Welferode

Die Lage von Welferode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
4,2 km östlich von Homberg (Efze).
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in flacher Talmulde der Weißgert. Kirche in zentraler Lage. Auf die Straße Holzhausen bei Homberg bzw. Mörshausen (Homberg) - Ober-Beisheim bzw. Berndshausen trifft im Ortsbereich die Straße von Remsfeld (Straße Holzhausen bei Homberg - Beisheim im Zuge eines nördlichen Zweiges der alten Landstraße durch die nördlichen Langen Hessen).
Ersterwähnung
1197
Historische Namensformen
- Belferoth, in (1197) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 638; Druck: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 Urkundenbuch Nr. 90, S. 125-128, vgl. List, Spieskappel, S. 38-44]
- Waldolferode, de (1245)
- Welferode, in (1253) [HStAM Bestand Urk. 16 Nr. 16; Schreibweise nach Druck in: E. E. Becker, Nachrichten von dem ehemaligen Benediktiner-Kloster Breitenau, in: Hessische Beiträge zur Gelehrsamkeit und Kunst, Bd. 2 (1787), Beilagen, S. 25-27, Nr. 3]
- Welferade, czu (1366)
- Welfferade (1388)
- Welferoidt (1534)
- Welfferode (1537)
- Welfferod, zw (1551)
- Wellferoda, Welfferodt, Wolffteroda (1575/85)
- Welffenrot (1590)
- Wolfferode (1591)
- Welfterode (1780)
- Welgeroda (1823)
Bezeichnung der Siedlung
- 1537: landgräflich Hof und Dorf
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3532786, 5655157
UTM: 32 U 532699 5653335
WGS84: 51.030631° N, 9.466305° O
Statistik
Ortskennziffer
634009220
Flächennutzungsstatistik
- 1537: 17 landgräfliche Huben.
- 1742 (Kasseler Acker): 931 Land, 153 Wiesen, 484 Wald.
- 1885 (Hektar): 449, davon 256 Acker (= 57.02 %), 54 Wiesen (= 12.03 %), 93 Holzungen (= 20.71 %)
- 1961 (Hektar): 425, davon 84 Wald (= 19.76 %)
Einwohnerstatistik
- 1537: 8 Hübner, 9 Beisassen (vgl. Flächennutzung). 1575/85: 17 Hausgesesse.
- 1639: 5 verheiratete, 2 verwitwete Hausgesesse.
- 1742 und 1747: 29 Häuser bzw. Hausgesesse. 1769: 147 Einwohner.
- 1834: 205, 1885: 225 Einwohner.
- 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert.
- 1885: 225, davon 225 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1925: 236, 1939: 226, 1950: 382, 1961: 276 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 70 Land- und Forstwirtschaft, 45 Produzierendes Gewerbe, 8 Handel und Verkehr, 10 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 276, davon 229 evangelisch (= 82.97 %), 47 katholisch (= 17.03 %)
- Um 1490: 6 wehrhafte Männer (4 Pflüge).
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Um 1490: Amt Homberg
- 1537 und später: Gericht am Walde, Amt Homberg
- 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton und Friedensgericht Homberg
- 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Homberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Homberg
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Fritzlar-Homberg
Gemeindeentwicklung
Am 1.2.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform neben anderen Gemeinden als Stadtteil Homberg (Efze) eingegliedert.
Gericht
- 1822: Landgericht Homberg
- 1832: Justizamt Homberg
- 1867: Amtsgericht Homberg
- 1879: Amtsgericht Homberg
- 1968: Amtsgericht Homberg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Spieskappel, Kloster 1197: Papst Cölestin III. bestätigt Kloster Spieskappel Einkünfte zu Welferode in Höhe von 12 Schilling.- 1253: Graf Berthold von Felsberg übergibt Kloster Breitenau 6 Hufen zu Welferode.
- 1366: Der Zehnte zu Welferode ist Hersfelder Lehen der von Baumbach-Kirchhain, die von Welferode verkaufen der Klostermagd zu Homberg einen Zins zu Welferode.
- 1388: Priester Kurt Manshoubt übergibt Kloster Spieskappel sein Eigengut zu Welferode, Heinemann Grebe überlässt Landgraf Hermann sein Gut zu Welferode.
- 1534: Landgraf Philipp belehnt die Fischer und Nußpicker mit 7 Huben zu Welferode; folgend Belehnungen bis 1591.
- 1551: Schultheiß zu Rotenburg verkauft einen Zins aus dem Zehnten zu Welferode.
- 1575/85: Die von Grifte haben Gehölz bei Welferode als hessisches Lehen.
Zehntverhältnisse
1366: Der Zehnte zu Welferode ist Hersfelder Lehen der von Baumbach-Kirchhain, die von Welferode verkaufen der Klostermagd zu Homberg einen Zins zu Welferode.
1491: Stift Hersfeld belehnt Henne Holzsadel mit Zehnten zu Welferode; folgend Belehnungen bis 1520.
1551: Die von Baumbach durch Stift Hersfeld mit Zehnten zu Welferode belehnt; folgend Belehnungen bis 1823, ab 1663 durch Landgraf.
1551: Schultheiß zu Rotenburg verkauft einen Zins aus dem Zehnten zu Welferode.
Ortsadel
1245-1370.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1525 und später: Welferode Filiale von Remsfeld.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Remsfeld, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Remsfelder Pfarrer Adam Gossel um 1527.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- List, Spieskappel, S. 298-299
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 327 f.
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 504-505
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 216
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Welferode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4335_welferode> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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