Kämmershagen (Alten-, Nieder-)

Die Lage von Kämmershagen (Alten-, Nieder-) im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Hof
Lagebezug
7,5 km nordöstlich von Neukirchen.
Lage und Verkehrslage
3 km nordwestlich von Schwarzenborn. Gutshof im Talschluss eines Nebentals des Ohebachs; Lage der wüsten Siedlung Nieder-Kämmershagen unbekannt.
Ersterwähnung
1335
Siedlungsentwicklung
Im 14. und 15. Jahrhundert bestehen zwei wohl benachbarte Siedlungen, Alten- und Nieder-Kämmershagen. Sie liegen beide Anfang 16. Jahrhundert und noch 1569 (S 59) wüst. Bis 1580 errichten die von Falkenberg die noch heute bestehende Hofsiedlung, wobei ungeklärt ist, ob diese Neusiedlung auf einer der wüsten Dorfplätze erfolgte. 1885 umfasste der nach 1867 gebildete Gutsbezirk Kämmershagen 222 Hektar, davon 61 Hektar Ackerland, 41 Hektar Wiesen, 81 Hektar Holz. 1928 erfolgt die Auflösung des Gutsbezirks Kämmershagen und Eingemeindung der Grundstücke nach Schwarzenborn.
Historische Namensformen
- Kemmershayn (1335) [List, Spieskappel, S. 249]
- Kemmershayn inferior (1362) [List, Spieskappel, S. 190]
- Aldenkemmerssen
- Kammerßhayn
- Aldenkemmershein
- Kleinkemmershein
- Niederkemmershein
- Kermershainn
- Altenkämmershagen
- Kämmershagen, Alten-
- Alten-Kämmershagen
- Niederkämmershagen
- Kämmershagen, Nieder-
- Nieder-Kämmershagen
Bezeichnung der Siedlung
- villa 1335;
- Hof 1580
- Im Amtlichen Verzeichnis der Gemeinden von Hessen aus dem Jahre 1962 als Siedlungsplatz genannt (Gut).
Burgen und Befestigungen
- Im 14. und 15. Jahrhundert bestehen zwei wohl benachbarte Siedlungen, Alten- und Nieder-Kämmershagen.
- Sie liegen beide Anfang 16. Jahrhundert und noch 1569 (S 59) wüst.
- Bis 1580 errichten die von Falkenberg die noch heute bestehende Hofsiedlung, wobei ungeklärt ist, ob diese Neusiedlung auf einer der wüsten Dorfplätze erfolgte.
- 1885 umfasste der nach 1867 gebildete Gutsbezirk Kämmershagen 222 Hektar, davon 61 Hektar Ackerland, 41 Hektar Wiesen, 81 Hektar Holz.
- 1928: Auflösung des Gutsbezirks Kämmershagen und Eingemeindung nach Schwarzenborn.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3528920, 5643355
UTM: 32 U 528834 5641537
WGS84: 50.924753° N, 9.41026° O
Statistik
Ortskennziffer
63402302009
Flächennutzungsstatistik
- 1885 umfasste der nach 1867 gebildete Gutsbezirk Kämmershagen 222 Hektar, davon 61 Hektar Ackerland, 41 Hektar Wiesen, 81 Hektar Holz
- 1928: Auflösung des Gutsbezirks Kämmershagen und Eingemeindung nach Schwarzenborn.
Einwohnerstatistik
- 1747: 1 Feuerstelle
- 1821: 1 Haus mit 12 Seelen
- 1885: 2 Haushaltungen mit 12 Bewohnern
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1437 und später liegt Alten-Kämmershagen (Nieder- oder Ober-Kämmershagen) im Gericht (Groß-) Ropperhausen
- 1569: Wüstung im Gericht am Spieß, den von Falkenberg zustehend; hohe Obrigkeit landgräflich (S 59)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Neuenstein
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neuenstein
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Schwarzenborn
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Ziegenhain
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neuenstein (zu Schwarzenborn gehörig)
Altkreis
Ziegenhain
Gericht
- Vgl. Verwaltungsbezirk und Herrschaft.
- Schwarzenborn:
- 1822: Justizamt Neukirchen.
- Seit 1867: Amtsgericht Neukirchen.
Herrschaft
- 1335 ist das Dorf Kämmershagen im Besitz Ludwigs von Heimbach.
- 1362 bestätigt Landgraf Heinrich den mit seiner Einwilligung erfolgten Verkauf der von ihm zu Lehen gehenden Gerichtsbarkeit des Dorfes Nieder-Kämmershagen an Kloster Spieskappel durch Libe von Heimbach und Ritter Johann von Dernbach.
- 1437 und später liegt Alten-Kämmershagen (Nieder- oder Ober-Kämmershagen) im Gericht (Groß-)Ropperhausen.
- 1569: Wüstung im Gericht am Spieß, den von Falkenberg zustehend; hohe Obrigkeit landgräflich (S 59).
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Spieskappel, Kloster 1522 besitzt Kloster Spieskappel die Wüstung Nieder-Kämmershagen mit allem Zubehör.- Im 15. Jahrhundert ist Alten-Kämmershagen an die von Gilsa verlehnt.
- 1569 gehört die Wüstung den von Falkenberg (S 59).
- 1580 besitzen den Hof Kämmershagen die von Falkenberg,
- 1747 die von Scholley,
- nach 1780 die von Baumbach.
Ortsadel
1281 ? (Helbig, Amt Homberg, S. 113).
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kapelle 1441.
Pfarrzugehörigkeit
Die Kapelle war 1441 nach Großropperhausen eingepfarrt; so auch 1553 und später. 1747: nach Oberaula, 1780 und später: nach Großropperhausen eingepfarrt.
Nachweise
Literatur
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 95.
- Helbig, Amt Homberg, S. 68 f., 113.
- Scharlau, Siedlung, S. 300, 305.
- Historisches Ortslexikon Ziegenhain, S. 95 f.
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kämmershagen (Alten-, Nieder-), Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4641_kaemmershagen-alten-nieder> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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