Udenborn

Dorf · 190 m über NN  
Gemeinde
Wabern
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

4,7 km südöstlich von Fritzlar.

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf nach Süden zur Eder ziehendem Schlepphang. Kirche am Nord-Rand der Siedlung; im Osten Hofgut.
Straßen Großenenglis - Wabern und Uttershausen - Zennern treffen sich im Ortsbereich.

Ersterwähnung

1040

Historische Namensformen

  • Udenbrunnen (1040) [Mainzer Urkundenbuch 1 Nr. 282]
  • Udenbornen, Adenburnen, Uthenburnen, in (1235)
  • Udenburnen (um 1240)
  • Adenburnen, de (1234) [Huyskens, Quellenstudien, S. 255-257 Nr. 18]
  • Udenburne, zu (1254)
  • Odenbornen, de (1266)
  • Odenburnen, de (1268)
  • Odinburnen, de (1270)
  • Udinburnen (1291)
  • Odenborn (1309)
  • Udinborn (1348)
  • Vdinburn, ztu (1372)
  • Udenborn (1438)
  • Uden Born (1575/85)

Bezeichnung der Siedlung

  • 1247: villa.
  • 1493: Dorf.

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1868

Älteste Gemarkungskarte

1723

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3521304, 5661785
UTM: 32 U 521221 5659960
WGS84: 51.090747° N, 9.303023° O

Statistik

Ortskennziffer

634025060

Flächennutzungsstatistik

  • 1742 (Kasseler Acker): 869 Land, 13 Wiesen.
  • 1885 (Hektar): 294, davon 257 Acker (= 87.41 %), 2 Wiesen (= 0.68 %), 0 Holzungen
  • 1961 (Hektar): 294, davon 5 Wald (= 1.70 %)

Einwohnerstatistik

  • 1537: 10 Häuser. 1575/85: 14 Hausgesesse.
  • 1742 und 1747: 17 Häuser bzw. Hausgesesse. 1774: 87 Einwohner.
  • 1834: 167, 1885: 210 Einwohner.
  • 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert.
  • 1885: 210, davon 205 evangelisch (= 97.62 %), 5 katholisch (= 2.38 %)
  • 1925: 198, 1939: 202, 1950: 319, 1961: 236 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 50 Land- und Forstwirtschaft, 41 Produzierendes Gewerbe, 9 Handel und Verkehr, 5 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 236, davon 199 evangelisch (= 84.32 %), 36 katholisch (= 15.25 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1376: Amt Homberg
  • 1431/36: Amt Borken
  • 1575/85 und später: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Hessen
  • 1742: Amt Borken
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton und Friedensgericht Wabern
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Borken
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1836: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Fritzlar-Homberg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Wabern, deren Ortsteil Udenborn wurde.

Gericht

  • Flurname an der Galgenhecke
  • 1821: Justizamt Borken
  • 1822: Justizamt Fritzlar
  • 1867: Amtsgericht Fritzlar
  • 1879: Amtsgericht Fritzlar

Herrschaft

  • 1820: Kurfürst Wilhelm belehnt Heinrich Wilhelm von Löwenstein mit Vogtei Udenborn; folgend Belehnungen bis 1842.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1040: Erzbischof Bardo von Mainz erhält durch Tausch Güter und Unfreie zu Udenborn vom Kloster Kaufungen.
  • 1209 und noch um 1390: Stift Fritzlar hat Einkünfte zu Udenborn.
  • 1235: Kloster Haina kauft dem Fritzlarer Dekan Heinrich seine Güter zu Udenborn ab.
  • Um 1240: Eberhard von Uttershausen überträgt dem Kloster Haina seine Güter zu Udenborn.
  • 1247: Erzbischof Siegfried von Mainz bestätigt den Kauf von 1235.
  • 1254: Kloster Haina tauscht den von Armsfeld die unteren Güter zu Udenborn.
  • 1268: Die von Englis verzichten auf Ansprüche an mit Kloster Haina strittigen Gütern zu Udenborn. Heinrich von Homberg überlässt dem Deutschen Orden Marburg Einkünfte zu Udenborn.
  • 1291: Die von Kirchhain verkauften ihre Güter zu Udenborn an Kloster Haina, desgleichen die von Armsfeld.
  • 1292: Die von Wolfershausen verkaufen ihre Güter zu Udenborn an Kloster Haina, die genannt Maitz verzichten auf Ansprüche an Gütern zu Udenborn gegen Kloster Haina.
  • 1333: Domstift Mainz hat Einkünfte zu Udenborn.
  • 1372: Die Landgrafen verschreiben eine Gülte zu Udenborn.
  • 1438: Schultheißenamt Fritzlar hat eine halbe Hube zu Udenborn.
  • 1458: Kloster Werbe verkauft seine 2 Huben zu Udenborn.
  • 1485: Heinrich von Wildungen verkauft sein Gut zu Udenborn an Werner Wildenhitz.
  • 1493: Die von Löwenstein belehnen mit Gütern zu Udenborn.

Zehntverhältnisse

1401: Berthold Terkys, Burgmann zu Gudensberg, übergibt Zehnten in Dorf und Feld Udenborn an Konrad Terkys, Bürger zu Fritzlar.
1525: Löw zu Löwenstein setzt seiner Frau Einkünfte von großen und kleinen Zehnten zu Udenborn aus.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1575/85 und später: Udenborn Filiale von Klein-Englis.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Juden

Flurname Judenäcker im Südwest-Teil der Gemarkung.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Historische Ereignisse

1427: Plünderung durch Mainz.

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Udenborn, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4292_udenborn> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4292