Rothhelmshausen

Dorf · 275 m über NN  
Gemeinde
Fritzlar
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

4,5 km südwestlich von Fritzlar.

Lage und Verkehrslage

Lockere Siedlung im Tal des Ruppen-Bachs entlang zweier Zufahrtsstraßen von Ungedanken und Fritzlar, die im Ort zusammenlaufen. Kirche in westlicher Randlage. Entlang zweier, im Ort zusammenlaufender Zufahrtsstraßen von Ungedanken und Fritzlar.

Ersterwähnung

1209

Historische Namensformen

  • Rothelmeshusen, in (1209) [Karl E. Demandt, Besitz des Fritzlarer Petersstiftes in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , 61 (1936), S. 58]
  • Ruthelmeshusen (1308)
  • Ruthelmeshusin (1309)
  • Ruthelmshusen (1322)
  • Ruthlemishusen (1324)
  • Rothelmundieshusin (um 1340)
  • Ruchelmishusin (1356)
  • Rothmershausen Ende (18. Jahrhundert)

Bezeichnung der Siedlung

  • 1308: villa
  • 1356: Dorf

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1907/1908

Älteste Gemarkungskarte

1705

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3516180, 5663094
UTM: 32 U 516100 5661269
WGS84: 51.102681° N, 9.229945° O

Statistik

Ortskennziffer

634005070

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 123, davon 38 Acker (= 30.89 %), 10 Wiesen (= 8.13 %), 65 Holzungen (= 52.85 %)
  • 1961 (Hektar): 123, davon 62 Wald (= 50.41 %)

Einwohnerstatistik

  • 1807: 59, 1812: 80, 1834: 129, 1885: 181 Einwohner.
  • 1861: 62 evangelisch-reformierte, 19 evangelisch-lutherische, 71 römisch-katholische, 16 jüdische Einwohner.
  • 1885: 181, davon 75 evangelisch (= 41.44 %), 87 katholisch (= 48.07 %), 19 Juden (= 10.50 %)
  • 1925: 170, 1939: 164, 1950: 232, 1961: 185 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 33 Land- und Forstwirtschaft, 41 Produzierendes Gewerbe, 14 Handel und Verkehr, 5 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 185, davon 122 evangelisch (= 65.95 %), 57 katholisch (= 30.81 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1324: Mainzisches Amt Fritzlar
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton und Friedensgericht Wabern
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Fritzlar, Amt Fritzlar
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Fritzlar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fritzlar
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Fritzlar-Homberg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform neben anderen Gemeinden als Stadtteil Fritzlar, Stadtgemeinde eingegliedert.

Gericht

  • 1822: Justizamt Fritzlar
  • 1867: Amtsgericht Fritzlar
  • 1879: Amtsgericht Fritzlar

Herrschaft

  • Im 13. Jahrhundert besitzen vermutlich die Herren von Löwenstein das Dorf Rothhelmshausen (3 Viertel ?) zu eigen.
  • 1308: Der Fritzlarer Kantor Hermann von Grune schenkt ein Viertel des Dorfes Rothhelmshausen, das er von Wiedekind genannt Wackermaul gekauft hat, an das Stift Fritzlar.
  • 1309 bestätigt Werner von Löwenstein-Schweinsberg diese Schenkung und stellt ausdrücklich fest, dass seine Familie keine Rechte daran habe (das verschenkte Viertel war vielleicht ein Löwensteiner Lehen).
  • 1324: Die von Löwenstein-Schweinsberg verkaufen alle Güter und Gefälle sowie allen Ertrag in Rothhelmshausen und Ungedanken an das Fritzlarer Stift; beide Dörfer gehören zum mainzischen Amt Fritzlar.
  • Um 1520: Verpfändung der beiden Stiftsdörfer an Graf Philipp von Waldeck.
  • 1537: Die Pfandschaft geht auf 10 Jahre an den Stiftskanoniker Burchard von Hanstein über, nach 1547 ist das Petersstift wieder im Besitz von Rothhelmshausen.
  • 1597: Auch die von Löwenstein-Romrod haben Güter und Rechte zu Rothelmshausen; den letzten Rest ihres Anteils, zwei Gehöfte, verkauft Gerhard von Löwenstein auch an das Stift Fritzlar. Damit ist das Stift Alleinbesitzer von Rothhelmshausen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1209 und um 1310: Stift Fritzlar hat Einkünfte zu Rothhelmshausen.
  • 1340: Stift Fritzlar hat Rottzehnten und Güter zu Rothhelmshausen.
  • 1356: Hermann von Falkenberg, Kantor zu Fritzlar, kauft Ländereien zu Rothhelmshausen, die er 1360 dem Stift schenkt.
  • 1368: Fritzlarer Bürger setzen ihre Güter zu Rothhelmshausen zum Pfand.
  • 1597: Gerhard von Löwenstein verkauft dem Stift Fritzlar seine Güter zu Rothhelmshausen.

Zehntverhältnisse

1340: Stift Fritzlar hat Rottzehnten und Güter zu Rothhelmshausen.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Kapelle des 13. Jahrhunderts; 1854 vor Abriss gerettet.
  • 1892: evangelische Kirche errichtet, Filiale von Fritzlar

Pfarrzugehörigkeit

Vor der Reformation Filiale von Büraburg.
Dann Filiale der katholischen Pfarrei Ungedanken.
1892 errichtete evangelische Kirche Filiale von Fritzlar.

Bekenntniswechsel

Da zum Erzbistum Mainz gehörig, blieb der Ort katholisch.

Juden

1861: 16 Juden; 1905: 16 Juden Mitte des 17. Jahrhunderts besuchen die Juden aus Rothhelmshausen den Gottesdienst in einem Ungedankener Privathaus.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Rothhelmshausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4218_rothhelmshausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4218