Asbach

Die Lage von Asbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
5 km südwestlich von Bad Hersfeld
Lage und Verkehrslage
Dorf mit einfachem, T-förmigem Grundriss und geringer Siedlungsdichte an gleichnamigem westlichen Bachzulauf in die Fulda. Hauptachse ist die parallel zur Fulda durch den Ort führende B 62 (Alsfelder Straße), auf die die von Nordwesten parallel zum Asbach heranführende Mühlestraße im Ort trifft. Kirche auf kleinem Hügel in zentraler Lage. Über die L 3431 (Brückenstraße) mit einer um 1900 errichteten Brücke über die Fulda ist Asbach mit dem gegenüberliegenden Kohlhausen verbunden. Im Norden der Gemarkung verläuft die 1938 bis 1941 fertiggestellte A 4 von Frankfurt nach Thüringen. Bahnhof der Eisenbahnlinie Bad Hersfeld – Schwalmstadt/Treysa (Inbetriebnahme der Strecke 1.5.1906) bis zur Stilllegung der Strecke am 10.9.1984.
Ersterwähnung
1146
Siedlungsentwicklung
Am Ziegenberg nordwestlich von Asbach wurde ein Grabhügel mit Funden aus der späten Jungsteinzeit ausgegraben.
In seiner Lebensbeschreibung des Heiligen Lullus (* um 710, † 16.10.786) berichtet Lampert von Hersfeld um 1073, ein frommer Mann namens Hartwin habe in Asbach mit dem Bau einer Kirche begonnen
Historische Namensformen
- Aspach (8. Jahrhundert) [entstanden um 1073 Lampert von Hersfeld: Das Leben des heiligen Lullus, hrsg., eingel., übers. u. mit Anm. versehen von Michael Fleck, S. 86-89, Kap. 26]
- Asbach, de (1146) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 2336; Druck: Wenck, Hessische Landesgeschichte 3 Urkundenbuch S. 68, Nr. 68]
- Aspach, in (1222) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 26]
- Aspach, in (1334) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 291]
- Aspach, zu (1384) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 596]
- Aspach, zu (1423) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 850]
- Aspach, zu (1587) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 1866]
- Aspach (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 16,1]
- Asbach (1747) [Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105]
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Eichmühle
- Milnrode, Burg
- Siechenhaus
- Wonsbach
- Milnrode, Burg (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
Burgen und Befestigungen
Umlegung der Flur
1942
Älteste Gemarkungskarte
1722
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3546942, 5633388
UTM: 32 U 546849 5631574
WGS84: 50.833982° N, 9.665286° O
Statistik
Ortskennziffer
632002020
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 552, davon 322 Acker (= 58.33 %), 118 Wiesen (= 21.38 %), 40 Holzungen (= 7.25 %)
- 1961 (Hektar): 551, davon 48 Wald (= 8.71 %)
Einwohnerstatistik
- um 1610: 64 Hausgesesse
- 1628: 64 Hausgesesse
- 1673: 30 Hausgesesse
- 1747: 59 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
- 1885: 653, davon 653 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 1127, davon 965 evangelisch (= 85.63 %), 135 katholisch (= 11.98 %)
- 1970: 1185
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1651: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Niederaula
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Niederaula
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Niederaula (Ganerben: von Diede zum Fürstenstein und von Meisenstein)
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Niederaula
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Niederaula
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Niederaula (zuletzt Landgericht Hersfeld)
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Altkreis
Hersfeld
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 als Stadtteil der Stadtgemeinde Bad Hersfeld eingegliedert.
Gericht
- vor 1822: Amt Niederaula
- 1822: Landgericht Hersfeld
- 1832: Justizamt Niederaula
- 1867: Amtsgericht Niederaula
- 1879: Amtsgericht Niederaula
- 1932: Amtsgericht Bad Hersfeld
- 1933: Amtsgericht Oberaula (Zweigstelle Niederaula)
- 1943: Amtsgericht Oberaula
- 1945: Amtsgericht Bad Hersfeld
Herrschaft
- Bis zur Auflösung des Stifts Hersfeld und seinem endgültigen Übergang an die Landgrafschaft Hessen 1651 ist Asbach formal in hersfeldischem Besitz. Die Gerichtsbarkeit ist bis zum Ende der Stiftszeit und auch in hessischer Zeit dem Gericht bzw. Amt Niederaula zugeordnet.
- 1334 erfolgt die Übergabe eines Lehens in Asbach an Wigand genannt Streit durch Abt Ludwig von Hersfeld.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Hersfeld, Kloster 1222 erfolgt eine Schenkung von Gütern in Asbach an das Kloster Hersfeld durch den Vogt Heinrich und dessen Ehefrau.- 1423 Schenkung zweier Vorwerke in Mecklar und Asbach an einen Altar im Hospital der Stadt Hersfeld durch den Priester Johann Weiner
Ortsadel
1146
Kirche und Religion
Ortskirchen
- aecclesia (8. Jahrhundert) vgl. Siedlungsentwicklung
- Pleban (1246)
- pherner (1384)
- Spätgotischer Kirchbau mit gewölbtem Chor, im 17. Jahrhundert erneuert, Ende des 19. Jh. Schiff nach Westen verlängert, 1980 renoviert
Pfarrzugehörigkeit
1560 wird nur Beiershausen als Filiale genannt, 1610 ist Asbach mit Kerspenhausen verbunden, 1747 wieder selbständig, dazu gehören neben Beiershausen nun auch der Eichhof und der Hof Falkenbach. 1872 ist Asbach beständiges Vikariat von Kerspenhausen. 1985 scheidet es aus dem Kirchspiel Kerspenhausen aus und bildet eine eigene Kirchengemeinde, in die Beiershausen und Kohlhausen eingepfarrt sind
Patronat
1587 hat der Abt von Hersfeld das Präsentationsrecht über die Pfarrkirche in Asbach
Bekenntniswechsel
Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Kohlhäuser, erwähnt 1560 und 1563
Kultur
Schulen
1910 Volksschule mit zwei Klassen
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
1565 wird die Untermühle in Asbach vom Hersfelder Stiftsabt einem Müller verliehen. Die Mahlmühle im äußersten Westen des Dorfes wird bis 1971 mit dem Wasser des Asbachs über eine oberschlächtiges Wasserrad angetrieben
Nachweise
Literatur
- Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld-Rotenburg 3, Stadt Bad Hersfeld, S. 348-365
- Scholz, Wasser- und Windmühlen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, S. 36
- W. Classen, Kirchliche Organisation Althessens, S. 223
- Ziegler, Reichsabtei Hersfeld, S. 310 (Register)
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 19
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 483
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Asbach, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3215_asbach> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3215