Wenzigerode

Die Lage von Wenzigerode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8,5 km südwestlich von Fritzlar.
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf flachem Rücken zwischen Scheren-Graben und Teichgrund. Siedlung folgt der Straße von Bad Wildungen über Betzigerode zur Bundesstraße 3. Kirche östlich der Straße.
Straße von Bad Wildungen über Betzigerode zur Bundesstraße 3.
Ersterwähnung
1349
Historische Namensformen
- Wencenrode (1349) (Pfarrarch. Fritzlar Kopiar Altaristen)
- Wentzerade (1358)
- Wentzigerode (1504)
- Wentzenrade, Wenczingerode (1515)
- Wentzigerade (1525)
- Wenzigerode (1535)
- Wentzgeroid (1539)
- Wentzgerode (1551)
- Wentzigenrode (1650)
- Wentzingeroda (1686)
- Wentzigeroda (1711)
Bezeichnung der Siedlung
- 1504: Dorf.
- 1594: Dorfschaft.
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Ebersberg.
Umlegung der Flur
1904/1905
Älteste Gemarkungskarte
1771
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3512390, 5661199
UTM: 32 U 512311 5659374
WGS84: 51.085741° N, 9.17577° O
Statistik
Ortskennziffer
634027050
Flächennutzungsstatistik
- 1742 (Kasseler Acker): 356 Land, 44 Wiesen, 120 Wald.
- 1885 (Hektar): 199, davon 79 Acker (= 39.70 %), 16 Wiesen (= 8.04 %), 88 Holzungen (= 44.22 %)
- 1961 (Hektar): 199, davon 86 Wald (= 43.22 %)
Einwohnerstatistik
- 1724: 18 Personen. 1742 und 1747: 16 Häuser bzw. Hausgesesse. 1775: 91 Einwohner.
- 1834: 128, 1885: 100 Einwohner.
- 1861: 125 evangelisch-lutherische, 1 römisch-katholischer Einwohner.
- 1885: 100, davon 100 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1925: 188, 1939: 145, 1950: 252, 1961: 191 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 36 Land- und Forstwirtschaft, 26 Produzierendes Gewerbe, 6 Handel und Verkehr, 20 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 191, davon 173 evangelisch (= 90.58 %), 17 katholisch (= 8.90 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1478: zur Hälfte Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1555: zur Hälfte Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- 1742: Amt Borken
- 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Wabern
- 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Borken
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Fritzlar-Homberg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde (Bad) Zwesten eingegliedert.
Gericht
- 1742: Gericht Löwenstein
- 1807: Friedensgericht Wabern
- 1822: Justizamt Jesberg
- 1867: Amtsgericht Jesberg
- 1945: Amtsgericht Borken
- 1968: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Borken)
- 1970: Amtsgericht Fritzlar
Herrschaft
- 1504: Bei einer Erbteilung erhält Heinrich von Löwenstein ein Viertel des Dorfes Wenzigerode.
- 1525: Eitel von Löwenstein zu Löwenstein verschreibt seiner Frau seinen Anteil an Wenzigerode.
- 1533: Das halbe Dorf Wenzigerode gehört Waldeck (Amt Wildungen).
- 1560: Die Hälfte von Wenzigerode gehört den Grafen von Waldeck, die andere Hälfte den von Löwenstein.
- 1680: Die von Löwenstein verkaufen grundherrliche und hoheitsrechtliche Gefälle an die von Eppe.
- 1705: Der Borkener Rentmeister ergreift Besitz vom Dorf Wenzigerode, daraufhin Einspruch Waldecks beim Reichshofrat Wien.
- 1716: Wenzigerode wird Waldeck zugesprochen.
- 1738: Waldeck tritt alle Rechte an Wenzigerode an Landgraf ab.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Nach längeren Verhandlungen vor dem Reichshofrat in Wien wurde das Dorf 1738 von der Grafschaft Waldeck an die Landgrafschaft Hessen-Kassel abgetreten.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Vor der Reformation: Pfarrei Wenzigerode zur Hälfte mit Mandern und Wega zur Kirche auf dem Büraberg.
Später von Mandern (Waldeck) versehen, als dessen Filiale bis 1945, dann seit 1961 Filiale von (Bad) Zwesten.
Patronat
1738: Patronatsrecht von Waldeck an Hessen abgetreten.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich um 1527.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 330
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 507
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 246-256
- J. Führer, Ein hessisch-waldecker Grenzstreit im Anfang des 18. Jahrhundert In: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont 12 (1912) S. 1-21
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wenzigerode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4341_wenzigerode> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4341