Nenterode

Dorf · 335 m über NN  
Gemeinde
Knüllwald
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

13,5 km westlich von Rotenburg an der Fulda

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss und geringer Siedlungsdichte am Nordostrand des Knüllgebirges im Tal des Lingelbaches. Kirche in zentraler Lage. Am Westrand des Ortes verläuft die Verbindungsstraße Am Gläserbach (K 34) zwischen der L 3465 im Norden und der L 3153 im Süden

Ersterwähnung

1353

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Niederbeisheim.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf (1353)
  • Dorfschaft (1779)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1906

Älteste Gemarkungskarte

1759

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3537493, 5650900
UTM: 32 U 537404 5649079
WGS84: 50.99208° N, 9.532961° O

Statistik

Ortskennziffer

634011070

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 236, davon 118 Acker (= 50.00 %), 52 Wiesen (= 22.03 %), 14 Holzungen (= 5.93 %)
  • 1961 (Hektar): 1054, davon 800 Wald (= 75.90 %)

Einwohnerstatistik

  • 1538: 11 Wohnhäuser
  • 1585: 24 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 28 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1779: 31 Häuser mit 147 Menschen; Gewerbetreibende: 19 Ackerleute so zugleich Leinweber, 1 Müller, 22 Leinweber, 1 Schmied, 1 Wirt, 3 Tagelöhner, 3 Schäfer und 1 Hirte
  • 1885: 196, davon 196 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 202, davon 197 evangelisch (= 97.52 %), 5 katholisch (= 2.48 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1398: Gericht Rengshausen
  • Anfang 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
  • 1538: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Gericht Rengshausen
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Gericht Rengshausen
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Rotenburg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Neumorschen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Rotenburg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform zunächst mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Rengshausen zusammengeschlossen, die am 01.01.1974 in der Gemeinde Knüllwald aufging. Seitdem ist Nenterode Ortsteil der Gemeinde Knüllwald.

Gericht

  • 1398: Dorf des Gerichts Rengshausen
  • 1822: Fürstlich Rotenburgisches Unteramt Rotenburg
  • 1834: Justizamt Rotenburg III
  • 1837: Justizamt Rotenburg II
  • 1867: Amtsgericht Rotenburg
  • 1879: Amtsgericht Rotenburg a. d. Fulda

Herrschaft

  • Bis zur Übernahme durch die Landgrafen von Hessen befindet sich das Dorf Nenterode in den Händen verschiedener Adliger.
  • 1353 verkaufen die von Löwenstein-Westerburg u.a. das Gericht und den Zehnten Nenterode an die Landgrafschaft Hessen. 1398 verkauft Wolf von Wolfershausen mit Zustimmung seines Bruders Hans seinen Teil am Gericht Rengshausen, mit dem Zehnten und den dazu gehörenden Dörfern Nenterode, Hausen, Licherode, Lichtenhagen und Nausis für 100 Goldgulden an Landgraf Hermann von Hessen, von dem er es zu Lehen hat. 1419 verkauft Lotze von Waldinsteyn den Wallensteinischen Antheil an dem Gericht zu Rengeshusen mit den zugehörigen Dörfern Lichenrode, Hausen, Nenterode und Lichtenhagen und das Vorwerk zu Nenterode an Heinrich von Holzheim. Im Jahr 1500 wiederum verpfänden die Brüder Wigand und Heinrich von Holzheim ihren Anteil am Gericht Rengshausen mit den Dörfern Nenterode, Hausen, Licherode, Lichtenhagen und Nausis für 200 rheinische Goldgulden an Landgraf Wilhelm von Hessen. Um diese Zeit werden das Gericht und die Orte dem Amt Rotenburg eingegliedert. 1538 gehört das Dorf Nenterode im Gericht Rengshausen mit aller Obrigkeit, Gericht, Gebot und Verbot, Dienst und Schaftrift den Landgrafen von Hessen. Hierzu gehört es bis zum Ende des Alten Reiches.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Kapelle 1649 errichtet, 1860 renoviert

Pfarrzugehörigkeit

1585 und 1747 Filial von Rengshausen, 1779, 1872 und 1994 dorthin eingepfarrt

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Juden

Friedhof in Binsförth wird nach 1858 immer noch von Nenterode genutzt.

Kultur

Schulen

1779 gehen die Kinder nach Rengshausen in die Schule
1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

1779 ist eine oberschlächtige Mahlmühle vorhanden, die vermutlich schon 1579 existierte und lag unterhalb des Dorfes am Lingelbach lag. Sie wird noch im 19. Jahrhundert stillgelegt und abgerissen.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Nenterode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4951_nenterode> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4951