Beuern

Die Lage von Beuern im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
5,5 km westsüdwestlich von Melsungen
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit geringer Siedlungsdichte und einfachem Grundriss westlich des Markwaldes. Kirche in zentraler Lage. Im Osten verläuft die A 7, im Norden die B 253 Felsberg-Melsungen, ferner Verbindungsstraße nach Hilgershausen
Ersterwähnung
1209
Siedlungsentwicklung
Aus dem Gebiet des unteren Edertals um Felsberg-Gensungen und den Höhen des Quillerwaldes sind archäologische Zeugnisse nahezu aller vor- und frühgeschichtlichen Epochen bekannt. In Beuern hallstattzeitliches Gräberfeld
Historische Namensformen
- Buren, in (1209) [Karl E. Demandt, Besitz des Fritzlarer Petersstiftes in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, 61 (1936), S. 35-120, hier S. 87]
- Buorn juxta monast. Eppenberg (1303) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 57]
- Buren (1309) [Roques, Urkundenbuch Kloster Kaufungen 1, Nr. 115]
- Buren, in (1322) [HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 94]
- Bheurnn (1360) [Abschrift Landgrafen-Regesten online Nr. 11559]
- Beuern (1585) [Der ökonomische Staat Landgraf Wilhelms IV., S. 32]
- Beüren (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 6]
- Bühren (1747) [DB]
- Beuern
Bezeichnung der Siedlung
- ville (1322)
- Dorf (1360)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1877
Älteste Gemarkungskarte
1802
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3532787, 5664698
UTM: 32 U 532700 5662872
WGS84: 51.11639° N, 9.467183° O
Statistik
Ortskennziffer
634003030
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 1051, davon 331 Acker (= 31.49 %), 46 Wiesen (= 4.38 %), 651 Holzungen (= 61.94 %)
- 1961 (Hektar): 1047, davon 633 Wald (= 60.46 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 32 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 39 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 309, davon 309 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 241, davon 208 evangelisch (= 86.31 %), 32 katholisch (= 13.28 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1360: Amt Felsberg
- 1403/05: Landgrafschaft Hessen, Amt Felsberg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg, Grebenstuhl Gensungen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Gensungen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Felsberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Melsungen
Gemeindeentwicklung
Am 1.2.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der Gemeinden Hesserode und Heßlar in die Gemeinde Gensungen. Am 31.12.1971 kam zu dieser die Gemeinde Beuern hinzu. Am 1.4.1972 folgte noch die Gemeinde Melgershausen. Am 1.1.1974 ging die Gemeinde Gensungen in der Stadtgemeinde Felsberg auf, wobei Gensungen selbst wie die anderen vier beteiligten Dörfer eigene Stadtteile wurden.
Gericht
- 1822: Justizamt Felsberg
- 1867: Amtsgericht Felsberg
- 1879: Amtsgericht Felsberg
- 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Felsberg)
- 1970: Amtsgericht Melsungen
Herrschaft
- 1360 erlässt Landgraf Heinrich zu Hessen für die Burgmannen und Bürger zu Felsberg und für die Bewohner von fünf umliegenden Orten Vorschriften betreffend die Hegung und Nutzung des Holzes in der dasigen Mark. Unter den Dörfern wird Beuern genannt.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1209/1310 hat das Petersstift Fritzlar Anteil am Zehnten in Beuern.
- 1303 übertragen der Ritter Heinrich von Rengershausen (Reingotshusen) und seine Ehefrau Irmgard dem Kloster Breitenau die Hälfte ihres Hauses in Beuern für ihr Seelenheil.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Pleban 1309
- Kirche als einfacher Saalbau um 1690 erbaut, 1960, 1991-93 renoviert
Pfarrzugehörigkeit
1536 zu Gensungen
Seit dem 16. Jahrhundert (1585) Filial von Gensungen, so auch 1872 und 1994
Bekenntniswechsel
Da Filial von Gensungen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Gensunger Pfarrer Johann Kranzwerfer ab 1527.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- 800 Jahre Beuern
- Krummel, Ämter, S. 45-53
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 43 f.
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 91
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 198
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Beuern, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4870_beuern> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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