Schönberg

Die Lage von Schönberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Gehöftgruppe
Lagebezug
2,5 km südwestlich von Neukirchen.
Lage und Verkehrslage
1 km östlich von Röllshausen. Kleine Gehöftgruppe mit regellosem Grundriss vorwiegend am Nord-Hang eines am Rande der Schwalmniederung aufsteigenden Basaltkegels. Auf der Bergkuppe Kirche mit ummauertem Kirchhof. Straße Röllshausen - Neukirchen bzw. Nausis.
Ersterwähnung
1030
Historische Namensformen
- Sconenberg (1030) [Schannat, Dioecesis Fuldensis, Nr. 20 S. 248-250, Paris, Bibl. nat. lat. 9262 und 1264]
- Schonenberg (1324)
- Schonenbergh, in (1401) [Repertorium Germanicum II 01160)]
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3520966, 5635542
UTM: 32 U 520883 5633728
WGS84: 50.854865° N, 9.296689° O
Statistik
Ortskennziffer
63402102004
Einwohnerstatistik
- 1585: 12,
- 1639: 5 hausgesessene Ehepaare, 2 Witwer, 2 Witwen.
- 1681: 7 Hausgesesse.
- 1885: 22 Wohnhäuser mit 94 Bewohnern.
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- ab Ende 16. Jahrhundert: Adliges Gericht im Amt Neukirchen.
- 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Neukirchen (zu Neukirchen gehörig)
Altkreis
Ziegenhain
Gemeindeentwicklung
Zu Neukirchen bzw. Röllshausen gehörig.
Herrschaft
- 1277 bestätigt die Propstei Neuenberg/Fulda den zwischen den Kloster Fulda und Haina abgeschlossenen Vertrag über die zum Amt Schönberg und Röllshausen gehörigen Güter mit Hörigen und sonstigem Zubehör, demzufolge diese Rechte Kloster Haina übertragen werden. Vogtei und Gericht zu Schönberg in Röllshausen hatten bis dahin die Grafen von Ziegenhain als fuldische Lehnsträger inne.
- 1315 und später: Vogtei und Gericht Röllshausen,
- seit Ende 16. Jahrhundert mit dem Amt Neukirchen verbunden.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Fulda, Kloster Neuenberg/Fulda, Kloster 1030 überträgt Graf Hartmann Kloster Fulda seinen Besitz in Florstadt (Wetterau) und Schönberg mit Hörigen und allem Zubehör zur Ausstattung der neugegründeten Propstei Neuenberg. Dem Vogt wird für seine Dienste die Abgabe von einer Hufe zugestanden.- 1264 verpachtet die Propstei Neuenberg Kloster Haina ihre Güter zu Schönberg.
- 1269 vertauschen die von Ruhlkirchen Haina ihre Güter in Okinbach (Trockenbach?) bei der Kirche zu Schönberg gegen Güter des Klosters zu Willingshausen und Röllshausen.
- 1324 verkaufen die von Heimbach Kloster Haina das Gehölz Espe in der Gemarkung der Dörfer Röllshausen und Schönberg.
- 1342 leisten die Pfeffersack auf ihre zu Unrecht erhobenen Ansprüche gegen das Kloster Haina wegen der Dudingud genannten Güter zu Schönberg und in der Wüstung Appenrode (s. d.) Verzicht.
- 1350 bekundet Johann von Rückershausen, dass er von Kloster Haina auf dessen Hof zu Schönberg eine Hofstatt zu Landsiedelleihe erhalten hat, auf der er ein Schafhaus und ein Wohnhaus mit Garten für den Schäfer errichtet hat. Zugleich bekundet er, dass er das Kloster im Besitz des Guts zu Schönberg, das er einige Jahre gegen den Willen des Klosters inne hatte, künftig ebensowenig wie dessen Landsiedel behindern, sondern fördern wolle.
- 1536 verkauft der Landgraf Helwig von Rückershausen die ehemals an Kloster Haina zu leistenden Zinse aus dem Dorf Schönberg.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Vizepleban (1261) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 196-197, Nr. 356]
- ecclesia (1401)
Pfarrzugehörigkeit
Pfarrkirche, der 1580 und später Röllshausen, Salmshausen und Röllhausen eingepfarrt waren.
Noch 1611 und 1652 galt die Kirche in Schönberg als Pfarrkirche.
Seit 1658 aber werden Kirchenbücher in Röllshausen geführt, das an die Stelle Schönbergs als Pfarrort tritt.
Patronat
1573 gehörte der Patronat zu gleichen Teilen den Landgrafen, von Rückershausen und den Schleiern.
1576 traten die Schwertzell als Erben an die Stelle der von Rückershausen.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich um 1527.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1605.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Archipresbyterat Ottrau.
Nachweise
Literatur
- Seib, Schönberg, S. 179-186.
- Historisches Ortslexikon Ziegenhain, S. 178 f.
Siehe auch
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Orte
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schönberg, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4739_schoenberg> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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