Siebertshausen

Dorf · 258 m über NN  
Gemeinde
Frielendorf
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

12,5 km nordöstlich von Ziegenhain.

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf einem nach Nordosten abfallenden breiten Hang. Am Nordost-Rand Gutshof mit rings umbauter größerer Freifläche.
Straße Lanertshausen - Verna (Altkreis Fritzlar-Homberg).

Historische Namensformen

  • Sifrideshusin (1254) (List, Spieskappel, S. 258)
  • Sifirzhusin (1366)
  • Syuerdeshusen (1421)
  • Seibertshausen (1585)
  • Siebershausen (1747)

Bezeichnung der Siedlung

  • villa 1254
  • Hof 1458

Umlegung der Flur

1878/1904

Älteste Gemarkungskarte

1769

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3525332, 5649350
UTM: 32 U 525248 5647530
WGS84: 50.978809° N, 9.359647° O

Statistik

Ortskennziffer

634004120

Flächennutzungsstatistik

  • a) Gemarkung Siebertshausen:
  • 1838 (Kasseler Acker): 182 stellbares Land, 86 Wiesen, 10 Gärten, 16 Triesche.
  • 1885 (Hektar): 89, davon 56 Acker (= 62.92 %), 21 Wiesen (= 23.60 %), 0 Holzungen
  • 1961 (Hektar): 85.
  • b) Adlig-freier Hof Siebertshausen (vgl. Besitz):
  • 1783 (Kasseler Acker): ca. 43 Land, ca. 26 Wiesen und Gärten, ca. 36 Wüstenei.
  • 1895 (nun Rittergut Siebertshausen der von Baumbach): 36 Hektar Ackerland und Gärten, 12 Hektar Wiesen, 89 Hektar Wald.

Einwohnerstatistik

  • 1254: als villa bezeichnet.
  • 1458: als Hof bezeichnet.
  • 1585: 4 Hausgesesse.
  • 1639: keine Angaben. 1681: 3 Hausgesesse.
  • 1747: 6 Hausgesesse.
  • 1834: 117, 1885: 101 Einwohner.
  • 1838 (Familien): 2 Ackerbau, 8 Gewerbe, 13 Tagelöhner.
  • 1861: 96 evangelisch-reformierte Einwohner, 12 Juden.
  • 1885: 101, davon 96 evangelisch (= 95.05 %), 0 katholisch, 5 Juden (= 4.95 %)
  • 1925: 124, 1939: 110, 1950: 171, 1961: 126 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 31 Land- und Forstwirtschaft, 22 produzierendes Gewerbe, 4 Handel und Verkehr, 4 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 126, davon 113 evangelisch (= 89.68 %), 10 katholisch (= 7.94 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1254/55: Die Lehnsträger der Grafen, die von Wernswig-Sondheim und die von Züschen, verkaufen 1254/55 die Gerichtsbarkeit des Ortes Kloster Spieskappel
  • 1437 und später: Gericht (Groß-)Ropperhausen, dessen Zubehör 1569 und später unter den adligen Dörfern des Gerichts am Spieß (Frielendorf) erscheint
  • 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Frielendorf
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Ziegenhain
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Ziegenhain
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Ziegenhain

Gemeindeentwicklung

Ab 01.07.1970 mit der Gemeinde Lenderscheid zusammengeschlossen, die am 31.12.1971 in der Gemeinde Frielendorf aufging. Dort wiederum ist Siebertshausen ein eigener Ortsteil.

Gericht

  • 1254/55: Die Lehnsträger der Grafen von Wallenstein (vgl. Herrschaft), die von Wernswig-Sondheim und die von Züschen, verkaufen 1254/55 die Gerichtsbarkeit des Ortes Kloster Spieskappel.
  • 1437 und später: Gericht (Groß-) Ropperhausen, dessen Zubehör 1569 und später unter den adligen Dörfern des Gerichts am Spieß (Frielendorf) erscheint.
  • 1807: Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit des Hofes Siebertshausen.
  • Seit 1822: Justizamt Ziegenhain.
  • Seit 1867: Amtsgericht Ziegenhain.
  • Seit 1945: Amtsgericht Treysa.

