Holzhausen am Hahn

Die Lage von Holzhausen a. Hahn im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
5,5 km nordöstlich von Gudensberg
Lage und Verkehrslage
Dorf mit regellosem Grundriss und lockerer Gehöftanordnung am Nord-Ufer des Pilgerbaches unterhalb des Hahn-Berges. Kirche mit Kirchhof am Hang im nördlichen Randbereich der Siedlung. Moderne Wohnsiedlung südlich des Pilgerbachs. Bundesstraße 3 (alte Landstraße Frankfurt (Main) - Kassel zieht westlich am Ort vorbei; Straße von Besse gabelt sich im Ortsbereich nach Guntershausen, Grifte und Haldorf.
Ersterwähnung
800
Vorbemerkung Historische Namensformen
Nach Urkunden Kloster Hardehausen, S.78, Nr. 45, ist der Beleg zu 1212 auf dieses Holzhausen und nicht auf Holzhausen südlich von Immenhausen zu beziehen.
Historische Namensformen
- Holzhusen um (800) [Weirich Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld 1,1 Nr. 38]
- Holzhusun (1081) [Fälschung XI]
- Holthusen, in (1212) [HStAM Bestand Urk. 84 Nr. 80; Druck: Urkunden Kloster Hardehausen, S. 78, Nr. 45]
- Holethusin, de (1232) [Huyskens, Quellenstudien, S. 200-201 Nr. 51]
- Holchusin, de (1236)
- Holzhausen (1241)
- Haleshusen (1274)
- Holzhusen, de (1290)
- Holtzhusin, von (1352)
- Holtzhausen (1567)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Alte Herberge
- Hertigshäuser Heide (Altes Chausseehaus)
- Holzhausen, Burg am Hahn
- Neue Herberge
- Raststätte Holzhausen
- Holzhausen, Burg am Hahn (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Burgen und Befestigungen
Umlegung der Flur
1884
Älteste Gemarkungskarte
1685
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3529523, 5675645
UTM: 32 U 529437 5673815
WGS84: 51.214964° N, 9.421468° O
Statistik
Ortskennziffer
634002040
Flächennutzungsstatistik
- 1742 (Kasseler Acker): 825 Land, 162 Wiesen und Weinberge.
- 1885 (Hektar): 316, davon 246 Acker (= 77.85 %), 38 Wiesen (= 12.03 %), 0 Holzungen
- 1961 (Hektar): 315, davon 2 Wald (= 0.63 %)
Einwohnerstatistik
- 1575/85: 18 Hausgesesse.
- 1682: 18 Hausgesesse.
- 1735: 27 Mannschaften. 1742 und 1747: 28 Häuser bzw. Hausgesesse. 1750: 163 Einwohner.
- 1834: 308, 1885: 323 Einwohner.
- 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert.
- 1885: 323, davon 323 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1925: 376, 1939: 388, 1950: 562, 1961: 559 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 71 Land- und Forstwirtschaft, 109 Produzierendes Gewerbe, 50 Handel und Verkehr, 24 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 559, davon 467 evangelisch (= 83.54 %), 87 katholisch (= 15.56 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Um 800: in pago Hassorum
- 1158: in pago Hessiga
- 1575/85: Amt Gudensberg; niederes Gericht von Grifte, peinliches Gericht Hessen
- 1742: Amt Gudensberg
- 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton und Friedensgericht Gudensberg
- 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Gudensberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Fritzlar-Homberg
Gemeindeentwicklung
Ab 31.12.1971 Ortsteil der Gemeinde Edermünde (Sitz).
Gericht
- Flurname Galgengraben.
- 1575/85: Amt Gudensberg; niederes Gericht von Grifte, peinliches Gericht Hessen
- vor 1822: Kurhessisches Amt Gudensberg
- 1822: Justizamt Gudensberg
- 1867: Amtsgericht Gudensberg
- 1943: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Gudensberg)
- 1879: Amtsgericht Gudensberg
- 1971: Amtsgericht Fritzlar
Herrschaft
- 1163: Holzhausen vielleicht bereits mainzisches Lehen der Hund von Kirchberg. Die von Grifte besitzen das halbe Dorf Holzhausen.
