Herlefeld

Die Lage von Herlefeld im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
15 km südöstlich von Melsungen
Lage und Verkehrslage
Dorf mit lockerer Gehöftanordnung an der Lande. Kirche in zentraler Lage. Durch den Ort führt die L 3249 über Nausis und Landefeld nach Spangenberg, eine kleine Verbindungsstraße nach Pfieffe im Norden.
Ersterwähnung
1317
Historische Namensformen
- Herlevelde, in (1317) [Urkunden und Regesten Kloster Cornberg, S. 39, Nr. 60]
- Herllefelde, zu (um 1376) [Vogtherr, Ältestes Lehnbuch der Landgrafschaft Hessen, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 37 (1987), S. 25-71, hier S. 54 (149)]
- Herlefeld (1384) [HStAM Bestand K Nr. 1, Bl. 78 Nr. 163/1]
- Herlefelde, in (Anfang 15. Jahrhundert) [HStAM Bestand S Nr. 574, Bl. 1r]
- Herlesfeilde (1414) [Landgrafen-Regesten online Nr. 2583]
- Herlesfeld (1452) [HStAM Bestand L Nr. 29, Bl. 3r]
- Hirlefelde (1498) [HStAM Bestand Urk. 28 Nr. 597]
- Herleveldt (1540) [HStAM Bestand S Nr. 575]
- Herlefeldt (1585) [Der ökonomische Staat, S. 89]
- Herlefeld (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 8]
Bezeichnung der Siedlung
- Dorf (1540)
Umlegung der Flur
1902/03
Älteste Gemarkungskarte
1686
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3552243, 5661197
UTM: 32 U 552148 5659372
WGS84: 51.083482° N, 9.744514° O
Statistik
Ortskennziffer
634024040
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 679, davon 322 Acker (= 47.42 %), 50 Wiesen (= 7.36 %), 244 Holzungen (= 35.94 %)
- 1961 (Hektar): 678, davon 274 Wald (= 40.41 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 30 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 43 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 249, davon 249 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 250, davon 237 evangelisch (= 94.80 %), 7 katholisch (= 2.80 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Um 1400: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Landa
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Spangenberg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Melsungen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform in die neu gebildete Stadtgemeinde Spangenberg eingegliedert, deren Stadtteil Herlefeld wurde.
Gericht
- vor 1822: Amt Spangenberg
- 1822: Justizamt Spangenberg
- 1867: Amtsgericht Spangenberg
- 1879: Amtsgericht Spangenberg
- 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
- 1970: Amtsgericht Melsungen
Herrschaft
- Herlefeld gehörte zunächst zum Gericht auf der Landa und war, obwohl nicht explizit genannt, vermutlich bereits 1336 bzw. 1343 in landgräflichem Besitz. Nach dem um 1376 entstandenen Lehenbuch Landgraf Hermanns II. ist ein Zins in Herlefeld in Höhe von einer Mark als Mannlehen an Gerwig von Bischofferode ausgetan, 1414 gehen 5 Pfund Geld aus Herlefeld an Gerwig und Hans von Bischofferode.
- 1452 haben dort Heinrich von Bischofferode und seine Frau Katharina Einkünfte als hersfeldisches Lehen inn.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1317 verzichten die Brüder von Berneburg auf ihre Besitzansprüche in Herlefeld zugunsten des Klosters Cornberg. 1498 wird ein Zins zu Herlefeld dem Kloster Heydau verpfändet.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Heutiger klassizistischer Saalbau 1840 errichtet, 1989 renoviert, mittelalterlicher Westturm im unteren Bereich mit romanischem Fischgrätverband um 1500 erhöht
Pfarrzugehörigkeit
Herlefeld war 1585 und 1872 Filial von Pfieffe. 1976 wurde es in das Kirchspiel Landefeld umgepfarrt.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Die Dorfmühle am Nordwestrand des Ortes ist bei Schleenstein (1708/10) verzeichnet. 1507 bekundet Hans Bauer, wohnhaft zu Herlefeld, dass er 2 Gulden jährlichen Zins aus seiner Mühle zu Herlefeld fallend dem Kloster Heydau für 30 Gulden wiederkäuflich verkauft hat (HStAM Bestand Urk. 28 Nr. 637). 1855 1 oberschlächtiges Wasserrad für 1 Mahlgang. 1885 1 Wohnhaus mit 7 Bewohnern. Der Betrieb wird 1936 eingestellt
Nachweise
Literatur
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Herlefeld, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4919_herlefeld> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4919