Reilos

Dorf · 205 m über NN  
Gemeinde
Ludwigsau
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

4 km nordöstlich von Bad Hersfeld

Lage und Verkehrslage

Dorf mit regellosem Grundriss im östlichen Teil des Knüllgebirges westlich der Mündung des Rohrbachs in die Fulda. Kapelle auf Anhöhe in zentraler Lage. Jüngere Siedlungsausdehnung zur Fulda hin Richtung Osten. Durch den Ort führt als Hauptachse die Brückenstraße zum südlich gelegenen Friedlos, das durch die mit dem Rohrbach aus Nordwesten heranführende L 3254 getrennt ist. Diese stößt im Osten auf die parallel zur Fulda verlaufende B 27

Ersterwähnung

1347

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Hersfeld West.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • Dorf (1388)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1911

Älteste Gemarkungskarte

1790

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3552199, 5641518
UTM: 32 U 552104 5639701
WGS84: 50.906608° N, 9.741062° O

Statistik

Ortskennziffer

632012110

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 261, davon 142 Acker (= 54.41 %), 41 Wiesen (= 15.71 %), 54 Holzungen (= 20.69 %)
  • 1961 (Hektar): 288, davon 77 Wald (= 26.74 %)

Einwohnerstatistik

  • 1673: 10 Hausgesesse
  • 1747: 30 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1885: 172, davon 171 evangelisch (= 99.42 %), 1 katholisch (= 0.58 %)
  • 1961: 356, davon 316 evangelisch (= 88.76 %), 35 katholisch (= 9.83 %)
  • 1970: 353

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1400: Reichsabtei Hersfeld, Dechanaigericht bzw. Amt Hersfeld
  • 1556-71: Reichsabtei Hersfeld, Benediktinerpropstei Petersberg, Untergericht
  • 1612: Reichsabtei Hersfeld, Dechanaigericht bzw. Amt Hersfeld
  • 1651: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Dechaneigericht bzw. Amt Hersfeld
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Stadt und Amt Hersfeld
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Stadt und Amt Hersfeld
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Hersfeld
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Hersfeld
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Altkreis

Hersfeld

Gemeindeentwicklung

Am 1.4.1969 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der Gemeinde Reilos nach Friedlos. Am 31.12.1971 wurden beide zu Ortsteilen der neu gebildeten Gemeinde Ludwigsau, deren Gemeindeverwaltungssitz Friedlos ist.

Gericht

  • vor 1822: Amt Hersfeld
  • 1822: Landgericht Hersfeld
  • 1850: Justizamt Hersfeld II
  • 1867: Amtsgericht Hersfeld
  • 1879: Amtsgericht Bad Hersfeld

Herrschaft

  • Bis zur Auflösung des Stifts Hersfeld und seinem endgültigen Übergang an die Landgrafschaft Hessen 1651 ist das Dorf formal in hersfeldischem Besitz, der als Lehen ausgeben wird. Seit dem 14. Jahrhundert muss sich die Reichsabtei jedoch gegen stetig zunehmende Einflussnahme der Landgrafen von Hessen behaupten. Die Gerichtsbarkeit ist - abgesehen von einer zeitweisen Eingliederung in die Benediktinerpropstei Petersberg (1556-71 bis 1612) - bis zum Ende der Stiftszeit dem Dechanaigericht zugeordnet.
  • 1388 erfolgt der Verkauf des Dorfs Reilos durch den Ritter Ludwig von Rindbach und dessen Verwandte an Heinrich und Johann Schade von Leibolz. 1395 verkaufen die von Ufhausen dem Stift Hersfeld ein Drittel Ihres Dorfes Reilos. Es gehört im 14. und 15. Jahrhundert zum Dechaneigericht der Reichsabtei Hersfeld und wird von den Äbten an adlige Herren als Lehen ausgetan. 1478 erhalten die Herren von Ratzenberg Gebot und Verbot an den Männern und Hübnern in Reilos als Hersfelder Lehen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Hersfeld, KlosterKloster Hersfeld

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Kapelle als Saalbau aus Bruchsandstein mit eingezogenem Chor

Patrozinien

  • Gallus

Pfarrzugehörigkeit

1560 nach einem Visitationsprotokoll unter dem Kaplan von Blankenheim, rechtlich aber vermutlich schon zu Mecklar; 1747 und 1872 nach Friedlos, einem Vikariat von Mecklar, eingepfarrt. Nach Ausgliederung von Friedlos aus Mecklar 1979 bleibt es Friedlos

Bekenntniswechsel

Da wahrscheinlich Filial von Mecklar, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Mecklarer Pfarrer Johannes Mel um 1527.

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

Vgl. Ludwigsaumühle Die Dorfmühle am Westrand von Reilos wurde als Mahlmühle mit dem Wasser des Rohrbaches über ein oberschlächtiges Wasserrad bis 1983 betrieben.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Reilos, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3274_reilos> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3274