- 1430: Im Streit zwischen den von Dalwigk, Hund und von Grifte erhalten die Hund 3 Viertel, die von Dalwigk und die von Grifte zusammen ein Viertel des Dorfes Holzhausen.
- 1437: Reinhard und Friedrich von Dalwigk tragen dem Landgrafen Ludwig das Dorf Holzhausen (ausgenommen ein Viertel des Hofes von Heinrich Hagedorn und ein Viertel des Schaumlöffel`schen Hofes) zu Lehen auf und erhalten es mit anderen Gütern zu Mannlehen.
- 1448: Landgraf Ludwig weist Reinhard von Dalwigk und Friedrich von Hertingshausen das Dorf Holzhausen zu, ausgenommen die Anteile der von Grifte, Schaumlöffel und Hagedorn und ein Achtel des Gerichts Holzhausen (ein Achtel des Gerichts Holzhausen tragen die von Grifte zu Lehen).
- 1461: 7 Achtel des Dorfes Holzhausen sind hessisches Lehen der von Hertingshausen.
- 1478: Eckebrecht von Grifte setzt seiner Frau das halbe Dorf Holzhausen aus.
- 1575/85: Amt Gudensberg; niederes Gericht von Grifte, peinliches Gericht Hessen.
- 1649: Landgräfin Amalie Elisabeth kauft von den von Grifte`schen Erben (von Malsburg, Hundelshausen, Meisenbug) Dorf Holzhausen.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Hersfeld, Kloster Um 800: Stift Hersfeld hat Besitz in Holzhausen.- 1081: Erzbischof Siegfried I. von Mainz bestätigt dem Kloster Hasungen seinen Besitz, darunter auch die Schenkung des vicus Holzhausen durch Herzog Otto (Fälschung).
- 1111-37: Erzbischof Adalbert I. von Mainz erwirbt für seine Kirche unter anderem auch Holzhausen (mit predia und familia) von Udalrich und die Burg Holzhausen von Graf Werner.
- 1158: Kaiser Friedrich I. belehnt Herzog Heinrich den Löwen für Güter im Neckargau und zu Holzhausen mit solchen in der Grafschaft und Forst im Harz.
- 1212 überlässt Landgraf Hermann von Thüringen das Eigengut zu Holzhausen und Schöneberg, das bisher Hermann Meisenbug von ihm zu Lehen hatte, an das Kloster Hardehausen.
- 1299: Hermann Hund von Holzhausen verkauft dem Kloster Berich Güter zu Holzhausen.
Ahnaberg, Kloster 1439: Fruchtzins für Kloster Ahnaberg aus Vorwerk Holzhausen.- 1471: Landgraf Ludwig belehnt Philipp von Twiste mit 3 Huben zu Holzhausen.
- 1567: Hans von Grifte verkauft dem Schultheißen zu Gudensberg einen Zins aus Holzhausen.
- 1614: Landgraf Moritz belehnt die von Hertingshausen mit Hof und Zehnten zu Holzhausen; folgend Belehnungen bis 1644.
Zehntverhältnisse
1209: Stift Fritzlar hat Zehnteinkünfte zu Holzhausen, um 1310 den Zehnten. 1469: Die von Elben verkaufen dem Kloster Breitenau ihren Zehnten zu Holzhausen. 1614: Landgraf Moritz belehnt die von Hertingshausen mit Hof und Zehnten zu Holzhausen; folgend Belehnungen bis 1644.
Ortsadel
1163-1430.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Historische Ereignisse
1454: Durch Johann Meisenbug niedergebrannt.
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 144
- Landau, Ritterburgen 4, S. 198 f.
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 201
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Holzhausen am Hahn, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4425_holzhausen-am-hahn> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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