Biedebach

Die Lage von Biedebach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6,5 km nordwestlich von Bad Hersfeld
Lage und Verkehrslage
Siedlung in waldreicher Tallage mit einfacher Struktur und geringer Siedlungsdichte am gleichnamigen Zufluss in den Rohrbach. Die vom Ort ohne Mittelpunkt ausgehende Bismarckstraße (K 42) stößt im Westen, in Tann, auf die L 3254
Ersterwähnung
1369
Siedlungsentwicklung
Im Bereich der Gemarkung Biedebach fanden sich Hinweise auf Wüstungen und eine Ofenanlage, denen bislang keine Namen in Schriftquellen zugewiesen werden konnten.
1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Hersfeld West.
Historische Namensformen
- Bydenbach (1369) [Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 45; die Angabe lässt sich nicht überprüfen]
- Biedenbach (1495) [Schreibweise nach Archivregest HStAM Best. Urk. 14 Nr. 11198]
- Biedenbach (1606) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 2002]
- Bidenbach (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 14,1]
- Biedebach (1747) [Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1909
Älteste Gemarkungskarte
1870
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3546214, 5643019
UTM: 32 U 546121 5641201
WGS84: 50.920609° N, 9.656169° O
Statistik
Ortskennziffer
632012020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 143, davon 88 Acker (= 61.54 %), 43 Wiesen (= 30.07 %), 1 Holzungen (= 0.70 %)
- 1961 (Hektar): 1052, davon 909 Wald (= 86.41 %)
Einwohnerstatistik
- 1610: 11 Haushalte
- 1747: 16 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
- 1885: 174, davon 170 evangelisch (= 97.70 %), 4 katholisch (= 2.30 %)
- 1961: 152, davon 140 evangelisch (= 92.11 %), 8 katholisch (= 5.26 %)
- 1970: 138
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1651: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Obergeis
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Obergeis
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Obergeis
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Obergeis
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Obergeis
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Obergeis (zuletzt Landgericht Hersfeld)
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Altkreis
Hersfeld
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Ludwigsau zusammengeschlossen.
Gericht
- 1822: Landgericht Hersfeld
- 1850: Justizamt Hersfeld II
- 1867: Amtsgericht Hersfeld
- 1879: Amtsgericht Bad Hersfeld
Herrschaft
Hersfeld, Kloster Biedenbach gehört 1495 den Schade vom Leibholz als Hersfelder Mannlehen.- 1525 wird das unter Landgraf Philipp von Hessen vorübergehend besetzte Amt Obergeis an Hersfeld zurückgegeben.
- 1596 erwirbt Abt Joachim von Hersfeld die Rechte in Biedenbach, die Anna Maria geborne Schaden von Leibolds innehatte. 1606 verkaufen wiederum Wilhelm von Boyneburg zu Borsch, Lukas Wilhelm von Romrod, Reinhard Ludwig von Romrod und deren Ehefrauen und Kinder an den Abt von Hersfeld die Hälfte von Biedebach. Das Dorf bestand damals aus vier Höfen, die Erbgüter waren. Die Einwohner waren von Frondiensten befreit.
- Bis zur Auflösung des Stifts Hersfeld und seinem Übergang an die Landgrafschaft Hessen 1651 ist das Dorf in hersfeldischem Besitz, der als Lehen ausgeben wird. Die niedere Gerichtsbarkeit gehört bis zum Ende der Stiftszeit zum Amt Ober-Geis.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
vor 1565 zu Rohrbach, dann zu Obergeis (1780). 1872 eingepfarrt bei Untergeis, einem Filialort von Obergeis, 1994 Filialort von Rohrbach
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich um 1527.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld-Rotenburg 2, S. 516 f.
- Ziegler, Reichsabtei Hersfeld, S. 311 (Register)
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 45 f.
- Fundberichte aus Hessen, 31. Jahrgang, 1991 (2), S. 474-475 (Klaus Sippel)
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 170
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Biedebach, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3299_biedebach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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