Ostheim

Die Lage von Ostheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
7,5 km südwestlich von Melsungen
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss am Schwalm-Zufluss Rhünda, an der Kreuzung zweier Straßen. Kirche in zentraler Lage. Unmittelbar östlich verläuft die A 7.
Ersterwähnung
1154/59
Historische Namensformen
- Ostheim, in (1154/59) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 599; Druck: Stumpf, Acta Maguntina seculi XII. Urkunden zur Geschichte des Erzbisthums Mainz im zwölften Jahrhundert, S. 73-74, Nr. 70]
- Ostheim, de (1267) [HStAM Bestand Urk. 28 Nr. 41; Druck bei: Wolf, Melsungen, Bd. 2, S. 718, Nr. 2.1]
- Ostheym (1311) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, S. 119-120, Nr. 121]
- Ostheim (1353) [HStAD Bestand B 13 Nr. 30]
- Osthaim (1585) [Der ökonomische Staat, S. 87]
- Ostheim (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 6]
Bezeichnung der Siedlung
- ville (1353)
- Dorf (1379) [Landgrafen-Regesten online Nr. 11783]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1937
Älteste Gemarkungskarte
1877
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3533800, 5660606
UTM: 32 U 533712 5658781
WGS84: 51.079551° N, 9.481267° O
Statistik
Ortskennziffer
634013060
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 528, davon 331 Acker (= 62.69 %), 79 Wiesen (= 14.96 %), 86 Holzungen (= 16.29 %)
- 1961 (Hektar): 524, davon 84 Wald (= 16.03 %)
Einwohnerstatistik
- 1510: 13 wehrh. Männer (KLB, Landaus Samml. II Homberg)
- 1585: 42 Haush. (Der ökonomische Staat)
- 1747: 47 Haush. (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 321, davon 321 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 528, davon 458 evangelisch (= 86.74 %), 69 katholisch (= 13.07 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Bis etwa 1540: Landgrafschaft Hessen, Amt Homberg
- Um 1542: Landgrafschaft Hessen, Amt Melsungen (Melsunger Salbuch von 1575)
- 1376: Landgrafschaft Hessen, Amt Homberg (Homb. Schultheissenrechn.)
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Oberamt Melsungen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Milsungen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Melsungen
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit der Gemeinde Malsfeld, deren Ortsteil Ostheim wurde.
Gericht
- 1822: Justizamt Melsungen
- 1867: Amtsgericht Melsungen
- 1879: Amtsgericht Melsungen
Herrschaft
- 1366 wird Ostheim zum hersfeldischen Vorwerk Sipperhausen gerechnet (Kopiar HStAM Bestand K Nr. 248, fol. 75 v). 1376 ist der Ort dem landgräflichen Amt Homberg bedepflichtig (Friedrich Küch, Beiträge zur Geschichte des Landgrafen Hermann II. von Hessen, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 49 (1916), S. 172-232, hier S. 213-216).
- Priester Johannes gen. Ostheim erwirbt 1353 zwei Huben in den Feldern des Dorfes Ostheim von dem Edelknecht Hermann gen. Riedesel. 1379 verfügt der landgräfliche Burgmann in Melsungen, Wigand Riedesel, über ein Besitz in Ostheim, den er dem Georgs Altares in Melsungen stiftet
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1154/59 erwirbt Abt Hildebold von Hasungen eine Hufe in Ostheim für sein Kloster.
Zehntverhältnisse
1310 hat das Petersstift in Fritzlar Anteile am Zehnten in Ostheim (Karl E. Demandt, Besitz des Fritzlarer Petersstiftes in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , 61 (1936), S. 35-120, hier S. 101)
Kirche und Religion
Ortskirchen
- pleban (1311)
- Heutige evangelische Kirche als schlichter Saalbau 1801 errichtet, 1881 nach Brand umgebaut, 1969 renoviert.
Pfarrzugehörigkeit
1569 zu Sipperhausen Seit 1585 gehört Ostheim als Filial zu Sipperhausen, so auch 1871 und 1994.
Patronat
Das Patronat war im Besitz Hessens und als Lehen an die Vögte von Keseberg.
Deren Erben, die von Hohenfels, geben das Lehen 1412 an Hessen zurück.
Die von Hohenfels erhielten aber, bis sie ausgestorben waren, das Patronat von Nassau zu Lehen (StA Wiesbaden, Hohenf. Lehen).
Bekenntniswechsel
Da Filial von Sipperhausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Sipperhäuser Pfarrer Henricus Rübenkönig um 1530.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ostheim, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4958_ostheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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