Udenborn

Die Lage von Udenborn im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
4,7 km südöstlich von Fritzlar.
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf nach Süden zur Eder ziehendem Schlepphang. Kirche am Nord-Rand der Siedlung; im Osten Hofgut.
Straßen Großenenglis - Wabern und Uttershausen - Zennern treffen sich im Ortsbereich.
Ersterwähnung
1040
Historische Namensformen
- Udenbrunnen (1040) [Mainzer Urkundenbuch 1 Nr. 282]
- Udenbornen, Adenburnen, Uthenburnen, in (1235)
- Udenburnen (um 1240)
- Adenburnen, de (1234) [Huyskens, Quellenstudien, S. 255-257 Nr. 18]
- Udenburne, zu (1254)
- Odenbornen, de (1266)
- Odenburnen, de (1268)
- Odinburnen, de (1270)
- Udinburnen (1291)
- Odenborn (1309)
- Udinborn (1348)
- Vdinburn, ztu (1372)
- Udenborn (1438)
- Uden Born (1575/85)
Bezeichnung der Siedlung
- 1247: villa.
- 1493: Dorf.
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Siechenhaus
- Udenborn, Herrenhaus (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Umlegung der Flur
1868
Älteste Gemarkungskarte
1723
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3521304, 5661785
UTM: 32 U 521221 5659960
WGS84: 51.090747° N, 9.303023° O
Statistik
Ortskennziffer
634025060
Flächennutzungsstatistik
- 1742 (Kasseler Acker): 869 Land, 13 Wiesen.
- 1885 (Hektar): 294, davon 257 Acker (= 87.41 %), 2 Wiesen (= 0.68 %), 0 Holzungen
- 1961 (Hektar): 294, davon 5 Wald (= 1.70 %)
Einwohnerstatistik
- 1537: 10 Häuser. 1575/85: 14 Hausgesesse.
- 1742 und 1747: 17 Häuser bzw. Hausgesesse. 1774: 87 Einwohner.
- 1834: 167, 1885: 210 Einwohner.
- 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert.
- 1885: 210, davon 205 evangelisch (= 97.62 %), 5 katholisch (= 2.38 %)
- 1925: 198, 1939: 202, 1950: 319, 1961: 236 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 50 Land- und Forstwirtschaft, 41 Produzierendes Gewerbe, 9 Handel und Verkehr, 5 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 236, davon 199 evangelisch (= 84.32 %), 36 katholisch (= 15.25 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1376: Amt Homberg
- 1431/36: Amt Borken
- 1575/85 und später: Amt Borken, niederes und peinliches Gericht Hessen
- 1742: Amt Borken
- 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton und Friedensgericht Wabern
- 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Borken
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1836: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Fritzlar-Homberg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Wabern, deren Ortsteil Udenborn wurde.
Gericht
- Flurname an der Galgenhecke
- 1821: Justizamt Borken
- 1822: Justizamt Fritzlar
- 1867: Amtsgericht Fritzlar
- 1879: Amtsgericht Fritzlar
Herrschaft
- 1820: Kurfürst Wilhelm belehnt Heinrich Wilhelm von Löwenstein mit Vogtei Udenborn; folgend Belehnungen bis 1842.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1040: Erzbischof Bardo von Mainz erhält durch Tausch Güter und Unfreie zu Udenborn vom Kloster Kaufungen.
- 1209 und noch um 1390: Stift Fritzlar hat Einkünfte zu Udenborn.
- 1235: Kloster Haina kauft dem Fritzlarer Dekan Heinrich seine Güter zu Udenborn ab.
- Um 1240: Eberhard von Uttershausen überträgt dem Kloster Haina seine Güter zu Udenborn.
- 1247: Erzbischof Siegfried von Mainz bestätigt den Kauf von 1235.
- 1254: Kloster Haina tauscht den von Armsfeld die unteren Güter zu Udenborn.
- 1268: Die von Englis verzichten auf Ansprüche an mit Kloster Haina strittigen Gütern zu Udenborn. Heinrich von Homberg überlässt dem Deutschen Orden Marburg Einkünfte zu Udenborn.
- 1291: Die von Kirchhain verkauften ihre Güter zu Udenborn an Kloster Haina, desgleichen die von Armsfeld.
- 1292: Die von Wolfershausen verkaufen ihre Güter zu Udenborn an Kloster Haina, die genannt Maitz verzichten auf Ansprüche an Gütern zu Udenborn gegen Kloster Haina.
- 1333: Domstift Mainz hat Einkünfte zu Udenborn.
- 1372: Die Landgrafen verschreiben eine Gülte zu Udenborn.
- 1438: Schultheißenamt Fritzlar hat eine halbe Hube zu Udenborn.
- 1458: Kloster Werbe verkauft seine 2 Huben zu Udenborn.
- 1485: Heinrich von Wildungen verkauft sein Gut zu Udenborn an Werner Wildenhitz.
- 1493: Die von Löwenstein belehnen mit Gütern zu Udenborn.
Zehntverhältnisse
1401: Berthold Terkys, Burgmann zu Gudensberg, übergibt Zehnten in Dorf und Feld Udenborn an Konrad Terkys, Bürger zu Fritzlar.
1525: Löw zu Löwenstein setzt seiner Frau Einkünfte von großen und kleinen Zehnten zu Udenborn aus.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1575/85 und später: Udenborn Filiale von Klein-Englis.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Juden
Flurname Judenäcker im Südwest-Teil der Gemarkung.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Historische Ereignisse
1427: Plünderung durch Mainz.
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 290 f.
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Hessische Flurnamen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Udenborn, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4292_udenborn> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4292