Niedervorschütz

Dorf · 172 m über NN  
Gemeinde
Felsberg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

11,5 km westnordwestlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriß und lockerer Gehöftanordnung südlich der in die Eder mündenden Ems. Kirche am Westrand, moderne Wohnsiedlung im Südosten. Durch den Ort führt die B 254 von Homberg/Efze nach Kassel. Weitere Verbindungsstraßen nach Gudensberg, Maden, Böddiger, Felsberg, Lohre und Obervorschütz

Ersterwähnung

1209

Vorbemerkung Historische Namensformen

Zu den älteren Belegen ohne das Bestimmungswort Nieder- (bzw. inferior) vgl. auch Obervorschütz.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf und Gemarkung (1295)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1959

Älteste Gemarkungskarte

1694

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3526896, 5668329
UTM: 32 U 526811 5666501
WGS84: 51.149334° N, 9.383325° O

Statistik

Ortskennziffer

634003140

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 487, davon 342 Acker (= 70.23 %), 47 Wiesen (= 9.65 %), 45 Holzungen (= 9.24 %)
  • 1961 (Hektar): 491, davon 20 Wald (= 4.07 %)

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1413: Landgrafschaft Hessen, Amt Felsberg
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg, Grebenstuhl Böddiger
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Felsberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Melsungen

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform der Stadtgemeinde Felsberg als Stadtteil eingegliedert.

Gericht

  • 1822: Justizamt Felsberg
  • 1867: Amt Felsberg
  • 1879: Amtsgericht Felsberg
  • 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Felsberg)
  • 1970: Amtsgericht Melsungen

Herrschaft

  • 1337 erwerben die von Dalwigk ein Viertel der Rechte am Dorf von den von Schartenberg Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 58). Die andere Hälfte haben die von Spiegel inne.
  • 1380 hatten die von Spiegel die Hälfte des Gerichts als hessisches Lehen inne.
  • Von 1428-1810 ist die Hälfte von Niedervorschütz hessisches Lehen der Meisenbug.
  • 1413 erscheint Niedervorschütz in den landgräflichen Amtsrechnungen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Die frühen Nachrichen zu Besitz des Klosters Hasungen in Vorschütz lassen sich nicht eindeutig zuordnen (vgl. daher auch Obervorschütz). Da jedoch 1274 explizit Hasunger Besitz in Niedervorschütz genannt wird, ist es wahrscheinlicher, dass sich auch die älteren Erwähnungen hierauf beziehen.
  • 1081: Erzbischof Siegfried I. von Mainz bestätigt dem Kloster Hasungen in einer gefälschten Urkunde Schenkungen, darunter 4 Hufen zu Vorschütz. 1151: Erzbischof Heinrich von Mainz bestätigt dem Kloster Hasungen die Schenkungen des Trutwin von Gran, der dafür Güter in Vorschütz und Gran erhält. 1154/59 erwirbt Abt Hildebold Hasungen eine Hufe in Vorschütz. 1200/25: Kloster Hasungen hat einen Hof zu Vorschütz gekauft. 1274 verkauft das Kloster Hasungen zwei Hufen in Niedervorschütz dem Kloster Haina.
  • 1293 und 1295 verkaufen die Meisenbug u.a. ihren Hof in Niedervorschütz an Kloster Haina. 1307 verkaufen Ritter Herbert von Wichdorf und seine Ehefrau Gisela dem Kloster Haina zwei ihnen gehörige Hufen in Dorf und Gemarkung Niedervorschütz

Zehntverhältnisse

1209: Stift Fritzlar hat Zehnteinkünfte zu Niedervorschütz; ebenso um 1310

Kirche und Religion

Ortskirchen

Pfarrzugehörigkeit

1585 noch eigenständige Pfarrei
1652 Filialkirche von Böddiger

Patronat

Das Patronat gehört 1585 denen von Dalwigk

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Sifrid Ratz ca. 1536

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

vgl. Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Niedervorschütz, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4955_niedervorschuetz> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4955