Allmuthshausen

Die Lage von Allmuthshausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6,5 km südlich von Homberg (Efze)
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss beiderseits des Rinnebachs sowie nach Westen und Osten hangaufwärts. Am Nordost-Rand des Ortes hochgelegene Kirche mit verbautem Kirchhof.
Straße Homberg -Waßmuthshausen - Allmuthshausen - Hülsa
im Süden des Ortes Abzweigung nach Leuderode - Lenderscheid
Ersterwähnung
1338
Siedlungsentwicklung
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Wallenstein.
Vorbemerkung Historische Namensformen
Ein Beleg zu 1061 wird in der Forschung verschiedentlich auch auf Allmuthshausen bei Homberg (Efze) bezogen. Aufgrund der Reihenfolge der in der Urkunden genannten Orte ist der Beleg jedoch mit Wilhelm Classen, Kirchliche Organisation Althessens, S. 327, Anm. 66, auf eine gleichnamige Wüstung Almuthshausen bei Merxhausen zu beziehen.
Historische Namensformen
- Almetshusen, in (1338) [HStAM Best. Urk. 20 Nr. 34]
- Almishusen, von (1384)
- Almshusen (1388)
- Alvershußen, zcu (1453)
- Almenhußen, zcu (1457)
- Amtzhusen, zcu (1484)
- Almshusen (um 1490)
- Almetshausen (1537)
- Allnitzhausen, tzu (1568)
- Almshausen (1574)
- Almushausenn (1587)
- Allmzhausenn (1596)
- Allitzhaußen (1606)
- Allmutshaußen (1647)
- Almethshausen (1671)
- Allmutshausen (1780)
- Almuthshausen [Niveaukarte Kurfürstentum Hessen 1840-1861]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1061)
- 1453: Dorf
Ortsteile
Allmuthshausen und Rückersfeld (ab 01.09.1968).
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1865/1866, 1881
Älteste Gemarkungskarte
1719
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3530489, 5649044
UTM: 32 U 530403 5647224
WGS84: 50.975809° N, 9.43305° O
Statistik
Ortskennziffer
634009010
Flächennutzungsstatistik
- 1537: 9 1/2 landgräfliche Huben
- 1742 (Kasseler Acker): 518 Land, 316 Wiesen, 791 Wald
- 1885 (Hektar): 593, davon 159 Acker (= 26.81 %), 96 Wiesen (= 16.19 %), 318 Holzungen (= 53.63 %)
- 1961 (Hektar): 783, davon 481 Wald (= 61.43 %)
Einwohnerstatistik
- 1537: 23 Wohnhäuser, 8 Hübner, 18 Beisassen (vgl. Flächennutzung). 1575/85: 39 Hausgesesse
- 1747: 31 Hausgesesse
- 1834: 239, 1885: 203 Einwohner
- 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert
- 1885: 199, davon 199 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 75 Land- und Forstwirtschaft, 59 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel und Verkehr, 6 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 302, davon 270 evangelisch (= 89.40 %), 26 katholisch (= 8.61 %)
- Sept. 1635 - April 1636: Pest; 69 Pesttote. 1639: 16 verheiratet, 3 verwitwete Hausgesesse
- Um 1490: 6 wehrhafte Männer (3 Pflüge, 7 Fastnachtshühner)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Um 1490: Amt Homberg
- 1537 und später: Gericht am Wald
- 1575/85: Amt Homberg
- 1742: Amt Homberg, Gericht am Wald
- 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton und Friedensgericht Frielendorf
- 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Homberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Homberg
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
Altkreis
Fritzlar-Homberg
Gemeindeentwicklung
Am 1.9.1968 bildete man im Zuge der hessischen Gebietsreform unter dem Namen Allmuthshausen einen Zusammenschluss der Gemeinden Allmuthshausen und Rückersfeld, der seit dem 31.12.1971 Stadtteil von Homberg (Efze) ist.
Gericht
- 1822: Landgericht Homberg
- 1832: Justizamt Homberg
- 1867: Amtsgericht Homberg
- 1879: Amtsgericht Homberg
- 1968: Amtsgericht Homberg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1338: Kloster Eppenberg erhält einen Zins aus der Mühle zu Allmuthshausen.
- 1384: Hencze Frund Saßen von Allmuthshausen kauft von Henne Helwig das Gut zu Allmuthshausen, das an den weltlichen Richter von Mainz, Wasmuth Ohusen, und seinen Bruder Helwig jährlich 5 Schillinge zinst.
- 1388: Heinemann Grebe überlässt Landgraf Hermann ein Gut zu Allmuthshausen.
- 1574: Jost Merg zu Allmuthshausen verkauft dem Kaspar Weber zu Allmuthshausen einen Zins von der Mühlwiese zu Allmuthshausen.
Zehntverhältnisse
1453: Die von Gilsa verkaufen ihren halben Zehnten zu Allmuthshausen dem Heinz Freund; hersfeldisches Lehen.
1457: Stift Hersfeld belehnt Heinrich von Gilsa mit dem halben Zehnten zu Allmuthshausen; folgend Belehnungen bis 1606.
Ortsadel
1330
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Um 1410: Pfarrei
1556 und 1569: mit der Pfarrei Waßmuthshausen verbunden
1585: selbständige Pfarrei
1589: Allmuthshausen eingepfarrt nach Waßmuthshausen
Seit 1835: Rückersfeld eingepfarrt nach Allmuthshausen
Patronat
1569 und 1575/85: Patronat von Wildungen und von Rückersfeld.
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Johann Dilcher bis 1533
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar, Erzpriestersprengel Mardorf
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Historische Ereignisse
Sept. 1635 - April 1636: Pest; 69 Pesttote
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Allmuthshausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3931_allmuthshausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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