Heenes

Die Lage von Heenes im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
3,5 km nordwestlich von Bad Hersfeld
Lage und Verkehrslage
Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte in einem Seitental des in die Fulda fließenden Geisbaches. Mit seinem Ortskern erstreckt sich Heenes zwischen den beiden Talhängen des seit 1938 teilweise überdeckten, in die Geis mündenden Heenesbachs (Wiesenbach). Der Ort ist über die K 40 mit der südlich parallel zum Geisbach verlaufenden B 324 verbunden.
Ersterwähnung
1322
Siedlungsentwicklung
In der Nähe von Heenes lagen bronzezeitliche Hügelgräber.
Historische Namensformen
- Heynes (1322) [Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 215]
- Hain, zu dem (1334) [Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 150]
- Heynes (1343/64) [A. Herbst, Hersfelder Zinsenverzeichnis des 14. Jahrhunderts, S. 17 § 7]
- Heynechs, zu dem (1366/88) [HStAM Bestand K Nr. 249, fol. 89 v]
- Heynes, czu dem (1392) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 642]
- Hennyß, zume (1426) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 879]
- Heenes (um 1610) [HStAM Best. S Nr. 369]
- Heines (1612) [HStAM Best. Urk. 56 Nr. 2055]
- Hayn, zum (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 16.1]
- Heines oder Heenes (1778) [Engelhard, Erdbeschreibung]
- Heenes
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1322)
- villa (1343/64)
- Dorf und Gemarkung (1392)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1912
Älteste Gemarkungskarte
1779
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3547700, 5639917
UTM: 32 U 547607 5638101
WGS84: 50.892606° N, 9.676895° O
Statistik
Ortskennziffer
632002050
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 172, davon 132 Acker (= 76.74 %), 17 Wiesen (= 9.88 %), 0,4 Holzungen (= 0.00 %)
- 1961 (Hektar): 186, davon 3 Wald (= 1.61 %)
Einwohnerstatistik
- um 1610 und 1628: 13 Hausgesessene
- 1673: 10 Hausgesessene
- 1747: 25 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
- 1885: 261, davon 261 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 476, davon 450 evangelisch (= 94.54 %), 22 katholisch (= 4.62 %)
- 1970: 591
- Vor dem 30jährigen Krieg: 18 Haushaltungen (Rentkammerprotokoll über die hersfeldische Reise 1647)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1400: Reichsabtei Hersfeld, Dechanaigericht bzw. Amt Hersfeld
- 1556-71: Reichsabtei Hersfeld, Benediktinerpropstei Petersberg, Untergericht
- 1651: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Dechaneigericht bzw. Amt Hersfeld
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Stadt und Amt Hersfeld
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Stadt und Amt Hersfeld
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Hersfeld
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Hersfeld
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Altkreis
Hersfeld
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 als Stadtteil der Stadtgemeinde Bad Hersfeld eingegliedert.
Gericht
- Dechaneigericht Hersfeld
- vor 1822: Amtsgericht Hersfeld
- 1822: Landgericht Hersfeld
- 1850: Justizamt Hersfeld II
- 1867: Amtsgericht Hersfeld
- 1879: Amtsgericht Bad Hersfeld
Herrschaft
- Mitte des 14. Jahrhundert hat die Reichsabtei Hersfeld Besitzungen bzw. Einkünfte in Heenes.
Hattenbach, Adlige Hersfeld, Kloster 1392 erhält Konrad von Hattenbach vom Abt von Hersfeld die Erlaubnis zur Übergabe des Burglehens in Hattenbach, zu dem auch Heenes gehört, an seine Ehefrau Luckard.- 1426 überträgt Apel von Hattenbach seinem Neffen Johann von Bimbach seinen Besitz, besonders den Burgsitz in Hattenbach und den zur Burg gehörenden Besitz in weiteren zahlreichen genannten Orten, darunter auch Heenes für 400 Gulden.
- Bis zur Auflösung des Stifts Hersfeld und seinem endgültigen Übergang an die Landgrafschaft Hessen 1651 ist Heenes formal in hersfeldischem Besitz. Die Gerichtsbarkeit ist - abgesehen von einer zeitweisen Eingliederung in die Benediktinerpropstei Petersberg (1556-71 bis 1612) - bis zum Ende der Stiftszeit dem Dechanaigericht zugeordnet.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Hersfeld, Kloster Kloster HersfeldHattenbach, Herren von
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Bis 1911 Bestattung der Toten in Hersfeld. 1965 wird ein Kirchenraum errichtet
Pfarrzugehörigkeit
1780 und 1872 eingepfarrt nach Hersfeld, 1956 in die ev. Kirchengemeinde Matthäuskirche zu Bad Hersfeld, so auch noch 1994
Diakonische Einrichtungen
Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Kultur
Schulen
1726 hat der Ort eine Schule, in die auch Schüler aus Allmershausen und Kalkobes gehen.
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
Siehe unter Heenesmühle
Nachweise
Literatur
- Ziegler, Reichsabtei Hersfeld, S. 314 (Register)
- Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 150
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 489
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 215
- Denkmaltopographie Landkreis Hersfeld-Rotenburg 3, Stadt Bad Hersfeld, S. 372-376
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 224
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Heenes, Hersfeld-Rotenburg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/3134_heenes> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/3134