Weidelbach

Die Lage von Weidelbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
14,5 km östlich von Melsungen
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes, rundliches Dorf mit lockerer Gehöftanordnung am gleichnamigen Bach in einem Seitental der Pfieffe. Kirche in zentraler Lage. Straßenverbindung nach Spangenberg und Bischofferode.
Ersterwähnung
1335
Historische Namensformen
- Widilbach (1335) [HStAM Bestand Urk. 49 Nr. 3749]
- Widelbach (1394) [Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 327-328, Nr. 849]
- Widelbach (1484) [HStAM Bestand L Nr. 31, Bl. 19v-22r]
- Weydelpach (1540) [HStAM Bestand S Nr. 575]
- Weidelbach (1585) [Der ökonomische Staat, S. 89]
- Wiedelbach (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 8]
Bezeichnung der Siedlung
- Dorf (1540)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Älteste Gemarkungskarte
1753
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3552718, 5666975
UTM: 32 U 552623 5665148
WGS84: 51.135371° N, 9.752136° O
Statistik
Ortskennziffer
634024130
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 488, davon 200 Acker (= 40.98 %), 29 Wiesen (= 5.94 %), 183 Holzungen (= 37.50 %)
- 1961 (Hektar): 474, davon 206 Wald (= 43.46 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 28 Haush. (Der ökonomische Staat)
- 1747: 28 Haush. (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 165, davon 163 evangelisch (= 98.79 %), 2 katholisch (= 1.21 %)
- 1961: 172, davon 163 evangelisch (= 94.77 %), 9 katholisch (= 5.23 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1383/87: Landgrafschaft Hessen, Amt Reichenbach-Lichtenau
- 1540: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Mörshausen
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Spangenberg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Melsungen
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1974 im Zuge der hessischen Gebietsreform in die Stadtgemeinde Spangenberg eingegliedert, deren Stadtteil Weidelbach wurde.
Gericht
- 1822: Justizamt Spangenberg
- 1867: Amtsgericht Spangenberg
- 1879: Amtsgericht Spangenberg
- 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
- 1970: Amtsgericht Melsungen
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1335 vergleichen sich Heinrich Winze und seine Erben mit Johann von Slutwinsdorff bezüglich des Gutes und Kirchenlehen zu Weidelbach. 1484 bekunden Hans und Urban von Eschwege, dass sie von Abt Wilhelm von Hersfeld u.a. die Kirche zu Weidelbach zu Lehen empfangen haben.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1394: Pfarrer (Klosterarchive 2: Klöster, Stifter und Hospitäler der Stadt Kassel und Kloster Weißenstein, S. 327-328, Nr. 849)
- 1484: Kirche
Pfarrzugehörigkeit
1569 und 1585 gehören Bischofferode, Vockerode und Dinkelberg zur Pfarrei Weidelbach, 1872 Bischofferode und Vockerode als Filialorte. Nach Auflösung des Kirchspiels Weidelbach 1976 wird Weidelbach als Vikariatsgemeinde, Bischofferode und Vockerode-Dinkelberg als Filialgemeinden in das Kirchspiel Pfieffe eingepfarrt.
Patronat
Das Kirchenlehen und damit vermutlich auch das Patronat gehörte 1335 denen von Slutwinsdorf.
Bekenntniswechsel
Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Adam Leynweber ca. 1540
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Mainzer Kirchenprovinz, Archipresbyterat Fritzlar, Erzpriestersprengel Gensungen
Die protestantische Pfarrei unterstand der Klasse Spangenberg.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Festschrift zum Dorfjubiläum (1335 - 2010)
- Krummel, Ämter, S. 66-78 und S. 82-95
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 498
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 404
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 547
Siehe auch
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Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Weidelbach, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4989_weidelbach> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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