Melgershausen

Die Lage von Melgershausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
3,5 km westnordwestlich von Melsungen
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung zwischen Eder und Fulda. Durch den Ort fließt der Brückenbach, die Kirche befindet sich in zentraler Lage. Im Westen verläuft die A 7, Verbindungsstraßen führen nach Felsberg, Altenbrunslar, Melsungen und Heßlar.
Ersterwähnung
786
Historische Namensformen
- Medelhereshuson, ad (786) [Fälschung um 1057 Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld 1,1, S. 33-34, Nr. 19 = MGH Diplomata Karolinger 1, Pippin: Dopsch, S. 338-339, Nr. 241]
- Medelhereshůsen, in (1151) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 596, UB Mainz 2,1, S. 298-299, Nr. 160]
- Methelershusen, in; Heseler, in (1209) [Karl E. Demandt, Besitz des Fritzlarer Petersstiftes in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, 61 (1936), S. 35-120, hier S. 98]
- Medelerehusen (1217-1220) [HStAM Bestand Urk. 27 Nr. 7, CDS I A 3, Nr. 286, S. 209]
- Melgershusin, de (1295) [HStAM Bestand Urk. 20 Nr. 17]
- Melgershausenn (1360) [Abschrift Landgrafen-Regesten online Nr. 11559]
- Melgershausen (1585) [Der ökonomische Staat, S. 95]
- Melgershausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 6]
Bezeichnung der Siedlung
- Dorf (1360)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Älteste Gemarkungskarte
1694
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3534610, 5667658
UTM: 32 U 534522 5665831
WGS84: 51.142889° N, 9.493501° O
Statistik
Ortskennziffer
634003120
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 462, davon 251 Acker (= 54.33 %), 43 Wiesen (= 9.31 %), 143 Holzungen (= 30.95 %)
- 1961 (Hektar): 959, davon 621 Wald (= 64.75 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 30 Haush. (Der ökonomische Staat)
- 1747: 36 Haush. (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 338, davon 338 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 442, davon 404 evangelisch (= 91.40 %), 32 katholisch (= 7.24 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1360: Landgrafschaft Hessen, Amt Felsberg
- 1403/05: Landgrafschaft Hessen, Amt Felsberg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg, Grebenstuhl Gensungen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Gensungen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Melsungen
Gemeindeentwicklung
Am 1.2.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der Gemeinden Hesserode und Heßlar in die Gemeinde Gensungen. Am 31.12.1971 kam zu dieser die Gemeinde Beuern hinzu. Am 1.4.1972 folgte noch die Gemeinde Melgershausen. Am 1.1.1974 ging die Gemeinde Gensungen in der Stadtgemeinde Felsberg auf, wobei Gensungen selbst wie die anderen vier beteiligten Dörfer eigene Stadtteile wurden.
Gericht
- 1362: Gericht Gensungen (Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 90)
- 1822: Justizamt Felsberg
- 1867: Amtsgericht Felsberg
- 1879: Amtsgericht Felsberg
- 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Felsberg)
- 1970: Amtsgericht Melsungen
Herrschaft
- 1360 erlässt Landgraf Heinrich zu Hessen für die Burgmannen und Bürger zu Felsberg und für die Bewohner von fünf umliegenden Orten Vorschriften betreffend die Hegung und Nutzung des Holzes in der dasigen Mark. Unter den Dörfern wird Melgershausen genannt.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1151 erhält Heinrich von Uttershausen im Tausch mit Kloster Hasungen 1/2 Hufe in Lobenhausen, 1 Hufe in Hesserode, 1/2 Hufe in Solenhausen sowie 1 Hufe in Melgershausen für seine bzw. der von Uttershausen Güter in Lutwardessen und Dörnberg.
- Um 1220 gelangt der Besitz des Hermann Meisenbug von Gudensberg in Melgershausen an das Kloster Hasungen im Tausch gegen 2 Huben in Lützelmaden.
Zehntverhältnisse
1209/1310 hat das Petersstift Fritzlar Anteil am Zehnten in Melgershausen.
Ortsadel
1295
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Heutige Kirche 1727-29 errichtet. 1991/92 renoviert.
- Ältere Kirche noch bei Schleenstein (1708/10) erkennbar.
Pfarrzugehörigkeit
In einer um 1057 gefälschten, auf den Namen Karls des Großen in das Jahr 786 datierten Urkunde wird der Pfarrbezirk von Grebenau umschrieben. Als Grenzpunkte werden Schwerzelfurt, Dackenborn und Melgershausen genannt, ferner Humbenrod und Büchenwerra (vgl. hierzu Wilhelm Classen, Kirchliche Organisation Althessens, S. 200-201). 1536, 1569, 1585 1872 und 1994 als Filial zu Gensungen
Bekenntniswechsel
Da Filial von Gensungen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Gensunger Pfarrer Johann Kranzwerfer ab 1527.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Krummel, Ämter, S. 45-53
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 325
- Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 90
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 198
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Melgershausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4943_melgershausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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