Dittershausen

Dorf · 207 m über NN  
Gemeinde
Schwalmstadt
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

4 km nordwestlich von Ziegenhain.

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss am Fuße eines gegen die Schwalm vorgeschobenen Bergsporns. Am Südrand des Ortes Gutshof; abgesetzt davon die zugehörige Mühle. Zufahrt zur Straße Rommershausen - Allendorf.

Ersterwähnung

1248

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Ditterhsausen und von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Jesberg.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Gut

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1891/1894, 1898, 1901

Älteste Gemarkungskarte

1796, 1838

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3513622, 5644472
UTM: 32 U 513542 5642654
WGS84: 50.935357° N, 9.192727° O

Statistik

Ortskennziffer

634022030

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 828 stellbares Land, 322 Wiesen, 40 Gärten, 12 Triesche, 915 Wald
  • 1885 (Hektar): 558, davon 165 Acker (= 29.57 %), 89 Wiesen (= 15.95 %), 261 Holzungen (= 46.77 %)
  • 1961 (Hektar): 671, davon 260 Wald (= 38.75 %)

Einwohnerstatistik

  • 1502: 10 Männer. 1585: 21 Hausgesesse
  • 1639: 5 Bauern, 10 Einzelne. 1681: 14 Hausgesesse, 1 Ausschuss
  • 1747: 1 Schmied, 2 Schneider, 1 Wagner, 2 Leineweber, 3 Tagelöhner, 10 Ackerleute.
  • 1747: 20 Wohnhäuser, 110 Einwohner
  • 1834: 227, 1885: 213 Einwohner
  • 1838 (Familien): 20 Ackerbau, 4 Gewerbe, 7 Tagelöhner
  • 1861: 256 evangelisch-reformierte Einwohner
  • 1885: 201, davon 201 evangelisch (= 100.00 %), 1 katholisch (= 0.50 %)
  • 1925: 237, 1939: 199, 1950: 320, 1961: 237 Einwohner
  • 1961 (Erwerbspersonen): 72 Land- und Forstwirtschaft, 37 produzierendes Gewerbe, 9 Handel und Verkehr, 7 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 237, davon 223 evangelisch (= 94.09 %), 14 katholisch (= 5.91 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1360/67 und später: Gericht auf den Wasen (Amt Ziegenhain)
  • 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Treysa
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Ziegenhain
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Ziegenhain
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Ziegenhain

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadtgemeinde Schwalmstadt, deren Stadtteil Dittershausen wurde.

Gericht

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1300 teilt Berta, Witwe des Ritters Konrad Krug, unter ihren Söhnen Rudolf und Ortwin ihre Güter im Dorf Dittershausen (beim Kirchhof gelegen), die der Mönch Konrad bebaut hatte. Dazu gehören die Wiesen und Äcker in der Gemarkung des Dorfes und in Blumenau, die Hälfte ihrer Fischerei und der Wald bei Blumenau sowie der Hain Schelmenrod.
  • 1368 verpfänden die Grafen von Ziegenhain Dittershausen an die von Urff.
  • 1448 löst der Landgraf diese Pfandschaft wieder ein.
  • 1525 verkauft Eckbrecht Krengel seinen Freihof in Dittershausen mit dem zugehörigen Zehnten und seinem Fischgewässer für 900 rheinische Goldgulden an Johann von Schweinsberg.
  • 1527 belehnen die Landgrafen den von Schweinsberg mit dem Zehnten zu Dittershausen.
  • 1528 erkauft dieser von den Landgrafen die Dörfer Dittershausen und Rommershausen mit dem Freihof zu Dittershausen und der Schäferei an beiden Orten für 1800 Gulden. Zahlreiche Güter werden in der Folgezeit durch Johann von Schweinsbergs gleichnamigen Enkel an die von Berlepsch verpfändet, darunter 1587 auch der Freihof;
  • Auslösung der Pfandschaft 1725 durch die von Löwenstein.
  • 1759 bestand das von Löwenstein`sche Gut aus 399 Acker Land und Wiesen zu 40 Fuder Heu.
  • Nach 1768 wurde der löwensteinische Lehnsbesitz in Dittershausen an die von Dörnberg in Hausen veräußert (landgräfliche Belehnungen seit 1794). 1895 umfasste das Rittergut Dittershausen ca. 68 Hektar Ackerland, ca. 30 Hektar Wiesen und ca. 1 Hektar Hutung.

Zehntverhältnisse

1525 verkauft Eckbrecht Krengel seinen Freihof in Dittershausen mit dem zugehörigen Zehnten und seinem Fischgewässer für 900 rheinische Goldgulden an Johann von Schweinsberg.
1527 belehnen die Landgrafen den von Schweinsberg mit dem Zehnten zu Dittershausen.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Kirchhof 1300 genannt (siehe unter Besitz).

Pfarrzugehörigkeit

1527 und später: nach Rommershausen eingepfarrt.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Treysa

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

Die von Löwenstein ließen in Dittershausen auch eine Mühle bauen, die 1747 über 2 unterschlächtige Mahlgänge und 1 Schlaggang verfügte.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Dittershausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4556_dittershausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4556