Grebenhagen

Die Lage von Grebenhagen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
14 km südöstlich von Homberg (Efze).
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss im Tal des Efzebachs an der Einmündung eines von Schwarzenborn kommenden Baches. Die Mehrzahl der Gehöfte reiht sich an der nach Norden abbiegenden Straße Schwarzenborn - Appenfeld auf. Kirche in zentraler Lage auf angerartigem, teilweise bebautem Platz. Straße Schwarzenborn - Appenfeld biegt nach Norden ab.
Ersterwähnung
1250
Historische Namensformen
- Grebenhain (1250) [Landau, Beschreibung des Hessengaues S. 178]
- Gryffenhain (1457)
- Grebenhaun (1504)
- Grevenhann (1611)
- Grebenhagen (1780)
- Grebenhayn (1780)
Bezeichnung der Siedlung
- 1368: Dorf.
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Älteste Gemarkungskarte
1755
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3533791, 5642523
UTM: 32 U 533703 5640706
WGS84: 50.91701° N, 9.479459° O
Statistik
Ortskennziffer
634023010
Flächennutzungsstatistik
- 1742 (Kasseler Acker): 488 Land, 96 Wiesen.
- 1885 (Hektar): 316, davon 107 Acker (= 33.86 %), 45 Wiesen (= 14.24 %), 147 Holzungen (= 46.52 %)
- 1961 (Hektar): 321, davon 139 Wald (= 43.30 %)
Einwohnerstatistik
- 1575/85: 25 Hausgesesse.
- 1742: 27 Häuser. 1747: 29 Hausgesesse. 1768: 171 Einwohner.
- 1834: 248, 1885: 212 Einwohner.
- 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert.
- 1885: 212, davon 212 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1925: 228, 1939: 200, 1950: 275, 1961: 245 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 70 Land- und Forstwirtschaft, 29 Produzierendes Gewerbe, 4 Handel und Verkehr, 11 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 245, davon 232 evangelisch (= 94.69 %), 11 katholisch (= 4.49 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1575/85: Amt Ziegenhain; niederes und peinliches Gericht Wallenstein-Neuenstein, links der Efze zum Gericht Ober-Hülsa
- 1695: 16 Einwohner von Grebenhagen gehören zum Hund-von Buttlar`schen Anteil am Gericht Wallenstein-Neuenstein
- 1742: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Homberg, Gericht Neuenstein
- 1782: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Neuenstein
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neuenstein
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Schwarzenborn
- 1814-1817: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Homberg
- 1817-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neuenstein
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg, Amt Neuenstein
- 1823: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Homberg
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Fritzlar-Homberg
Gemeindeentwicklung
Am 1.1.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der Gemeinde Grebenhagen (früher Altkreis Fritzlar-Homberg) in die Stadt Schwarzenborn, wodurch eine neue Stadtgemeinde Schwarzenborn entstand, deren Stadtteil Grebenhagen wurde.
Gericht
- 1821: Justizamt Neuenstein
- 1822: Assistenzamt Neuenstein
- 1824: Landgericht Homberg
- vor 1832: Amt Neuenstein
- 1832: Justizamt Raboldshausen
- 1851: Landgericht Homberg
- 1867: Amtsgericht Homberg
- 1879: Amtsgericht Homberg
- 1968: Amtsgericht Homberg
Herrschaft
- 1368: Gericht Wallenstein. Die von Lißberg und von Schlitz verkaufen ihren Teil des Dorfes Grebenhagen an von Wallenstein.
- 1500: Konrad von Wallenstein verschreibt seiner Frau die Hälfte von Grebenhagen mit Mühle und Zehnten.
- 1505: Stift Hersfeld belehnt Konrad von Wallenstein mit der Hälfte von Grebenhagen. Die andere Hälfte des Dorfes im Besitz der Hund und von Schachten, die auf ganz Grebenhagen Anspruch erheben.
- 1518: Konrad von Wallenstein verschreibt seinem Neffen von Reckerod sein Teil am Dorf Grebenhagen.
- 1563: Landgraf nimmt Dorf Grebenhagen in seinen Schutz.
- 1565: Abt von Hersfeld erklärt, dass die Reichssteuern zu Grebenhagen durch ihn erhoben werden.
- 1578: Letzter Protest des Hersfelder Abtes wegen Oberhoheit über alle Wallensteiner und Neuensteiner Lehen.
Besitz
Zehntverhältnisse
1500: Konrad von Wallenstein verschreibt seiner Frau die Hälfte von Grebenhagen mit Mühle und Zehnten.
1575/85: Die von Dörnberg tragen Zehnten zu Grebenhagen als hessisches Lehen.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1554: Kirche.
Pfarrzugehörigkeit
1575/85 bis 1936: Grebenhagen Filiale von Raboldshausen, seitdem eingepfarrt nach Schwarzenborn.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Raboldshausen, Einführung der Reformation vermutlich um 1528.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Konrad von Wallenstein verschreibt seiner Frau 1500 die Hälfte von Grebenhagen mit Mühle und Zehnten.
Nachweise
Literatur
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 112 f.
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 215
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Grebenhagen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/4139_grebenhagen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/4139