Rockshausen

Dorf · 285 m über NN  
Gemeinde
Wabern
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

5 km nördlich von Homberg (Efze).

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit komplexem Grundriss auf einem nach Westen zum Baumbach ziehenden Hang. Im Norden Höfegruppe an Straßengabel; südlich anschließend Lindenplatz und straßendorfartiger Siedlungskomplex. Straße Falkenberg - Hesserode.

Ersterwähnung

1228

Siedlungsentwicklung

Am West-Rand von Rockshausen karolingerzeitliche Keramikfunde.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • 1322: Dorf
  • 1338: villa
  • 1434: wüst
  • 1609: Dorf

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

  • Wüstung Apostelkirche,
  • Wüstung Streithof,

Umlegung der Flur

1896/1900

Älteste Gemarkungskarte

1756

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3528846, 5660334
UTM: 32 U 528760 5658510
WGS84: 51.077376° N, 9.410554° O

Statistik

Ortskennziffer

634025050

Flächennutzungsstatistik

  • 1742 (Kasseler Acker): 258 Land, 47 Wiesen.
  • 1885 (Hektar): 119, davon 90 Acker (= 75.63 %), 17 Wiesen (= 14.29 %), 2 Holzungen (= 1.68 %)
  • 1961 (Hektar): 123, davon 2 Wald (= 1.63 %)

Einwohnerstatistik

  • 1434: wüst.
  • 1575/85: 8 Hausgesesse.
  • 1742 und 1747: 12 Häuser bzw. Hausgesesse.
  • 1834: 110, 1885: 127 Einwohner.
  • 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert.
  • 1885: 127, davon 127 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1925: 107, 1939: 88, 1950: 192, 1961: 114 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 31 Land- und Forstwirtschaft, 17 Produzierendes Gewerbe, 1 Handel und Verkehr, 1 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 114, davon 100 evangelisch (= 87.72 %), 14 katholisch (= 12.28 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1575/85: Amt Homberg, niederes Gericht von Falkenberg, peinliches Gericht Hessen
  • 1742: Amt Homberg
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Homberg
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Homberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Homberg
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Fritzlar-Homberg

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Wabern, deren Ortsteil Rockshausen wurde.

Gericht

  • Geleitete Linde mit Steintisch, datiert 1787; Gerichtsstätte.
  • 1807: Friedensgericht Homberg
  • 1821: Landgericht Homberg
  • 1832: Justizamt Borken
  • 1833: Justizamt Homberg
  • 1867: Amtsgericht Homberg
  • 1968: Amtsgericht Homberg
  • 1879: Amtsgericht Homberg

Herrschaft

  • 1338: Die "iurisdictio ville" landgräfliches Lehen der von Falkenberg.
  • 1575/85: Amt Homberg, niederes Gericht von Falkenberg, peinliches Gericht Hessen.
  • 1606: Georg von Falkenberg verkauft an Landgraf Moritz Dorf und Zehnten zu Rockshausen.
  • 1616: Landgraf Moritz gibt Rockshausen seiner Frau Juliane und Sohn Moritz, seitdem Rockshausen Hessen-Rotenburg.
  • 1628: Bestätigung der Schenkung durch Kaiser Ferdinand II.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Um 1228: Kloster Homberg erhält bei seiner Gründung durch seinen Gründer Arnold von Eppenberg Güter zu Rockshausen.
  • 1332: Kloster Homberg hat eine Hufe zu Rockshausen von Kloster Eppenberg in Besitz.
  • 1338 / um 1350: Wigand Holzsadel hat 2 Mansen zu Rockshausen als Homberger Burglehen.
  • 1416: Hermann Falkenberg versetzt Hermann Lugelin Gut zu Rockshausen.
  • 1467: Die Gebrüder von Falkenberg verkaufen Kloster Haina Getreidezins aus ihren Vorwerken und Höfen zu Rockshausen.
  • 1485: Hans von Falkenberg gibt seiner Frau seinen Teil am Gut zu Rockshausen.
  • 1535: Die Witwe und Kinder des Thilo von Falkenberg erhalten die 3 Höfe zu Rockshausen zugewiesen.
  • 1540: Albert Krengel, Bürger zu Kassel, verschreibt seinem Onkel den freien Hof zu Rockshausen.
  • 1606: Georg von Falkenberg verkauft an Landgraf Moritz Dorf und Zehnten zu Rockshausen.
  • 1829: Gut Rockshausen an Ernst von Blumenstein verkauft.

Zehntverhältnisse

1398: Zehnter zu Rockshausen in Hand der von Homberg.
1606: Georg von Falkenberg verkauft an Landgraf Moritz Dorf und Zehnten zu Rockshausen.
1612: Die von Falkenberg tauschen mit den von Löwenstein den Zehnten zu Rockshausen gegen den zu Mühlhausen.

Ortsadel

1269-1273.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1527 zu Sipperhausen
1575/85: Filiale von Berge.
1780 und später: nach Berge eingepfarrt.

Bekenntniswechsel

Da Filial von Sipperhausen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Sipperhäuser Pfarrer Henricus Rübenkönig um 1530.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Rockshausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4206_rockshausen> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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