Wollrode

Die Lage von Wollrode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
9 km nordwestlich von Melsungen
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung am Südwesthang der Söhre sowie an dem von hier in die Fulda fließenden Schwarzenbach. Kirche in zentraler Lage. Moderne Siedlungsausdehnung nach Osten.
Ersterwähnung
1228
Historische Namensformen
- Wolvodroth, de (1150-1200) [Otto Grotefend, Beitrag zur älteren Geschichte des Klosters Breitenau, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Bd. 59/60, Neue Folge 49/50 (1934), S. 53-56]
- Wolvolder, in (1228) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 4]
- Wolvolderode (1232) (GR v. Grifte)
- Unolderode (1232) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 9]
- Woluolderode, in (1289) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 41]
- Wolvolderode, in (1303) [HStAD Bestand B 13 Nr. 1 = Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1, S. 155-156, Nr. 430]
- Wolnilderode (1309) [Landgrafen-Regesten online Nr. 554]
- Walderode (1412) (HStAM Best. Urk. 16 (Kloster Breitenau))
- Woldenrode (1470) (Melsunger Rentschr. Rechn.)
- Wulderade (1499) (Klosterarchive 1: Klöster an der Werra 718)
- Wollerodt (1585) [Der ökonomische Staat, S. 87]
- Wollerade (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 6]
- Wollrode [Historisches Ortslexikon Kurhessen, S.530]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1950
Älteste Gemarkungskarte
1706
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3535988, 5675324
UTM: 32 U 535900 5673494
WGS84: 51.211708° N, 9.513957° O
Statistik
Ortskennziffer
634008060
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 253, davon 170 Acker (= 67.19 %), 28 Wiesen (= 11.07 %), 27 Holzungen (= 10.67 %)
- 1961 (Hektar): 319, davon 4 Wald (= 1.25 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 20 Haush. (Der ökonomische Staat)
- 1747: 26 Haush. (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 352, davon 351 evangelisch (= 99.72 %), 1 katholisch (= 0.28 %)
- 1961: 538, davon 452 evangelisch (= 84.01 %), 72 katholisch (= 13.38 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1445: Landgrafschaft Hessen, Amt Melsungen
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Unteramt Melsungen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Körle
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Melsungen
Gemeindeentwicklung
Am 1.2.1971 neben anderen Gemeinden als Ortsteil der Gemeinde Guxhagen eingegliedert.
Gericht
- 1822: Justizamt Melsungen
- 1867: Amtsgericht Melsungen
- 1879: Amtsgericht Melsungen
Herrschaft
- 1303 belehnen Landgraf Heinrich I. von Hessen, seine Gemahlin Mechthild und ihr Sohn Johann den Ritter Johann Riedesel und seine Erben mit 50 Mark Silber Kasseler Währung aus namentlich genannten Gütern u.a. zu Wollrode.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1228 erwirbt der Abt von Breitenau für sein Kloster in Wollrode die Güter eines gewissen Ludwig und die Hälfte der Güter des Heinrich. 1289 verkauft Arnold, gen. von Wollrode, alle seine Güter in Wollrode, Albshausen und Hagen dem Kloster Breitenau. 1309 freit der Landgraf von Hessen dem Kloster für die zu gründende Stadt Schwarzenbach zwei Höfe, einen zu Grifte, den andern zu Wollrode.
Ortsadel
Adlige 1289
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1412: Pfarrkirche
Pfarrzugehörigkeit
Zur protestantischen Pfarrei gehört Körle als Filial und Unter- sowie Oberalbshausen sind nach Wollrode eingepfarrt (Hochhuth 339).
Patronat
1232 gibt es eine päpstliche Anordnung zur Untersuchung der Streitigkeiten über das Patronatsrecht in Alboldshausen und Wollrode, das zwei Ritter dem Kloster Breitenau streitig machen [HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 9].
Klöster
Diakonische Einrichtungen
1926 Diakoniestation mit einer Schwester Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 309
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Jane (Jonas) vor 1545 bis ca. 1546
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archipresbyterat Fritzlar, Erzpriestersprengel Gensungen
Die protestantische Pfarrei gehört zur Klasse Melsungen.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wollrode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4996_wollrode> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4996