Burg Jesberg

Siedlung
Ortstyp
Burg
Lagebezug
Im Ort Jesberg auf dem Vorsprung eines Höhenrückens gelegen.
Lage und Verkehrslage
Am Ost-Rand von Jesberg. Ruinen der wüsten Burg auf einer oval ausgebildeten Kuppe, die von einem nach Norden leicht abfallenden Feldrücken westlich steil gegen den Talgrund des in die Gilsa mündenden Treisbaches vorspringt.
Ersterwähnung
Anfang 13. Jahrhundert
Letzterwähnung
(1936)
Siedlungsentwicklung
Anfang des 13. Jahrhundert durch die von Linsingen auf eigenem Grund erbaut.
1469: Eroberung und Zerstörung mit anschließendem Verfall.
1524: Wiederaufbau.
Seit 1586: erneuter Verfall.
1723: Erbauung eines Landgrafenschlosses.
1936: Teilabriss.
Historische Namensformen
- Jasberg, apud (um 1240) [Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde Alte Folge 3, 1843, S. 85]
- Lenswidehusen nunc Jagsperg (1241)
- Jagesberg, de (1241)
- Lenswindehusen, de (1250)
- Lenswitehusen (1255)
- Lentswidehusen (1266)
- Jagisberg (1270)
- Jaisberc (1271)
- Geisberg (1274)
- Jaisberg, in (1277)
- Jesberg (1299)
- Lenswendehusin (1322)
- Lenstinhusen (1328)
- Jesberg (1345)
- Jespurg, zu (1348)
- Lentsenhusen (1350)
- Jagisberg (1351)
- Yesberg (1358)
- Yesperg (1359)
- Jeßburgk (1359) [XVI]
- Jeßburg (1362)
- Jezperg, von (1367)
- Lenstinhusin (1390)
- Linstenhusen (1390)
- Yeisberg (1421)
- Lenstenhusen (1422)
- Lengistenhusen (1425)
- Gssperh (1507)
- Geßbergk (1509)
- Jespurgk (1528)
- Lenstenhausen (1528)
- Jesporgk (1554)
- Jespurg (1580)
Bezeichnung der Siedlung
- 1241: castrum
- 1348: Haus
- 1358: Thurm und Kemenade
- 1585: Burg
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3510662, 5651199
UTM: 32 U 510584 5649378
WGS84: 50.995887° N, 9.150816° O
Statistik
Ortskennziffer
63401004018
Verfassung
Altkreis
Fritzlar-Homberg
Gericht
- 1770-1791: Gericht Jesberg mit Gericht Schönstein verbunden.
- 1807: Friedensgericht Jesberg.
- 1814: Amt Jesberg.
- 1821: Justizamt Jesberg
- 1867: Amtsgericht Jesberg bis 1936.
Herrschaft
- 1422: Gericht von Linsingen.
- 1424: Erzbischof Konrad von Mainz setzt die Grafen von Ziegenhain als oberste Amtsmänner und Landvögte zu Jesberg ein;
- 1425: Graf Johann von Nassau;
- 1427: Dieter von Ysenburg;
- 1434: Graf Wolfrad von Waldeck.
- 1438: Graf Johann von Ziegenhain.
- 1515: Die von Gilsa treten Obrigkeit und Gerechtigkeit an Schloss und Gütern zu Jesberg an die von Knoblauch ab.
- 1517: Johann von Linsingen tritt seinen Teil Obrigkeit an Schloss Jesberg an Johann den Jüngeren von Linsingen ab.
- 1550: Die Witwe Philipp Knoblauchs des Jüngeren verkauft den Gebrüder von Gilsa ihre von Mainz rührende Obrigkeit mit Schloss Jesberg.
- 1562: Hermann von Gilsa vermeiert Haus und Bau Jesberg auf 9 Jahre (vgl. Besitz).
- 1575/85: Niederes Gericht Mainz, peinliches Gericht Hessen.
- 1585: Karte des Gerichts Jesberg (Staatsarchiv Marburg 17 e Jesberg).
- 1586: Die von Linsingen durch Hessen mit einem Viertel des Gerichts Jesberg belehnt; folgend Belehnung bis 1692, nach Aussterben der von Linsingen 1721 -1753 Prinz Maximilian von Hessen.
- 1768: Gericht Jesberg an Hessen.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Anfang 13. Jahrhundert durch die von Linsingen erbaut.
- 1241: Verkauf durch dieselben an Erzbischof Siegfried III. von Mainz.
- 1336: Schloss Jesberg an Johann Grüßing von Falkenberg durch Mainz versetzt.
- 1346: Johann Grüßing von Falkenberg versetzt mit erzbischöflicher Genehmigung die Burg Jesberg an seinen Bruder Otto, Domherr zu Mainz, und die von Linsingen.
- 1348: Hermann von Falkenberg verzichtet zugunsten seiner Söhne und Brüder auf Haus Jesberg.
- 1351: Erzbischof Heinrich von Mainz verleiht das Jesberger Burglehen, das Johann Grüßing von Falkenberg innehatte, dessen Sohn Johann.
- 1354: Johann Grüßing von Falkenberg verkauft die Hälfte seiner Pfandschaft an Burg Jesberg seinem Vetter Thilo von Falkenberg.
- 1359: Erzbischof Gerlach von Mainz gestattet Lösung des Hauses Jesberg durch die von Falkenberg und von Linsingen.
- 1362: Johann von Falkenberg soll ein Viertel des Hauses Jesberg besitzen wie bisher sein Bruder Otto.
- 1403: Erzbischof Johann von Mainz vergleicht sich mit den von Linsingen wegen des halben Schlosses Jesberg und verleiht den von Grifte halbes Schloss Jesberg.
- 1583: Mainz tritt Lösung der Pfandschaft Jesberg an Hessen ab.
- 1586: Die von Linsingen mit Jesberg belehnt; folgend Belehnungen bis 1696;
- 1721: mit deren Aussterben Heimfall an Hessen.
- Dann bis 1752 Prinz Maximilian von Hessen belehnt.
- 1820: Im Besitz der Jesberger Familie Appel. Landgrafenschloss durch Prinz Maximilian von Hessen erbaut.
- 1817: Wohnung des Justizbeamten;
- 1821: Sitz des Amtsgericht bis 1936.
- Nach dem 2. Weltkrieg Altersheim des Roten Kreuzes, ein Raum im Erdgeschoss vorübergehend für gottesdienstliche Zwecke der katholische Kirche genutzt.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1250: plebanus.
- 1426: Cappeln zu Jegisberg.
Patronat
1350 und 1422: Patron von Linsingen.
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 165-166
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 457
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 95
- Sammlung Knappe
- Wenzel, Burg Jesberg, in: Heimatschollen (1923), S. 4-6
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Jesberg, Burg, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4449_burg-jesberg> (aufgerufen am 25.11.2025)
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