Bergheim

Die Lage von Bergheim im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
7,5 km südöstlich von Melsungen
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung südlich der Pfieffe. Kirche in zentraler Lage. Moderne Siedlungsentwicklung nach Südosten. Verkehrsverbindung zur B 487 (Melsungen -Spangenberg) über die nach Eubach und Altmorschen weiterführende L 3225.
Ersterwähnung
1061
Siedlungsentwicklung
Zeitweilig gab es offenbar ein Niederbergheim und Oberbergheim (vgl . Namensformen).
Vorbemerkung Historische Namensformen
Der Beleg zu 1061 ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dieses und nicht auf Bergheim bei Borken zu beziehen.
Historische Namensformen
- Bergheim (1061) [Hessisches Staatsarchiv Marburg Best. Urk. 75 Nr. 108; Druck: Karl Wenck, Zur Geschichte des Hessengaus, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 36 (1903), S. 273-276, Anhang II]
- Bercheim (1318) [HStAM Bestand Urk. 28 Nr. 120]
- Obirn- und Nidirn-Bergheim (1370) [HStAM Bestand Urk. 28 Nr. 255]
- Bercken und Berckeym (1372) [HStAM Bestand Urk. 87 Nr. 1306]
- Bergheyn, in (Anfang 15. Jahrhundert) [HStAM Bestand S Nr. 574, Bl. 6v]
- Berckheim (1540) [HStAM Bestand S Nr. 575]
- Bergkheim (1585) [Der ökonomische Staat Landgraf Wilhelms IV., S. 89]
- Berckheim (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 8]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1061)
Umlegung der Flur
1871-1873
Älteste Gemarkungskarte
1700
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3545214, 5663725
UTM: 32 U 545122 5661899
WGS84: 51.1068° N, 9.644525° O
Statistik
Ortskennziffer
634024010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 357, davon 206 Acker (= 57.70 %), 29 Wiesen (= 8.12 %), 86 Holzungen (= 24.09 %)
- 1961 (Hektar): 329, davon 56 Wald (= 17.02 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 22 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 32 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 267, davon 267 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 326, davon 300 evangelisch (= 92.02 %), 15 katholisch (= 4.60 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1061: Provinz Hessen, Grafschaft des Werner, die Maden genannt wird (in provincia Hassia in comitatu Werinheri qui dicitur Madena)
- Anfang 15. Jahrhundert: Landgrafschaft Hessen, Amt Spangenberg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Mörshausen
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Spangenberg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Melsungen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Melsungen
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Melsungen
Gemeindeentwicklung
Am 1.2.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform in die neu gebildete Stadtgemeinde Spangenberg eingegliedert, deren Stadtteil Bergheim wurde.
Gericht
- 1822: Justizamt Spangenberg
- 1867: Amtsgericht Spangenberg
- 1879: Amtsgericht Spangenberg
- 1943: Amtsgericht Melsungen (Zweigstelle Spangenberg)
- 1970: Amtsgericht Melsungen
Herrschaft
Fulda, Kloster 1061 tätigen der Edle Erenfrid und seine Ehefrau Rucela einen Gütertausch mit dem Kloster Fulda und begeben sich damit in dessen Lehnsherrschaft. Sie übertragen dem Abt Widerad von Fulda verschiedene Güter in Provinz Hessen in der Grafschaft Werners, die Maden genannt wird, u.a. zu Bergheim, und erhalten sie zu Lehen zurück. Außerdem erhalten sie den Hof Morschen als Lehen.- Die genauen Umstände, unter denen die Herrschaft über Bergheim im 14. Jahrhundert an die Landgrafen von Hessen gelangt, lassen sich aufgrund der dürftigen Quellenlage kaum erhellen.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Seit dem 13. Jahrhundert lässt sich Güterbesitz von Kloster Heydau in Bergheim nachweisen, der in der Folge durch Schenkungen und Erwerbungen vermehrt wird. 1318 erfolgt eine Schenkung an die Nonnen in Heydau durch Gertrud von Schlutwinsdorf. 1370 erfolgt der Verkauf sämtlicher Güter zu Nieder- und Oberbergheim an Kloster Heydau durch Ludwig von Schlutwinsdorf.
- 1372 ist Besitz des Stifts Kaufungen belegt, der als Lehen ausgetan ist.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Klassizistischer Kirchbau 1779-81 unter Verwendung des mittelalterlichen Vorgängerbaus errichtet, 1959 renoviert
Pfarrzugehörigkeit
1585 Filial von Mörshausen (Spangenberg), ebenso 1872 und 1994
Bekenntniswechsel
Da Filial von Mörshausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Mörshäuser Pfarrer Hermann Koch um 1530.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bergheim, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4869_bergheim> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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