Wenzigerode

Dorf · 370 m über NN  
Gemeinde
Bad Zwesten
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8,5 km südwestlich von Fritzlar.

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf flachem Rücken zwischen Scheren-Graben und Teichgrund. Siedlung folgt der Straße von Bad Wildungen über Betzigerode zur Bundesstraße 3. Kirche östlich der Straße.
Straße von Bad Wildungen über Betzigerode zur Bundesstraße 3.

Ersterwähnung

1349

Historische Namensformen

  • Wencenrode (1349) (Pfarrarch. Fritzlar Kopiar Altaristen)
  • Wentzerade (1358)
  • Wentzigerode (1504)
  • Wentzenrade, Wenczingerode (1515)
  • Wentzigerade (1525)
  • Wenzigerode (1535)
  • Wentzgeroid (1539)
  • Wentzgerode (1551)
  • Wentzigenrode (1650)
  • Wentzingeroda (1686)
  • Wentzigeroda (1711)

Bezeichnung der Siedlung

  • 1504: Dorf.
  • 1594: Dorfschaft.

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

  • Ebersberg.

Umlegung der Flur

1904/1905

Älteste Gemarkungskarte

1771

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3512390, 5661199
UTM: 32 U 512311 5659374
WGS84: 51.085741° N, 9.17577° O

Statistik

Ortskennziffer

634027050

Flächennutzungsstatistik

  • 1742 (Kasseler Acker): 356 Land, 44 Wiesen, 120 Wald.
  • 1885 (Hektar): 199, davon 79 Acker (= 39.70 %), 16 Wiesen (= 8.04 %), 88 Holzungen (= 44.22 %)
  • 1961 (Hektar): 199, davon 86 Wald (= 43.22 %)

Einwohnerstatistik

  • 1724: 18 Personen. 1742 und 1747: 16 Häuser bzw. Hausgesesse. 1775: 91 Einwohner.
  • 1834: 128, 1885: 100 Einwohner.
  • 1861: 125 evangelisch-lutherische, 1 römisch-katholischer Einwohner.
  • 1885: 100, davon 100 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1925: 188, 1939: 145, 1950: 252, 1961: 191 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 36 Land- und Forstwirtschaft, 26 Produzierendes Gewerbe, 6 Handel und Verkehr, 20 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 191, davon 173 evangelisch (= 90.58 %), 17 katholisch (= 8.90 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1478: zur Hälfte Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
  • 1555: zur Hälfte Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
  • 1742: Amt Borken
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Wabern
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Borken
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Fritzlar-Homberg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde (Bad) Zwesten eingegliedert.

Gericht

  • 1742: Gericht Löwenstein
  • 1807: Friedensgericht Wabern
  • 1822: Justizamt Jesberg
  • 1867: Amtsgericht Jesberg
  • 1945: Amtsgericht Borken
  • 1968: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Borken)
  • 1970: Amtsgericht Fritzlar

Herrschaft

  • 1504: Bei einer Erbteilung erhält Heinrich von Löwenstein ein Viertel des Dorfes Wenzigerode.
  • 1525: Eitel von Löwenstein zu Löwenstein verschreibt seiner Frau seinen Anteil an Wenzigerode.
  • 1533: Das halbe Dorf Wenzigerode gehört Waldeck (Amt Wildungen).
  • 1560: Die Hälfte von Wenzigerode gehört den Grafen von Waldeck, die andere Hälfte den von Löwenstein.
  • 1680: Die von Löwenstein verkaufen grundherrliche und hoheitsrechtliche Gefälle an die von Eppe.
  • 1705: Der Borkener Rentmeister ergreift Besitz vom Dorf Wenzigerode, daraufhin Einspruch Waldecks beim Reichshofrat Wien.
  • 1716: Wenzigerode wird Waldeck zugesprochen.
  • 1738: Waldeck tritt alle Rechte an Wenzigerode an Landgraf ab.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Nach längeren Verhandlungen vor dem Reichshofrat in Wien wurde das Dorf 1738 von der Grafschaft Waldeck an die Landgrafschaft Hessen-Kassel abgetreten.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

Vor der Reformation: Pfarrei Wenzigerode zur Hälfte mit Mandern und Wega zur Kirche auf dem Büraberg.
Später von Mandern (Waldeck) versehen, als dessen Filiale bis 1945, dann seit 1961 Filiale von (Bad) Zwesten.

Patronat

1738: Patronatsrecht von Waldeck an Hessen abgetreten.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation vermutlich um 1527.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wenzigerode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4341_wenzigerode> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4341