Allendorf (Frielendorf)

Dorf · 225 m über NN  
Gemarkung
Allendorf (Frielendorf)
Gemeinde
Frielendorf
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

7 km südwestlich von Homberg (Efze)

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss in breiter, nach Nordwesten ins Ohetal ziehender Mulde; Hauptrichtung der Siedlung vom Verlauf der überörtlichen Straße bestimmt. An der Straße Frielendorf - Verna (Abzweigung der Bundesstraße 254); 1 km südöstlich des Ortes alter Haltepunkt Allendorf - Verna an der 1879 erbauten Eisenbahnlinie Treysa - Niederhone.

Ersterwähnung

1197

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • 1285: villa

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1871/1872, 1892/1899

Älteste Gemarkungskarte

1710

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3523606, 5650550
UTM: 32 U 523522 5648730
WGS84: 50.989669° N, 9.335149° O

Statistik

Ortskennziffer

634004010

Flächennutzungsstatistik

  • 1537: 23 Landgräfliche Huben
  • 1742 (Kasseler Acker): 549 Land, 157 Wiesen, 100 Wald
  • 1885 (Hektar): 308, davon 146 Acker (= 47.40 %), 46 Wiesen (= 14.94 %), 101 Holzungen (= 32.79 %)
  • 1961 (Hektar): 292, davon 33 Wald (= 11.30 %)

Einwohnerstatistik

  • 1537: 8 Hübner
  • 1575/85: 8 Hausgesesse
  • 1639: 6 verheiratete, 1 verwitweter Hausgesesse
  • 1742 und 1747: 17 Hausgesesse
  • 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert
  • 1885: 152, davon 152 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961 (Erwerbspersonen): 43 Land- und Forstwirtschaft, 31 Produzierendes Gewerbe, 10 Handel und Verkehr, 6 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1961: 197, davon 143 evangelisch (= 72.59 %), 52 katholisch (= 26.40 %)
  • Um 1490: 8 wehrhafte Männer (6 Pflüge, 7 Fastnachtshühner)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1376: Virnegau (?) im Amt Homberg
  • 1537 und später: Gericht Vernika (Lützelwig) im Amt Homberg
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton und Friedensgericht Frielendorf
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Homberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Homberg
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis

Fritzlar-Homberg

Gemeindeentwicklung

Am 1.1.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Frielendorf, deren Ortsteil Allendorf wurde.

Gericht

  • vor 1821: Amt Homberg
  • 1821: Justizamt Borken
  • 1822: Landgericht Homberg
  • 1832: Justizamt Borken
  • 1867: Amtsgericht Borken
  • 1968: Amtsgericht Fritzlar (Zweigstelle Borken)
  • 1970: Amtsgericht Fritzlar

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Dem Kloster Cappel werden 1197 von Papst Coelistin III. Einnahmen in Höhe von 24 Schilling in Allendorf bestätigt.
  • 1238: Heinrich von Uttershausen überträgt an Kloster Haina unter anderem 7 Hufen zu Allendorf.
  • Spieskappel, KlosterGraf Gottfried von Reichenbach belehnt Kloster Spieskappel mit dem Zehnten zu Allendorf.
  • 1241: Arnold von Uflen übergibt seine Güter zu Allendorf dem Kloster Merxhausen.
  • 1266: Ludwig von Züschen verzichtet gegenüber Kloster Haina auf alle Güteransprüche zu Allendorf; Ritter Gerlach von Grifte auf das Erbe der Luitgard von Heimarshausen zu Allendorf.
  • 1285: Die von Wichdorf verkaufen dem Kloster Merxhausen eine Hufe zu Allendorf.
  • Hersfeld, Kloster1338: Kloster Spieskappel schuldet dem Kloster Hersfeld eine Korngülte aus Allendorf.
  • 1342: Die von Elben genehmigen den Verkauf einer Hube an den Altar Anna-Katharina im Kloster Merxhausen.
  • 1360: Ludwig Lederbach lässt dem Kloster Merxhausen eine Hufe zu Allendorf auf.
  • 1465: Kloster Merxhausen verkauft eine Gülte aus Gütern zu Allendorf.
  • 1471: Landgraf Hermann belehnt Hartrad von Alnhausen mit einem Zins aus Allendorf; desgleichen Landgraf Heinrich 1480.
  • 1490: Landgraf Wilhelm belehnt die von Dalwigk mit Zinsen zu Allendorf.
  • 1523: Kloster Merxhausen verkauft eine Gülte aus Gütern zu Allendorf.
  • 1767: Landgraf Friedrich belehnt die von Dalwigk mit Zinsen zu Allendorf.

Zehntverhältnisse

1254: Kloster Hersfeld bestätigt dem Kloster Spieskappel den Zehnten zu Allendorf. 1259: Kloster Spieskappel kauft den von den Grafen von Reichenbach zu Lehen gehenden Zehnten. 1269 und 1271: Heinrich von Urff verzichtet auf halben Zehnten zu Allendorf. 1365: Graf Gottfried von Ziegenhain versetzt dem Kloster Spieskappel den halben Zehnten.

Ortsadel

1232-1386

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1525: Kapelle, zum Kirchspiel Verna gerechnet.
1575/85: Filiale von Verna; vor 1780 und später: Allendorf nach Verna eingepfarrt.

Bekenntniswechsel

Da Filial von Verna, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Vernaer Pfarrer Johann Dippel um 1527.

Juden

Flurname Judenwiese

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachweise

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Allendorf Frielendorf, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3928_allendorf-frielendorf> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3928