Burg Landsburg

Die Lage von Landsburg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Burg
Lagebezug
Etwa 1,5 km westlich von Michelsberg gelegen.
Lage und Verkehrslage
Wüste Burg- und Wallanlagen auf der ehemals langovalen Basaltkuppe des Gerstenberges. Bis auf geringe Reste im Südwesten (Aussichtsturm) durch den örtlichen Basaltabbau abgetragen.
Ersterwähnung
1345
Historische Namensformen
- Landisberg (1345) [Schunder, Die von Loewenstein 2, Nr. 193]
- Landsburg
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3515400, 5647600
UTM: 32 U 515320 5645781
WGS84: 50.963429° N, 9.218153° O
Statistik
Ortskennziffer
63402206003
Verfassung
Altkreis
Ziegenhain
Gericht
- 1457 landgräflicher Amtmann genannt (Demandt, Personenstaat Nr. 251).
- 1509-1544: Schultheiß des Freiherrn von der Landsburg genannt.
Herrschaft
- Als 1344 die Grafen Johann und Gottfried von Ziegenhain mit Landgraf Heinrich von Hessen ein gegen das Erzstift Mainz gerichtetes Bündnis schlossen, versprach der Landgraf den Ziegenhainer Grafen zugleich seine Hilfe bei dem Bau einer Burg auf dem Gerstenberg.
- 1345 ist die Burg offensichtlich schon errichtet, da die Grafen in diesem Jahr bereits die von Schweinsberg-Löwenstein zu Erbburgmannen gewinnen. Das ihnen zugewiesene Burglehen dient als Ersatz für das bisher von den Junkern als Burglehen auf Ziegenhain besessene halbe Gericht Wegebach. Zugleich mit der Errichtung der Burg wird Landsburg Mittelpunkt eines neuen Gerichtbezirks für eine Reihe umliegender Orte (vgl. Mittelpunktfunktionen), die bis dahin zum Gericht auf den Wasen (Ziegenhain, Herrschaft) gingen.
- 1371 versetzt Graf Gottfried von Ziegenhain 2 Drittel seines Hauses und Gerichts Landsburg an Hermann von Schweinsberg, 1 Drittel an Widerold von Meisenbug. Der Meisenbug`sche Anteil gelangt im Erbgang an die Spiegel und von Binsfört und wird von diesen 1412 dem Erzstift Mainz überlassen.
- 1408 beginnen die Grafen von Ziegenhain mit einer ersten Zahlung, die Burg wieder auszulösen.
- 1437 weist Graf Johann von Ziegenhain die Burg seiner Gemahlin als Morgengabe zu.
- Nach 1450 landgräfliche Gerichtherrschaft.
- 1461 ist das Gericht an Kaspar von Roßdorf,
- 1480 an Hans von Dörnberg,
- 1490 dem landgräflichen Amtmann auf der Burg, Apel von Grusen, verpfändet.
- 1509 weist Landgraf Wilhelm II. die Landsburg seinem Halbbruder Wilhelm (Freiherr von der Landsburg) und den Gerichtbezirk dessen Herrschaft zu.
- 1544 gibt Wilhelm von der Landsburg Landgraf Philipp dem Großmütigen Burg und Herrschaft zurück.
- Bald darauf erfolgte die Eingliederung des Gerichts in das bestehende Amt Ziegenhain (1548/69). Die Kompetenz des Gerichts dürfte die hohe und niedere Gerichtsbarkeit umfasst haben.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1344/45 Bau der Burg durch die Grafen von Ziegenhain
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
1371 umfasste das Gericht zur Landsburg: (Wüstung) Holzmannshausen, Allendorf an der Landsburg, beide Orte Michelsberg, (Wüstung) Knechtsbach, (Wüstung) Diemerode.
Nachweise
Literatur
- Brauns, Landsburg, in: Schwälmer Jahrbuch 1976, S. 109-112
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 6-7
- Gensen, Landsburg, in: Der Schwalm-Eder-Kreis, 1986, S. 168-174
- Historisches Ortslexikon Ziegenhain, S. 104-106
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 159-160
- Sammlung Knappe
- Landau, Landsburg, S. 395-399.
Pitz, Ringwälle, in: ZHG N. F. 72 (1961)
, S. 33-41- Zeiler, Wallanlage Landsburg, in: Hessen-Archäologie 2009 (2010), S. 57-59
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Landsburg, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4655_burg-landsburg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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