Pfaffenhausen

Die Lage von Pfaffenhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6,2 km westlich von Homberg (Efze).
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss im Quellenbereich des Gilser-Bachs. Kirche in zentraler Lage. Straße Stolzenbach - Freudenthal führt am Südost-Rand, Straße von Borken (Hessen) am West-Rand des Ortes entlang.
Ersterwähnung
1359
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Gilserhof und der aufgelösten Domäne Marienrode.
Historische Namensformen
- Phaffinhusen (1359) [Landau, Beschreibung des Hessengaues S. 175]
- Phaffenhußen (1491)
- Phaffenhusen (1498)
- Pfaffenhausen (1546)
- Pfaffhusen (1551)
Bezeichnung der Siedlung
- 1491: Dorf
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Gilserhof
- Marienrode
- Wüstung Hackenrode
Umlegung der Flur
1910/1911
Älteste Gemarkungskarte
1734/1735
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3522238, 5654469
UTM: 32 U 522155 5652647
WGS84: 51.024951° N, 9.315905° O
Statistik
Ortskennziffer
634001120
Flächennutzungsstatistik
- 1742 (Kasseler Acker): 352 Land, 149 Wiesen.
- 1885 (Hektar): 183, davon 109 Acker (= 59.56 %), 27 Wiesen (= 14.75 %), 33 Holzungen (= 18.03 %)
- 1961 (Hektar): 554, davon 36 Wald (= 6.50 %)
Einwohnerstatistik
- 1575/85: 15 Hausgesesse.
- 1724: 34 Personen. 1742 und 1747: 20 Häuser bzw. Hausgesesse. 1774: 110 Einwohner.
- 1834:150, 1885: 203 Einwohner.
- 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert.
- 1885: 160, davon 160 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1925: 221, 1939: 214, 1950: 371, 1961: 235, 1970: 206 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 61 Land- und Forstwirtschaft, 37 Produzierendes Gewerbe, 9 Handel und Verkehr, 7 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 235, davon 192 evangelisch (= 81.70 %), 43 katholisch (= 18.30 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1575/85: Amt Borken; niederes Gericht von Wallenstein und von Baumbach, peinliches Gericht Hessen
- 1742: Amt Borken
- 1745: Aussterben der von Wallenstein, nach Streit ihr Anteil an Gericht Pfaffenhausen 1786 an von Baumbach
- 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Borken
- 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Borken
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Homberg
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Fritzlar-Homberg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil in die Stadtgemeinde Borken (Hessen) eingegliedert.
Gericht
- 1575/85: Amt Borken; niederes Gericht von Wallenstein und von Baumbach, peinliches Gericht Hessen.
- 1745: Aussterben der von Wallenstein, nach Streit ihr Anteil an Gericht Pfaffenhausen 1786 an von Baumbach.
- 1807: Friedensgericht Borken
- 1821: Assistenzamt Borken
- 1822: Landgericht Homberg
- 1832: Justizamt Borken
- 1867: Amtsgericht Borken
- 1968: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Borken)
- 1970: Amtsgericht Fritzlar
Herrschaft
- Seit Mitte 14. Jahrhundert besitzen die Holzsadel Dorf und Gericht Pfaffenhausen halb als Hersfelder, halb als landgräfliches Lehen.
- 1359: Wittekind Holzsadel verkauft einen Zins aus dem halben Ziegenhainer Gericht Pfaffenhausen.
- 1424: Graf Johann von Ziegenhain belehnt Hermann von Hertingshausen mit der Hälfte von Pfaffenhausen.
- 1491: Stift Hersfeld belehnt die Holzsadel mit dem halben Dorf Pfaffenhausen; folgend Belehnungen bis 1520.
- 1526: Nach Aussterben der Holzsadel werden die von Baumbach und von Wallenstein je zur Hälfte mit dem Dorf Pfaffenhausen belehnt; folgend Lehnsreverse bis 1823, seit 1663 durch Landgraf.
Besitz
Zehntverhältnisse
1461: Landgraf Ludwig belehnt Henne Holzsadel mit einem Drittel Zehnten zu Pfaffenhausen.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1575/85: Filiale von Borken.
1747 und später: eingepfarrt nach Borken.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
Juden
Flurname Judenhecke.
Kultur
Schulen
Seit 1883 Schule; 1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 242 f.
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Pfaffenhausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4196_pfaffenhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4196