Herrschaft

  • Im 13. Jahrhundert hersfeldisches Lehen der Grafen von Wallenstein.
  • 1254/55: Die Lehnsträger der Grafen, die von Wernswig-Sondheim und die von Züschen, verkaufen 1254/55 die Gerichtsbarkeit des Ortes Kloster Spieskappel.
  • 1437 und später: Gericht (Groß-)Ropperhausen, dessen Zubehör 1569 und später unter den adligen Dörfern des Gerichts am Spieß (Frielendorf) erscheint.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Spieskappel, Kloster1254 verkaufen die Ritter Albert von Wernswig und Hartmann von Sondheim unter Auflassung an ihren Lehnsherrn, Graf Albert von Wallenstein, Kloster Spieskappel neben dem dritten Teil des Dorfes auch ihre Zehntrechte am Ort.
  • 1265 erwirbt das Kloster von Johann und Konrad genannt Wernswig, Neffen des 1254 genannten Hartmann von Sondheim, deren Zehntrechte und Güterbesitz am Ort.
  • 1347/51 erhält Spieskappel von Angehörigen des Klosters bzw. von ihnen nahestehenden Personen zusätzlichen Güterbesitz am Ort.
  • 1366 verpfänden die von Gilsa ihre Einkünfte zu Lenderscheid und Siebertshausen.
  • 1421: Ein zwischen Spieskappel und den von Gilsa ausgebrochener Streit um Baulichkeiten, die genannte Adlige auf dem Klosterbesitz zu errichten begonnen hatten, wird 1421 vor dem Stadtgericht Homberg geschlichtet.
  • Seit 1458 ist der Hof Siebertshausen als Zubehör des Gerichts (Groß-)Ropperhausen landgräfliches Lehen der von Gilsa (Reverse 1458-1789); doch noch 1505 fordert Erzbischof Hermann von Köln auf Bitten des Klosters Spieskappel die Amtsträger der Stadt Homberg auf, Spieskappel im Besitz seiner Äcker, Rottwiesen und Zehnten zu Lenderscheid, Schloßrode und Siebertshausen zu schützen.
  • Zu dem adlig-freien Hof Siebertshausen gehören 1783 (Kasseler Acker): ca. 43 Land, ca. 26 Wiesen und Gärten, ca. 36 Wüstenei.
  • 1789 fällt der Hof an die von Baumbach.
  • 1895 umfasst das sogenannte Rittergut Siebertshausen der von Baumbach 36 Hektar Ackerland und Gärten, 12 Hektar Wiesen, 89 Hektar Wald.

Zehntverhältnisse

1254 verkaufen die Ritter Albert von Wernswig und Hartmann von Sondheim unter Auflassung an ihren Lehnsherrn, Graf Albert von Wallenstein, Kloster Spieskappel neben dem dritten Teil des Dorfes auch ihre Zehntrechte am Ort. 1265 erwirbt das Kloster von Johann und Konrad genannt Wernswig, Neffen des 1254 genannten Hartmann von Sondheim, deren Zehntrechte und Güterbesitz am Ort. 1505 fordert Erzbischof Hermann von Köln auf Bitten des Klosters Spieskappel die Amtsträger der Stadt Homberg auf, Spieskappel im Besitz seiner Äcker, Rottwiesen und Zehnten zu Lenderscheid, Schloßrode und Siebertshausen zu schützen (vgl. Besitz).

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1585 und später: mit Filiale Lenderscheid bei Großropperhausen eingepfarrt.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Juden

1744: 1 jüdische Familie.
1835: 8, 1861: 12 Juden.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Siebertshausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4751_siebertshausen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4751