Büchenwerra

Dorf · 150 m über NN  
Gemeinde
Guxhagen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

7 km nordwestlich von Melsungen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung in einer es außer im Norden vollständig umschließenden Fuldaschleife. Kilianskapelle nördlich des Ortes. Seit 1965 Brückenverbindung zur gegenüberliegenden Ufer, an dem die A7 verläuft.

Ersterwähnung

1057

Siedlungsentwicklung

Aus dem Gebiet der Fuldadoppelschleife von Grebenau/Büchenwerra sind vorgeschichtliche Denkmäler und Funde bekannt.
1256 wird das Dorf als wüst, die Kapelle als verfallen bezeichnet

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1260)
  • ville (1352)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1884

Älteste Gemarkungskarte

1709

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3533678, 5671744
UTM: 32 U 533591 5669915
WGS84: 51.179671° N, 9.480566° O

Statistik

Ortskennziffer

634008020

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 156, davon 89 Acker (= 57.05 %), 22 Wiesen (= 14.10 %), 16 Holzungen (= 10.26 %)
  • 1961 (Hektar): 156, davon 16 Wald (= 10.26 %)

Einwohnerstatistik

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1413: Landgrafschaft Hessen, Amt Felsberg
  • 1445: Landgrafschaft Hessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Körle
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Melsungen, Gericht Breitenau
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Melsungen

Gemeindeentwicklung

Am 1.2.1971 neben anderen Gemeinden als Ortsteil der Gemeinde Guxhagen eingegliedert.

Gericht

  • Seit der Reformation: Gericht Breitenau
  • 1822: Justizamt Melsungen
  • 1867: Amtsgericht Melsungen
  • 1879: Amtsgericht Melsungen

Herrschaft

  • 1307 gehört Büchenwerra zum Gericht Brunslar und gelangt wieder in den Besitz der Herren von Elben.
  • Hersfeld, Kloster Hessen, LandgrafenLandgraf Ludwig verkauft 1439 seinen Anteil an Büchenwerra einschließlich der Gerichtsbarketi dem Stift Hersfeld. Ein Viertel des Dorfes hatten die von Elben als hessisches Lehen (Reverse von 1458-1516), das nach ihrem Aussterben heimfiel.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Besitz im wüst gewordenen Dorf, würzburgisches Lehen, hatte bereits 1256 das Kloster Breitenau von Graf Gottfried von Reichenbach erworben.
  • 1260 bekundet Graf Gottfried von Reichenbach, dass er die Hufe, die Hermann von Wolfershausen in dem Dorf Buchenwerder von ihm zu Lehen getragen und ihm resigniert hat, der Kirche zu Breitenau eigentümlich übergeben hat. 1352 überträgt Werner genannt Ruhfuß dem Kloster Breitenau eine Hufe in der Gemarkung des Dorfes mit Haus, Hof und allem Zubehör.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Die verfallene Kapelle s. Kiliani, würzburgisches Lehen, gab 1256 Graf Gottfried von Reichenbach dem Kloster Breitenau.
  • 2010 wird eine neu errichtete Kapelle geweiht.

Patrozinien

  • Kilianus (Kilian) [1256]

Pfarrzugehörigkeit

In einer um 1057 gefälschten, auf den Namen Karls des Großen in das Jahr 786 datierten Urkunde wird der Pfarrbezirk von Grebenau umschrieben. Als Grenzpunkte werden Schwerzelfurt, Dackenborn und Melgershausen genannt, ferner Humbenrod und Büchenwerra (vgl. hierzu Wilhelm Classen, Kirchliche Organisation Althessens, S. 200-201). 1569 und 1585 ist Büchenwerra Filial von Guxhagen, 1747 ist es nur noch dorthin eingepfarrt. 1872 ist es nunmehr nach Breitenau eingepfarrt, 1994 nach Guxhagen-Breitenau

Bekenntniswechsel

Da Filial von Breitenau, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Breitenauer Pfarrer Theobald Cabel ab 1527.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Büchenwerra, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4875_buechenwerra> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4875