Dittershausen

Die Lage von Dittershausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
4 km nordwestlich von Ziegenhain.
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss am Fuße eines gegen die Schwalm vorgeschobenen Bergsporns. Am Südrand des Ortes Gutshof; abgesetzt davon die zugehörige Mühle. Zufahrt zur Straße Rommershausen - Allendorf.
Ersterwähnung
1248
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Ditterhsausen und von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Jesberg.
Historische Namensformen
- Dithardeshusin, de (1248) [Ziegenhainer Regesten online Nr. 700]
- Dithershusen (1292)
- Dittershusen (1393)
- Dietherßhausen (1527)
Bezeichnung der Siedlung
- Gut
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1891/1894, 1898, 1901
Älteste Gemarkungskarte
1796, 1838
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3513622, 5644472
UTM: 32 U 513542 5642654
WGS84: 50.935357° N, 9.192727° O
Statistik
Ortskennziffer
634022030
Flächennutzungsstatistik
- 1838 (Kasseler Acker): 828 stellbares Land, 322 Wiesen, 40 Gärten, 12 Triesche, 915 Wald
- 1885 (Hektar): 558, davon 165 Acker (= 29.57 %), 89 Wiesen (= 15.95 %), 261 Holzungen (= 46.77 %)
- 1961 (Hektar): 671, davon 260 Wald (= 38.75 %)
Einwohnerstatistik
- 1502: 10 Männer. 1585: 21 Hausgesesse
- 1639: 5 Bauern, 10 Einzelne. 1681: 14 Hausgesesse, 1 Ausschuss
- 1747: 1 Schmied, 2 Schneider, 1 Wagner, 2 Leineweber, 3 Tagelöhner, 10 Ackerleute.
- 1747: 20 Wohnhäuser, 110 Einwohner
- 1834: 227, 1885: 213 Einwohner
- 1838 (Familien): 20 Ackerbau, 4 Gewerbe, 7 Tagelöhner
- 1861: 256 evangelisch-reformierte Einwohner
- 1885: 201, davon 201 evangelisch (= 100.00 %), 1 katholisch (= 0.50 %)
- 1925: 237, 1939: 199, 1950: 320, 1961: 237 Einwohner
- 1961 (Erwerbspersonen): 72 Land- und Forstwirtschaft, 37 produzierendes Gewerbe, 9 Handel und Verkehr, 7 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 237, davon 223 evangelisch (= 94.09 %), 14 katholisch (= 5.91 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1360/67 und später: Gericht auf den Wasen (Amt Ziegenhain)
- 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Treysa
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Ziegenhain
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Ziegenhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Ziegenhain
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die Stadtgemeinde Schwalmstadt, deren Stadtteil Dittershausen wurde.
Gericht
- 1822: Justizamt Ziegenhain
- Seit 1867: Amtsgericht Ziegenhain
- Seit 1945: Amtsgericht Treysa
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1300 teilt Berta, Witwe des Ritters Konrad Krug, unter ihren Söhnen Rudolf und Ortwin ihre Güter im Dorf Dittershausen (beim Kirchhof gelegen), die der Mönch Konrad bebaut hatte. Dazu gehören die Wiesen und Äcker in der Gemarkung des Dorfes und in Blumenau, die Hälfte ihrer Fischerei und der Wald bei Blumenau sowie der Hain Schelmenrod.
- 1368 verpfänden die Grafen von Ziegenhain Dittershausen an die von Urff.
- 1448 löst der Landgraf diese Pfandschaft wieder ein.
- 1525 verkauft Eckbrecht Krengel seinen Freihof in Dittershausen mit dem zugehörigen Zehnten und seinem Fischgewässer für 900 rheinische Goldgulden an Johann von Schweinsberg.
- 1527 belehnen die Landgrafen den von Schweinsberg mit dem Zehnten zu Dittershausen.
- 1528 erkauft dieser von den Landgrafen die Dörfer Dittershausen und Rommershausen mit dem Freihof zu Dittershausen und der Schäferei an beiden Orten für 1800 Gulden. Zahlreiche Güter werden in der Folgezeit durch Johann von Schweinsbergs gleichnamigen Enkel an die von Berlepsch verpfändet, darunter 1587 auch der Freihof;
- Auslösung der Pfandschaft 1725 durch die von Löwenstein.
- 1759 bestand das von Löwenstein`sche Gut aus 399 Acker Land und Wiesen zu 40 Fuder Heu.
- Nach 1768 wurde der löwensteinische Lehnsbesitz in Dittershausen an die von Dörnberg in Hausen veräußert (landgräfliche Belehnungen seit 1794). 1895 umfasste das Rittergut Dittershausen ca. 68 Hektar Ackerland, ca. 30 Hektar Wiesen und ca. 1 Hektar Hutung.
Zehntverhältnisse
1525 verkauft Eckbrecht Krengel seinen Freihof in Dittershausen mit dem zugehörigen Zehnten und seinem Fischgewässer für 900 rheinische Goldgulden an Johann von Schweinsberg.
1527 belehnen die Landgrafen den von Schweinsberg mit dem Zehnten zu Dittershausen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Kirchhof 1300 genannt (siehe unter Besitz).
Pfarrzugehörigkeit
1527 und später: nach Rommershausen eingepfarrt.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Treysa
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Die von Löwenstein ließen in Dittershausen auch eine Mühle bauen, die 1747 über 2 unterschlächtige Mahlgänge und 1 Schlaggang verfügte.
Nachweise
Literatur
- Schunder, Die von Loewenstein 2, S. 101 f.
- Historisches Ortslexikon Ziegenhain, S. 28 f.
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Dittershausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4556_dittershausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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