Petersberg

Dorf · 280 m über NN  
Gemeinde
Bad Hersfeld
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

2,3 km östlich der Altstadt von Bad Hersfeld

Lage und Verkehrslage

Ehemaliger Klosterkomplex mit eigener Pfarrkirche und Wirtschaftsgebäuden auf gleichnamigem Berg oberhalb der westlich verlaufenden Fulda, die die Siedlung von Hersfeld trennt. Anfang des 20. Jahrhunderts entsteht südlich unterhalb des Berges die Siedlung Hohe Luft, mit der Petersberg zusammenwächst. Im Süden verläuft die A4 in Richtung Erfurt, im Norden die B 62

Ersterwähnung

um 1003

Siedlungsentwicklung

Vor 1003: Gründung eines Klosters durch den Hersfelder Abt Bernhar
1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Wilhelmshof.

Vorbemerkung Historische Namensformen

Die frühen Beleg beziehen sich auf die Klostergründung Petersberg bei Hersfeld

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • monasterium (um 1003)
  • Vogtei

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1950-52

Älteste Gemarkungskarte

1739

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3551833, 5636583
UTM: 32 U 551738 5634768
WGS84: 50.862283° N, 9.73516° O

Statistik

Ortskennziffer

632002080

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 123, davon 73 Acker (= 59.35 %), 13 Wiesen (= 10.57 %), 29 Holzungen (= 23.58 %)
  • 1961 (Hektar): 294, davon 21 Wald (= 7.14 %)

Einwohnerstatistik

  • um 1610: 9 Hausgesesse
  • 1628: 9 Hausgesesse
  • 1673: 12 Hausgesesse
  • 1747: 4 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • 1781: 6 Häuser mit 34 Menschen; Gewerbetreibende: 3 Ackerleute so zugleich Leinenwerber
  • 1885: 156, davon 155 evangelisch (= 99.36 %), 1 katholisch (= 0.64 %)
  • 1961: 366, davon 281 evangelisch (= 76.78 %), 78 katholisch (= 21.31 %)
  • 1970: 844

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1182-1215: Reichsabtei Herfeld, Vogtei Petersberg
  • 1385: Reichsabtei Hersfeld, Benediktinerpropstei Petersberg
  • 1556-71: Reichsabtei Hersfeld, Benediktinerpropstei Petersberg, Gericht Petersberg
  • 1610: Reichsabtei Hersfeld, Benediktinerpropstei Petersberg, Gericht Petersberg
  • 1622: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Gericht Petersberg
  • 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Gericht Petersberg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Gericht Petersberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Gericht Petersberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Petersberg
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Gericht Petersberg (zuletzt Landgericht Hersfeld)
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Altkreis

Hersfeld

Gemeindeentwicklung

Am 1.2.1967 wurde der in der Gemarkung gelegene Wohnplatz Kühnbach als Ortsteil von Petersberg benannt. Am 31.12.1971 wurde Petersberg als Stadtteil der Stadtgemeinde Bad Hersfeld eingegliedert.

Gericht

  • 1822: Landgericht Hersfeld
  • 1850: Justizamt Hersfeld II
  • 1867: Amtsgericht Hersfeld
  • 1879: Amtsgericht Bad Hersfeld

Herrschaft

  • 1331 inkorporieren Bischof Wolfram von Würzburg und das Kapitel die Pfarrkirche St. Marian in Petersberg dem Kloster Petersberg und weisen ihm die Einkünfte daraus zur Bestreitung der entstehenden Kosten zu. Der Gebäudekomplex gehört zur Propstei, muss sich aber auch gegen Übergriffe der Landgrafen und der Herren von Buchenau behaupten. Nach dem Tod des letzten Propstes Nikolaus 1622 wird die Propstei aufgelöst und von Erbprinz Otto von Hessen-Kassel verwaltet. Aus dem Kloster wurde eine Meierei bzw. Domäne, die bis 1953 existiert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Hersfeld, Kloster Petersberg/Hersfeld, KlosterKloster Petersberg als Tochterkloster der Reichsabtei Hersfeld.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • Pfarrkirche bzw. -kapelle möglicherweise karolingischen Ursprungs, 1331 erstmals erwähnt. Auf deren Grundmauern werden 1755 neue Gebäude errichtet und nach 1800 frühklassizistisch überformt

Patrozinien

  • Marianus (1331)

Pfarrzugehörigkeit

1331 wird die zur Siedlung gehörige Pfarrkirche der Propstei übertragen. 1781, 1882 und 1994 gehören Sorga und Kathus zur Pfarrei

Patronat

1331 Propstei Petersberg

Klöster

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation vermutlich um 1527.

Kirchliche Mittelbehörden

1331 und um 1500: Bistum Würzburg, Landkapitel Geisa

Kultur

Schulen

1781 ist kein Schulhaus vorhanden

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Historische Ereignisse

1800 werden die Gebäude der ehemaligen Propstei durch Brand zerstört, die noch brauchbaren Steine zum Bau einer neuen Domäne, des Wilhelmshofes, verwendet.

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

1639 gehören zum Gericht Petersberg die Orte Petersberg, Kathus, Rothensee, Sorge und die Höfe Niedersolz und Oberrode

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Petersberg, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3270_petersberg> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3270