Lobenhausen

Die Lage von Lobenhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
4 km nordnordwestlich von Melsungen
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit geringer Siedlungsdichte und einfachem Grundriss an der Mündung des rechts zur Fulda führenden Freitagsbach. Kirche in zentraler Lage. Durch den Ort führt die Kreisstraße 147 (Wagenfurth–Körle–Lobenhausen–Röhrenfurth).
Ersterwähnung
1151
Vorbemerkung Historische Namensformen
vgl. auch Lobenhausen (Wüstung bei Wolfhagen-Wenigenhasungen). Nach UB Mainz 2,1, S. 298-299, Nr. 160, Anm. 11, ist der Beleg von 1151 auf diesen Ort zu beziehen und nicht auf die Wüstung bei Wenigenhasungen, wie Reimer, Historisches Ortslexikon Kurhessen,S. 307, angibt. Unklar ist, ob sich der Beleg zu 1197 auf dieses Lobenhausen bezieht.
Historische Namensformen
- Lůbenhůsen in (1151) [UB Mainz 2,1, S. 298-299, Nr. 160]
- Lobdehusen, de (1197) [HStAM Bestand Urk. 75 Nr. 132]
- Lobenhusen, in (1303) [HStAD Bestand B 13 Nr. 1 = Grotefend-Rosenfeld, Landgrafenregesten 1, S. 155-156, Nr. 430]
- Lubinhusen, in (1312) [HStAD Bestand B 13 Nr. 3]
- Lubinhusen, in (1320) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 217]
- Lubenhausen (1585) [Der ökonomische Staat, S. 87]
- Lobenhausen (um 1620) [Akten, Kirchensachen, Verz. der Prediger]
- Lübenhausen (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 6]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1312)
Älteste Gemarkungskarte
1730
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3536260, 5670143
UTM: 32 U 536172 5668315
WGS84: 51.165123° N, 9.517328° O
Statistik
Ortskennziffer
634012030
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 172, davon 96 Acker (= 55.81 %), 26 Wiesen (= 15.12 %), 35 Holzungen (= 20.35 %)
- 1961 (Hektar): 174, davon 34 Wald (= 19.54 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 18 Haushalte (Der ökonomische Staat)
- 1747: 17 Haushalte
- 1885: 113, davon 113 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 125, davon 121 evangelisch (= 96.80 %), 4 katholisch (= 3.20 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Unteramt Melsungen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Milsungen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Melsungen
Gemeindeentwicklung
Am 1.2.1971 wurden im Zuge der hessischen Gebietsreform die Gemeinden Empfershausen, Lobenhausen und Wagenfurth in die bestehende, nunmehr vergrößerte Gemeinde Körle eingegliedert. Zu deren weiterer Entwicklung s. Körle, Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Körle.
Gericht
- 1822: Justizamt Melsungen
- 1867: Amtsgericht Melsungen
- 1879: Amtsgericht Melsungen
Herrschaft
- 1303 belehnen Landgraf Heinrich I. von Hessen, seine Gemahlin Mechthild und ihr Sohn Johann den Ritter Johann Riedesel und seine Erben mit 50 Mark Silber Kasseler Währung aus namentlich genannten Gütern u.a. zu Lobenhausen. 1312 weist Landgraf Otto von Hessen Ritter Wiegand Riedesel und seinen Erben drei Mark Geld aus den Steuern der Dörfer Körle und Lobenhausen zu.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Vgl. Herrschaft
- 1151 erhält Heinrich von Uttershausen im Tausch mit Kloster Hasungen 1/2 Hufe in Lobenhausen, 1 Hufe in Hesserode, 1/2 Hufe in Solenhausen sowie 1 Hufe in Melgershausen für seine bzw. der von Uttershausen Güter in Lutwardessen und Dörnberg.
- 1320 erhält das Kloster Spieskappel Besitz in Lobenhausen.
- 1421 erhält das Kloster Breitenau Besitz in der Gemarkung Lobenhausen, 1494 kommt durch Tausch mit dem Kloster Spieskappel ein weiteres Gut hinzu.
- 1481 erwirbt die Karthause Eppenberg zwei Fischereien zu Röhrenfurth und Lobenhausen, mit dazugehörigen Häusern und anderen Zugehörungen, für 750 Gulden.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Saalbau 1799 über quadratischem Grundriss mit Fachwerkturm errichtet.
Pfarrzugehörigkeit
1575 als eigenständige Pfarrei genannt. 1585 nach Grebenau eingepfarrt. 1620 und 1872 Filialkirche von Grebenau. 1980 wird Lobenhausen Filialgemeinde der neu errichteten Pfarrstelle Körle.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Krummel, Ämter, S. 56-65
- Historisches Ortslexikon KurhessenS. 307
Siehe auch
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Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lobenhausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4939_lobenhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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