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Altkreis
Eschwege
Gemeindeentwicklung
Am 1.12.1970 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Herleshausen zusammengeschlossen, deren Ortsteil Archfeld seitdem ist.
Gericht
- Treusch-Buttlar
- vor 1822: Amt Netra
- 1822: Justizamt Netra
- 1867: Amtsgericht Netra
- 1879: Amtsgericht Netra
- 1932: Amtsgericht Sontra
- 1933: Amtsgericht Eschwege
Herrschaft
- Seit 1550 sind die Treusch von Buttlar als hessisch-sächsische Lehnsträger faktisch Alleineigentümer der Burg Brandenfels. In dieser Eigenschaft üben sie die Gerichtsbarkeit über die zum Gericht Brandenfels gehörenden Dörfer Markershausen, Renda, Lüderbach, Willershausen, Archfeld, Frauenborn, Holzhausen, Nesselröden, Breitzbach, Unhausen sowie die Höfe Altefeld, Berlitzgrube, Heidelberg, Rittersberg, Hohenhaus, Lüstefeld und die spätere Wüstung Woffenbach (östl. von Wommen) aus.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster Adlige von Archfeld werden bis ins 15. Jahrhundert als Lehnsempfänger des Klosters Fulda genannt. Danach wurden die Treusche von Buttlar durch Hessen und Sachsen mit dem Ort belehnt (Sachsen: Reverse von 1545 bis 1824).
Ortsadel
Adlige von Archfeld (1279 - 1425)
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1572: Erbauung einer neuen Kirche in Archfeld und Trennung der Gemeinde von Willershausen (HStAM Bestand 17 d Nr. Treusch v. Buttlar 71], Turm nach Brand 1903 erneuert
Pfarrzugehörigkeit
1585, 1872 und 1994 Filial von Willershausen
Patronat
1585 und später Treusch von Buttlar
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis 1, S. 126-129
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 17
- Karl G. Bruchmann, Kreis Eschwege, S. 89-92
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Archfeld, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/5286_archfeld> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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