Konnefeld

Die Lage von Konnefeld im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11 km südöstlich von Melsungen
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte am linken Ufer der Fulda am hier einmündenden Erlenborn. Kirche in zentraler Lage, Verbindungsstraße nach Neumorschen und Niederellenbach
Ersterwähnung
1195
Siedlungsentwicklung
In den Quellen vom 13. bis zum 15. Jahrhunderts wird zeitweise zwischen Ober- und Niederkonnefeld unterschieden, die aber nicht weit auseinander lagen und daher nicht als separate Siedlungsplätze aufgeführt werden. Dies gilt auch für das im Salbuch 1540 genannte Altkonnefeld.
Vorbemerkung Historische Namensformen
Historische Namensformen
- Cunnefelt (1195) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 724-726, Text Nr. 29 (vgl. Regest Nr. 873)]
- Connevelt, de (1220) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, S. 7-8, Nr. 9]
- Kunnevelt, de (1232) [Huyskens, Quellenstudien, S. 218-219 Nr. 77]
- Kunneuelt (1238) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 24; Druck: Georg Landau, Geschichte der Familie von Trefurt, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde 9 (1862) S. 191, Anm.*]
- Cunneuelt, in (1262) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 86]
- Kuninveld, inter (1263) [Löwenstein, Quellen Stadt Rotenburg, S. 5-6, Nr. 7]
- superior Cunnevelt, de (1267) [HStAM Bestand Urk. 28 Nr. 42; Regest: Löwenstein, Quellen Rotenburg, S. 9, Nr. 13]
- Kunnefelt (1329) [HStAM Bestand Urk. 52 Nr. 151]
- Kunfelt (1388) [GR Konnefeld]
- Connefelt, in (Anfang 15. Jahrhundert) [HStAM Bestand S Nr. 574, Bl. 2v]
- Oberkunfeld; Nidernkunfeld (1425) [HStAM Bestand Urk. 76 Nr. 3239]
- Konfelt, in (1425-1428) [Demandt, Quellen Fritzlar, S. 554-562, Nr. 411 I, hier S. 559 In sede Brache]
- Confelth (1540) [HStAM Bestand S Nr. 575]
- Connefeldt (1585) [Der ökonomische Staat, S. 90]
- Connefelt (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 8]
- Connefeld (1840-1861) [Niveaukarte Kurfürstentum Hessen]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1195)
- Dorf (1540)
Älteste Gemarkungskarte
1687
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3543952, 5656943
UTM: 32 U 543860 5655120
WGS84: 51.04594° N, 9.625684° O
Statistik
Ortskennziffer
634015050
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 403, davon 275 Acker (= 68.24 %), 61 Wiesen (= 15.14 %), 2 Holzungen (= 0.50 %)
- 1961 (Hektar): 403, davon 2 Wald (= 0.50 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 57 Haushalte (Der ökonomische Staat)
- 1747: 56 Haushalte (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 353, davon 353 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 422, davon 412 evangelisch (= 97.63 %), 10 katholisch (= 2.37 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Anfang 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Fulda
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Neumorschen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Melsungen
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mehrerer Gemeinden zur neuen Gemeinde Morschen, deren Ortsteil Konnefeld wurde.
Gericht
- Gericht Morschen
- vor 1822: Amt Spangenberg
- 1822: Justizamt Spangenberg
- 1867: Amtsgericht Spangenberg
- 1879: Amtsgericht Spangenberg
- 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
- 1970: Amtsgericht Melsungen
Herrschaft
- 1238 schlichtet Ritter Hermann von Spangenberg einen Streit zwischen den Einwohnern von Morschen und Konnefeld auf der einen und dem Kloster Kappel auf der anderen Seite. 1329 besitzen die Herren von Treffurt eine Gülte in Konnefeld, die an Werner von Leimbach versetzt ist.
- Mitte des 14. Jahrhunderts gelangt der Ort an die Landgrafschaft Hessen.
- 1425 bestätigen Katharina von Eschwege, Elfriede Windolt und ihre Schwester Beate die Belehnung mit dem Dorf und Gütern in Ober- und Niederkonnefeld und weiteren im Einzelnen aufgeführten Lehen durch Hermann von Buchenau, Pfleger des Stifts Fulda.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Vgl. auch Herrschaft
Germerode, Kloster 1195: wird dem Kloster Germerode Besitz zu Konnefeld bestätigt.- 1262 ist Besitz des Prämonstratenserstifts Spieskappel in Konnefeld nachgewiesen, der als Seelgerät des Grafen Bertold von Ziegenhain an das Stift gelangte.
- Aus dem Besitz der Herren von Spangenberg gelangen seit 1267 Güter an das Kloster Heydau.
- Seit 1455 werden die von Berlepsch vom Stift Hersfeld mit Besitz zu Konnefeld belehnt.
Zehntverhältnisse
1413 erwirbt Kloster Heydau den Zehnten zu Konnefeld vom Stift Hersfeld. 1608 werden die von Lersner mit dem Zehnten von Hersfeld belehnt.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Pleban (1294)
- ecclesia (1425-1428)
- Spätgotischer Saalbau über rechteckigem Grundriss mit eingezogenem dreiseitigem Chor. Eine Inschrift über dem Westportal hält 1514 fest. Der alte Kirchbau ist auf der Fuldakarte 1597 [HStAM Bestand Karten Nr. R III 7, Karte 5] und bei Schleenstein (1708/10) zu erkennen
Patrozinien
- Margaretha [1388]
Pfarrzugehörigkeit
Pfarrei, zu der 1560 und 1569 Niederellenbach gehört. 1636-1638 mit Hainebach verbunden, dann zum Kirchspiel Wichte, zu dem es auch 1872 gehörte. Nach dessen Auflösung 1986 als Filialgemeinde zum Kirchspiel Neumorschen.
Patronat
1388, 1569 und 1585 landgräflich
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: möglicherweise Johannes Schmidt ca. 1526, sicher Johann Schick 1536 bis nach 1556
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Braach
Kultur
Schulen
Schulmeister: Heinrich Eusel 1617; 1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
In Konnefeld wurde in der frühen Neuzeit zeitweise Alabaster abgebaut. Die Schleensteinkarte (1708/10) verzeichnet einen Marmorsteinbruch).
Nachweise
Literatur
- 800 Jahre Konnefeld
- List, Spieskappel, S. 192-193
- Tausendjähriges Morschen, S. 216-217
- Neumorschen 1259-1959, S. 326-330
- Krummel, Ämter, S. 34-39, 82-95
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 286
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 406
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 515
Siehe auch
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Orte
Personen
Nachnutzung
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Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Konnefeld, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4931_konnefeld> (aufgerufen am 26.11.2025)
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