Sieglos

Die Lage von Sieglos im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
6 km südsüdöstlich von Bad Hersfeld
Lage und Verkehrslage
Straßendorf am Ost-Rand des Haunetals kurz unterhalb der Eitra-Mündung. Siedlungsachse entlang der Bundesstraße 27 mit dem Abzweig einer Landesstraße in Dorfmitte. Im alten Ortskern Siedlungseinbuchtung am Bach Finstersee. Modernes Neubaugebiet südöstlich oberhalb des Dorfes in Richtung Eitra (Siedlungsverschmelzung). Chaussee nach Bad Hersfeld und Hünfeld. An der Bundesstraße 27 Bad Hersfeld - Hünfeld/Fulda zwischen Oberhaun und (Abzweig) Hermannspiegel. In der Dorfmitte geht die Landesstraße 3170 über Eitra und Buchenau nach Eiterfeld ab.
Ortsform
Straßendorf
Ersterwähnung
1385
Historische Namensformen
- Sigklos, zu dem (1390) [UA Hersfeld]
- Sigkelins, zu dem (1399)
- Siglis (1488) [UA Johannesberg]
- Sickles, zum (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme]
- Sieglos (um 1800)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- 1385: mindestens 1 Gut
- 1390: mindestens 1 Gut
- 1399: mindestens 1 Gut
Burgen und Befestigungen
- Ein im ältesten Teil von Sieglos (In der Finstersee) gefundener und in ein Wohnhaus verbauter Neidkopf wird als Relikt einer verschwundenen Burg vermutet. Zwar sind abgesehen von nahen Flurnamen (Junkernberg, Junkerhaus, Junkerhecke) keine direkten Belege vorhanden (Mitze, Steinköpfe), doch lässt sich noch 1772 ein freies adliges Gut derer von Buchenau im Ort nachweisen, von dem vielleicht der Neidkopf stammt.
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3551815, 5631671
UTM: 32 U 551720 5629858
WGS84: 50.818133° N, 9.73421° O
Statistik
Ortskennziffer
632007060
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 105, davon 66 Acker (= 62.86 %), 13 Wiesen (= 12.38 %), 11 Holzungen (= 10.48 %)
- 1961 (Hektar): 101, davon 11 Wald (= 10.89 %)
Einwohnerstatistik
- 1673: 6 Haushaltungen.
- 1747: 9 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1772: 10 Haushaltungen mit 57 Einwohnern
- 1830: 129 Einwohner
- 1871: 145 (+ 4 abw.)
- 1885: 179, davon 177 evangelisch (= 98.88 %), 2 katholisch (= 1.12 %)
- 1926: 222 evangelische Einwohner
- 1961: 259, davon 246 evangelisch (= 94.98 %), 10 katholisch (= 3.86 %)
- 1970: 263
- 1975: 254
- 1980: 259
- 1984: 268
- 2001: 332
- 2006: 292
- Vor dem 30jährigen Krieg: 10 Mann (KLB, Msc. Hass. fol. 126)
- um 1760: 12 Haushaltungen
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- Dörfchen des buchenauischen Gerichts (Amts) Schildschlag
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Schildschlag
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Schildschlag
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Petersberg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Schildschlag
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Altkreis
Hersfeld
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Hauneck zusammengeschlossen.
Gericht
- Buchenauisches Gericht (Amt) Schildschlag
- 1822: Landgericht Hersfeld
- 1850: Justizamt Hersfeld I
- 1867: Amtsgericht Hersfeld
- 1879: Amtsgericht Bad Hersfeld
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Hersfeld, Kloster Buchenau, Adlige Sieglos gehörte dann denen von Buchenau unter hersfeldischer Landeshoheit (Vertrag von 1559 UA Hersfeld).
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1834: Eigener Friedhof (vorher in Wippershain)
Pfarrzugehörigkeit
1747 und 1872 war Sieglos nach Wippershain eingepfarrt (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 516). 1894 erbaute Sieglos zusammen mit Eitra eine neue evangelisch-reformierte Kirche in Eitra, wobei beide Orte aber weiterhin ohne eigene Kirchengemeinde im Kirchspiel Wippershain verblieben. 1950: Auflösung des alten Kirchspiels Wippershain in seiner bisherigen Form und damit verbundene Verkleinerung: Sieglos und Eitra schieden aus und bildeten nun eine eigene Kirchengemeinde im Kirchspiel Unterhaun.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Alte Dorfmühle in der Mühlgasse inzwischen bis auf ein Scheunengebäude abgerissen, Mühlgraben aber noch vorhanden.
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Sieglos, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3283_sieglos> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3283